In der vierten Ausgabe der Nations League steigt die Schweiz erstmals in die Liga B ab. Das Unentschieden gegen Serbien im Zürcher Letzigrund besiegelt das Schicksal der Mannschaft von Trainer Murat Yakin.
(sda) Die Schweiz kommt in der Nations League Zuhause gegen Serbien nicht über ein 1:1 hinaus. Sie suchten das 2:0, sie warfen alles nach vorne. Um Serbien in der Tabelle zu überholen und in der abschliessenden Runde am Montag die Chance zu haben, den Ligaerhalt aus eigener Kraft zu sichern, brauchten die Schweizer einen zweiten Treffer. Am Ende war es zu viel Risiko. In der 88. Minute starteten die Serben nach einem Eckball einen Konter, den Aleksa Terzic mit einem Schlenzer ins Netz vollendete. Ein Stich ins Herz der Schweizer und ein Abschluss, der zur missglückten Kampagne in der Nations League passte.
Bitter war das Gegentor auch für Gregor Kobel, der damit auch im zehnten Länderspiel mindestens einen Treffer kassierte und der zum Held des Spiels hätte werden. Denn in der 55. Minute hatte er die Schweiz mit einer sensationellen Parade im Spiel gehalten. Er hielt den von Aleksandar Mitrovic getretenen Penalty dank starkem Reflex mit dem Fuss. Im Letzigrund brach Jubel aus, Kobel zeigte mit den Fingern auf den Kopf und spornte seine Mitspieler an: Jetzt war es eine reine Kopfsache.
Und beinahe wäre die Geschichte bereits vier Minuten später gekrönt worden. Nach einer Hereingabe von der linken Seite kam Zeki Amdouni frei zum Abschluss. Doch der Genfer scheiterte mit seinem Abschluss aus rund sechs Metern an Serbiens Goalie Djordje Petrovic. Es hätte die Führung sein müssen und das Momentum komplett auf die Seite der Schweiz bringen können.
Amdouni bringt Hoffnung kurz zurück
So aber mussten die Schweizer weiter anrennen. Und gerade, als es danach aussah, als würde es an diesem Abend einfach nicht gelingen, schlug Amdouni doch noch zu. Nach einer Flanke von Ricardo Rodriguez, legte Remo Freuler auf den 23-Jährigen ab, der seine starke Leistung in der 79. Minute mit dem erlösenden Tor zum 1:0 vergoldete. Damit zeichnet sich Amdouni für drei der vier Treffer im Nations-League-Herbst verantwortlich.
Am Ende blieb aber trotzdem die Was-wäre-wenn-Frage. Was, wenn der Ball in der 28. Minute von Noah Okafors Oberschenkel im Netz statt an der Querstange gelandete wäre? Was, wenn Amdouni bereits in der 59. Minute getroffen hätte? Was, wenn der Schuss von Edimilson Fernandes in der 82. Minute im Tor gelandet statt am Pfosten abgeprallt wäre?
Die Aktionen zeigen: Die Schweizer stemmten sich gegen den Abstieg aus der Liga A. Es fehlte ihnen aber einmal mehr am nötigen Glück und an der nötigen Abgeklärtheit. In diese missliche Situation hatten sie sich durch ungenügende Leistungen, mitunter im Auswärtsspiel gegen Serbien, selbst gebracht.
Keine Versöhnung mit dem Letzigrund
So blieb den Schweizern am Schluss nur der enttäuschte Abgang. Die Versöhnung mit dem Zürcher Letzigrund, in dem der letzte Sieg 17 Jahre zurückliegt und in dem das Nationalteam schon einige Enttäuschungen hat einstecken müssen, blieb aus.
Zum Abschluss der Gruppenphase tritt die Schweiz am Montag auswärts gegen Europameister Spanien an. Im unbedeutenden Spiel auf Teneriffa kann das Nationalteam die missglückte Kampagne zumindest versöhnlich abschliessen. Im März geht es dann weiter mit den ersten Spielen der WM-Qualifikation, in der die Mannschaft von Yakin ein anderes Gesicht zeigen muss.
Mehr folgt.