Mit einem Sieg am Mittwochabend gegen Schottland (ab 21 Uhr) qualifiziert sich die Schweiz bereits für die EM-Achtelfinals. Die Schotten stehen nach dem 1:5 gegen Deutschland unter Druck. Bei den Schweizern ersetzt Xherdan Shaqiri in der Offensive Kwadwo Duah.

An zwölf Weltmeisterschaften und fünf Europameisterschaften hat die Schweizer Fussballnationalmannschaft bisher teilgenommen. Noch nie ist sie mit zwei Siegen in ein Turnier gestartet. Am Mittwochabend kann die Auswahl also Geschichte schreiben. Wie am Samstag, beim 3:1 gegen Ungarn, tritt sie zum zweiten EM-Gruppenspiel in Köln an – ab 21 Uhr geht es gegen Schottland.

Nicht nur wegen des schwachen schottischen Auftritts im EM-Eröffnungsspiel und dem 1:5 gegen den Gastgeber Deutschland ist die Schweiz favorisiert. «Wir wissen, dass Schottland viel besser spielen kann», sagt der Nationaltrainer Murat Yakin. Und: «Wir dürfen nicht nur Fussball zelebrieren, sondern brauchen auch Laufbereitschaft, Herz und Leidenschaft. Wir müssen hart gegen den Ball arbeiten.»

Die Deutschen haben den Ball und den Gegner beim Kantersieg gegen Schottland über weite Strecken laufen lassen; die normalerweise kampfstarken Schotten kamen gar nicht erst in die Zweikämpfe. Das soll am Mittwoch aus ihrer Sicht anders laufen. «Wir müssen und werden uns rehabilitieren», sagt Schottlands Trainer Steve Clarke. «Gegen Deutschland ist es uns nicht gelungen, den Spielmacher Toni Kroos auszuschalten. Wir werden versuchen, es am Mittwoch gegen Granit Xhaka besser zu machen.» Die Schotten haben den Schweizer Captain als wichtigsten Einzelspieler ausgemacht. Um den Spielaufbau zu stören, gilt es, ihn zu stoppen.

Shaqiri spielt, Duah auf der Bank

Gegen Ungarn überraschte der Schweizer Nationaltrainer Murat Yakin mit einer Aufstellung, die niemand erwartet hatte. Der Stürmer Kwadwo Duah, Torschütze zum 1:0 gegen Ungarn, muss allerdings gegen Schottland auf die Bank, dafür erhält Xherdan Shaqiri eine Spielgelegenheit. Sonst setzt Yakin auf die gleichen Spieler wie in der ersten EM-Begegnung.

Gegen Ungarn wurde Shaqiri nicht einmal eingewechselt. Dabei hatte sich der 32-Jährige vor der EM sehr zuversichtlich gezeigt, wieder einmal an einer Endrunde brillieren zu können. Nun erhält er von Yakin die Gelegenheit, sich zu beweisen und die Zweifel an seinem Fitnesszustand auszuräumen. Gespannt darf man sein, wie die Schweiz gegen Schottland offensiv aufgestellt sein wird, weil ein echter zentraler Stürmer fehlt. Gegen Ungarn bildeten Ruben Vargas und Dan Ndoye zusammen mit Duah den Angriff.

Zu erwarten ist in Köln am Mittwoch auf jeden Fall eine stimmungsvolle Veranstaltung, schliesslich werden auch die Schotten von zahlreichen und lautstarken Anhängern unterstützt. Die Voraussetzungen für ein Fussballfest sind gegeben: Nach heftigen Unwettern am Dienstag ist es heute in Köln trocken.

Am Sonntag wartet Deutschland zum Abschluss der Gruppenphase

Mit einem Sieg gegen Schottland sind die Schweizer bereits für die EM-Achtelfinals qualifiziert. Im dritten Vorrundenspiel am Sonntagabend in Frankfurt gegen Deutschland würde es dann um den Gruppensieg gehen. Die Deutschen haben am Mittwoch mit dem 2:0 in Stuttgart gegen Ungarn vorgelegt und auch ihr zweites EM-Spiel gewonnen.

Zwei Mal in Folge nach 90 Minuten hat die Schweiz an einer EM noch nie gewonnen. Beim letzten Turnier 2021 folgten nach zwei ungenügenden Leistungen zum Auftakt (1:1 gegen Wales, 0:3 gegen Italien) die zwei prächtigen Siege gegen die Türkei (3:1) sowie gegen Frankreich, wobei der Achtelfinal gegen den damaligen Weltmeister ins Elfmeterschiessen ging.

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