Mittwoch, Oktober 9


Uhren-News

Daniel Arsham und die Schweizer Uhrenmarke Hublot haben zusammengespannt und die «Arsham Droplet» entwickelt. Die Taschenuhr ist Sammlerstück, Zeitmesser und Kunstwerk zugleich.

Kooperationen mit Künstlern haben bei Hublot Tradition: Der japanische Künstler Takashi Murakami, der französische Bildhauer Richard Orlinski oder der Schweizer Tattoo-Artist Sang Bleu zeigten bereits, wie sie Zeit interpretieren. Nun ist Daniel Arsham dran. Bekannt wurde der amerikanische Künstler mit seinen «Future Relics»; Alltagsgegenstände wie Tastaturen, Kameras oder Handys, die er in Erinnerungsstücke von morgen verwandelt. Für seine erste Zusammenarbeit mit der Schweizer Luxusuhrenmarke Hublot wählte er ein Objekt aus der Vergangenheit, um es zeitgemäss umzusetzen: die Taschenuhr.

Seit sich die Armbanduhren im 19. Jahrhundert durchgesetzt hatten, wurden diese nur noch von exzentrischen Nostalgikern getragen. Die Idee dazu, eine zeitgemässe, wenn nicht gar futuristische Taschenuhr zu entwerfen, kam Arsham beim Recherchieren für die Zusammenarbeit mit Hublot. Er war fasziniert von den Modellen aus dem Viktorianischen Zeitalter.

Die vom Handgelenk befreite Uhr

Seine gemeinsam mit Hublot lancierte «Arsham Droplet» ist aber mehr als eine Taschenuhr: «Als wir die Uhr erst einmal vom Handgelenk befreit hatten, war alles möglich!», so der Künstler. Tragen lässt sie sich als Taschenuhr am Gürtel, als Kettenanhänger um den Hals, sie lässt sich aber auch mit einem eigens angefertigten Ständer als Tischuhr, wenn nicht gar Skulptur aufstellen – oder man nutzt die «Arsham Droplet» als Handschmeichler. Die organische Form aus Saphirglas liegt so angenehm in der Hand wie ein vom Fluss rundgewaschener Stein.

Auch diese organischen Formen sind typisch für Arsham – stellte die traditionelle Uhrmacherkunst aber vor Herausforderungen. Ausgeführt wurden sie in Materialien, die typisch für Hublot sind: seitliche Stossdämpfer aus Kautschuk in «Arsham Green», ein Gehäuse aus Titan, Saphirglas. Auf einen Deckel, wie ihn die meisten Taschenuhren haben, konnte dadurch verzichtet werden: Saphir ist hart genug, so dass die Uhr keine Schrammen abkriegen wird. «Auch die ikonischen H-förmigen Schrauben wollte ich unbedingt übernehmen», sagt Arsham im Gespräch mit «NZZ Bellevue». Im Inneren tickt das Hublot-Manufakturwerk «Meca-10» mit einer Gangreserve von 10 Tagen.

Für Hublot-CEO Ricardo Guadalupe verkörpert die Zusammenarbeit mit Arsham die Vision der Marke: «Gemeinsam mit Daniel haben wir das Unmögliche möglich gemacht! Die ‹Arsham Droplet› demonstriert einmal mehr unsere Entschlossenheit, die Grenzen von Form und Funktion zu verschieben.» Gut möglich, dass diese Kollaboration das Interesse an anderen Uhrenformen weckt. Das Sammlerstück ist allerdings nur einer sehr exklusiven Zielgruppe vorbehalten: Es ist limitiert auf 99 Exemplare und hat einen stolzen Preis von 80 000 Franken.

Exit mobile version