Montag, Oktober 7


Ausflugstipps

Prächtige Berglandschaften und Seen so nah beieinander: Wir stellen fünf Freibäder am Urnersee, am Zugersee und am Sihlsee vor.

Das ideale Programm für einen schönen Sommertag in der Zentralschweiz? Die Kombination aus Wanderung oder Spaziergang und einem Bad im See. Bekannt und populär sind die Seebäder in Luzern, etwa das Strandbad Tribschen sowie das Seebad im historischen Kastenbad. Doch es gibt noch etliche weitere besuchenswerte Badis in der Innerschweiz.

Hier sind fünf Vorschläge von Freibädern am Urnersee, am Zugersee und am Sihlsee:

1. Schönster Sonnenuntergang: Seebad Seeliken, Zug

Das Städtchen Zug ist mit mehreren guten Badis gesegnet: etwa dem Strandbad Zug oder dem Strandbad Cham. Charmant ist vor allem aber das Seebad Seeliken. In einer guten Viertelstunde via Uferweg ist man vom Bahnhof in dieser kleinen Badi, einer der schönsten der rund ein Dutzend Seebäder am Zugersee.

Der Zutritt ist gratis, das Gelände unterhalb des Theater Casino Zug übersichtlich und gepflegt. Es gibt Umkleiden mit WC und Schliessfächern, der Badebetrieb ist während der Badesaison vom Bademeisterteam überwacht.

Das Seebistro ist das Herzstück, angeboten werden Bowls, Burger, Pizzen und Flammkuchen sowie Badi-Food. Nebst Tischen mit Sitzplätzen unter Sonnenschirmen und Platanen hat es auch Pingpongtische. Lieblingsplatz für Badende ist wohl das Podest mit Holzrost. Hier liegt man wie auf einer Bühne, leicht erhöht direkt am Wasser, schaut den Schwimmenden zu oder denen, die vom Sprungbrett ins kalte Nass hüpfen.

Highlight ist der Weitblick über den Zugersee und Umgebung, vor allem am Abend: Der Sonnenuntergang ist angeblich einer der schönsten der Schweiz, wie wir jüngst bei einem Gespräch unter hiesigen Expats aufschnappten, jedenfalls hat man hier die schönste Abendstimmung am Zugersee – gelegentlich auch mit Live-Konzerten. Wer abends ein Dinner in gepflegtem Ambiente geniessen will, geht dafür nur ein paar Stufen hinauf, ins Restaurant Theater Casino Zug.

Seebad Seeliken, Artherstrasse 2, Zug

2. Klein, aber sehr fein: Seebad Walchwil, Zugersee

Einfach malerisch ist die Aussicht während der Fahrt am westlichen Ufer des Zugersees – sei es per Auto, Zug oder Bus. Es lohnt sich, auf der Strecke von Zug nach Arth einen Zwischenhalt einzulegen, etwa in Walchwil.

Von der Haltestelle St. Adrian der Buslinie 605 ist man in wenigen Schritten in dieser schönen, kleinen Seebadi. Der Eintritt kostet für Erwachsene zwei Franken, für Kinder einen. Sympathisch und sehr freundlich ist die Stimmung. Das Bistro mit Fitnessteller, Burger und Sandwiches, Pinsas, Pasta, Cordon bleu, Bratwurst und Hotdog auf der Karte fühlt sich an wie ein grosser, gedeckter Gartensitzplatz bei Freunden.

Gleich bei den Restaurantsitzplätzen ist das Planschbecken für Kinder. In heiterem Pool-Hellblau kontrastiert das Becken mit der dunkelgrünen Weite des Zugersees, über dem die Königin der regionalen Bergwelt thront, die Rigi. Nebst Duschen, WCs und Umkleiden gibt es bei der Liegewiese auch einen Holzrost mit Springturm und nebst dem obligaten Floss auch eine Wasserhüpfinsel. Die Badi ist von Mai bis September jeweils täglich von 11 bis 22 Uhr geöffnet.

Seebad Walchwil, Artherstrasse 14, Walchwil

3. Idylle am Ägerisee: Sihlseebadi Roblosen, Egg (SZ) bei Einsiedeln

Ein weiterer See, der von einer wunderbaren, fast schon kitschigen Landschaft umgeben ist, ist der Sihlsee. Er ist der grösste Stausee der Schweiz mit 8,5 Kilometern Länge und 2,5 Kilometern Breite. Der See liegt in einer flachen Ebene mit grünen Feldern und Wiesen, umrandet von harmonischen Abfolgen von Hügeln, Gebirgszügen und Bergspitzen. Den schönsten Ausblick gibt es von der Sihlseebadi Roblosen am nördlichen Seeufer.

Es ist ein perfektes Örtchen, um die Seele baumeln zu lassen. Die Wiese mit Blick auf die Klostertürme, die Ybriger Bergwelt und den Mythen bietet diverse Spiel- und Spassmöglichkeiten, etwa ein Beachvolleyballfeld. Dazu darf ein Kiosk-Restaurant mit grosser Terrasse nicht fehlen. Die Speisekarte ist übersichtlich und bietet die wichtigsten Badi-Klassiker: Burger und Kinderburger, Wurst-Käse-Salat und Schinken-Käse-Toast, Hotdog und Pommes oder Chicken-Nuggets mit Cocktailsauce. Entdeckungen sind das Pulled-Pork-Sandwich oder das vegetarische Einsiedler «Ofeturli», ein Kartoffel-Käse-Chüechli.

Sihlseebadi, Staumauerstrasse 16, 8847 Egg (SZ)

4. Familiär am Lauerzersee: Seebad Seewen, Schwyz

Gleich an der Autobahnausfahrt Seewen (SZ) befindet sich das Seebad Seewen am Lauerzersee. Der Eintritt in die mittelgrosse Familienbadi kostet fünf Franken für Erwachsene, drei Franken für Kinder. Hübsch und abwechslungsreich ist die Aussicht über den See und auf Berge und Hügel.

Seit 1913 gibt es die Badeanstalt am Lauerzersee, einst noch als Holzbau mit getrennten Zonen für Männer und Frauen. Seit 1949 steht hier ein eher gesichtsloser Neubau. Schön ist es hier trotzdem. Die Stimmung bereits beim Eingang: freundlich und entspannt.

Die Liegewiese bietet mit Bäumen reichlich Schattenplätze, während es zum Baden einen kleinen Sandstrand, einen Springturm, ein Floss und eine Badeinsel gibt. Zum Mieten stehen Surfbikes, Pedalos und Liegestühle, zum Spielen ein Beachvolleyballfeld und Pingpongtische zur Verfügung. Das Restaurant Seewen Beach bietet sowohl à la carte wie auch Selbstbedienung, während der Eventkalender mit Brunchs, sonntäglichem Tanz am See, Yoga am See sowie Musik- und Sportanlässen gut gefüllt ist.

Seebad Seewen, Seemattliweg 25, 6423 Seewen (SZ)

5. Naturparadies am Urnersee: Lorelei-Badeinseln im Reussdelta

Am südlichen Ende des Urnersees – der östlichste Zipfel des verzweigten Vierwaldstättersees –, dort, wo die Reuss mündet, befindet sich mit dem Reussdelta eine einzigartige Naturlandschaft, die auch ein Naherholungsgebiet mit schönsten Badestellen bietet. Nach der Kanalisierung der Reuss ab Ende des 19. Jahrhunderts und dem Beginn des Kiesabbaus Anfang des 20. Jahrhunderts konnte sich die Flusslandschaft nicht mehr natürlich weiterentwickeln: Rund 24 Hektaren Riedwiesen und Schilfflächen fielen im letzten Jahrhundert in diesem Gebiet den menschlichen Eingriffen zum Opfer. 1985 stimmte die Urner Bevölkerung einem nachhaltigeren Kiesabbau zu, ab 2000 wurden dann bis 2007 rund 3,3 Millionen Tonnen (2400 Zugladungen) Kies und Geröll aus dem Tunnel der A-4-Umfahrung Flüelen und aus dem Gotthard-Basistunnel geschüttet.

Heute findet man hier eines der beliebtesten Naherholungsgebiete der Region mit den drei Lorelei-Badeinseln und den drei – nicht zugänglichen – Neptun-Naturschutzinseln westlich davon. Der Spaziergang vom Bahnhof Flüelen führt einen in dreissig Minuten vom Industriegebiet vorbei am Fussballfeld zu den Weiten des Reussdeltas mit Riedwiesen und Auenwäldern.

Bei den Badeinseln gibt es WC-Häuschen und eine Aussendusche. Obwohl diese Ecke das Potenzial für einen Instagram-Hotspot hat, ist es hier an einem Sommersonntag noch nicht zu überlaufen. Keine Spur von Overtourism, das Naturschutzgebiet ist gepflegt, sauber gehalten und vielseitig gestaltet: Es gibt verschiedene kleine Kiesstrände, einen grossen Holzsteg zum Badeeinstieg und einen schönen Holzturm mit Aussichtsplattform.

Der Zutritt ist gratis, Badebeaufsichtigung gibt es keine. Zu den Badeinseln gelangt man in wenigen Schwimmzügen. Dort barfuss – mal auf Kies, mal auf weichem Moos – auf Entdeckungstour zu gehen, ist absolut entschleunigend. Wer Hunger hat und keinen Proviant dabei hat, spaziert eine knappe Viertelstunde weiter zum Seerestaurant Seedorf.

Badeinseln Lorelei Seedorf, A Pro-Strasse 47, 6462 Seedorf

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