Donnerstag, Dezember 26

Ein Teenager verliert sich in den Tiefen des Internets, am Ende sticht er auf einen orthodoxen Juden in Zürich ein. Sein Anschlag wird zum Wendepunkt.

Es ist Samstagabend um 21 Uhr 14. «Ahmed das Biest» postet ein einziges Wort auf seinem Instagram-Profil. «Jetzt» steht dort in weisser Schrift auf Arabisch geschrieben. Im Hintergrund sind vier Brote zu sehen.

Es ist ein Code der Terrormiliz IS: Brot bedeutet Anschlag.

Minuten später schreitet «Ahmed das Biest» zur Tat. Im Zürcher Kreis 2 sticht er auf offener Strasse mit einem Messer auf einen 50-jährigen orthodoxen Juden ein.

Die Schweizer Sicherheitsbehörden stufen den Anschlag als Wendepunkt ein. Denn so etwas gab es hierzulande noch nie: ein jugendlicher IS-Fanatiker, der gezielt die jüdische Gemeinschaft attackiert, ein Bekennervideo aufnimmt und die Tat sogar live streamt.

Bisher gab es in der Schweiz zwei Messerattacken des IS, 2020 in Morges und in Lugano. Doch bei diesen Angriffen waren die Opfer zufällig gewählt: Im Waadtland stach ein Islamist einen Portugiesen bei einem Imbiss nieder, im Tessin verletzte die Täterin zwei Frauen in einem Einkaufszentrum.

Nach der jüngsten Tat in Zürich fragen sich deshalb alle: Müssen wir uns auf weitere solche Anschläge gefasst machen? Und: Wie gelingt es der radikalislamistischen Szene, junge Menschen in der Schweiz in ihren Bann zu ziehen?

I. Das Milieu der Radikalen

Über zehn Jahre ist es inzwischen her, seit sich die ersten Schweizer Islamisten der Terrormiliz Islamischer Staat anschlossen. Die Untersuchungen der Schweizer Ermittler haben gezeigt, wie die Szene funktioniert. Die Schweizer IS-Anhängerschaft ist ein aus radikalen Salafisten bestehendes, loses Netzwerk, das über persönliche Beziehungen funktioniert.

Da sind zwar einige Wortführer. Aber: Statt einer Kommandostruktur herrscht ein Netz aus Gleichgesinnten und solchen, die es werden wollen. Radikalisierte ziehen selbst neue Junge nach.

Beim 15-jährigen Attentäter von Zürich bleibt das Bild vorerst bruchstückhaft. Andere Fälle zeigen aber exemplarisch, wer die Islamisten sind und wie ihre Radikalisierung abläuft. Es sind Fälle wie jener von Nico aus Winterthur.

Der 22-jährige schweizerisch-italienische Doppelbürger sitzt seit bald zwei Jahren in Untersuchungshaft. Er ist keiner der Anführer, aber einer der vielen tüchtigen Zuarbeiter. So beschreibt ihn das Bundesstrafgericht jedenfalls einmal in einem Entscheid, als er sich gegen die Verlängerung der Untersuchungshaft wehrt.

Mit 15 zieht er mit seiner Mutter und seinen Geschwistern in eine kleine Gemeinde in der Ostschweiz. Der Jugendliche findet sich nicht richtig zurecht. Die Schulleiterin bietet ihm an, er könne aus der Schule austreten, wenn er eine Stelle finde. Nico erhält ein Praktikum als Automechaniker, doch auch bei der Arbeit kommt er nicht klar. Nach vier Monaten bricht er wegen psychischer Probleme ab. Sein Psychiater bezeichnet es später als eine Phase der kompletten Verweigerung und des Rückzugs.

Just in dieser Phase wendet sich Nico dem Islam zu. Er konvertiert. Er selbst sagt gegenüber den Ermittlern einmal aus, er habe einen Lebenssinn gefunden, der Glaube habe ihm Halt gegeben. Er findet auch eine Arbeit. Aber nach wenigen Monaten ist wieder Schluss.

Es kommt zum Bruch mit der Mutter. Sie wirft Nico raus. Schliesslich bezahlt ihm das Sozialamt eine kleine Einzimmerwohnung in Winterthur. Da bewegt sich der junge Mann schon in den islamistischen Kreisen in Winterthur.

Zusammen mit anderen jungen Salafisten trifft sich Nico zeitweise in einem Proberaum im Winterthurer Stadtteil Töss. Dort beten sie, schauen gemeinsam Propagandavideos und streiten über die richtige Glaubensauslegung. Nico soll laut den Ermittlern auch an einem klandestin geplanten Treffen teilgenommen haben, bei dem sich mehr als zwei Dutzend radikale Islamisten austauschen. Und er soll selbst neue Nachwuchskräfte mit in die Gruppe gebracht haben.

Auch den Strafverfolgungsbehörden bleiben die Vorgänge nicht verborgen. Sie verwanzen die Räumlichkeiten, beobachten die Islamisten. Nico wird wegen Verstosses gegen das IS-Gesetz zu einer bedingten Freiheitsstrafe verurteilt.

Einige Zeit ist Nico nach islamischem Recht mit einer jungen Frau aus Niedersachsen verheiratet, gegen die wegen Terrorverdachts ermittelt wird. Im Dezember 2020 verhaftet die Polizei sie in Winterthur und schiebt die Frau nach Deutschland ab. Gegenüber der NZZ bezeichnet sich der junge Mann selbst einmal als radikaler Islamist, der an den Sieg des IS glaubt.

Im Dezember 2021 versucht Nico ein erstes Mal, nach Syrien zu reisen. Doch er kommt nur bis in die Türkei. Dort fangen die Behörden den jungen Mann, der nur mit Rucksack, Kapuzenpullover, Cargo-Hosen und Stirnlampe reist, ab und schicken ihn zurück in die Schweiz.

Von da an überwachen ihn die Behörden minuziös, die Wohnung wird verwanzt, eine Kamera vor der Wohnung zeichnet jede Bewegung auf. Die Ermittler bekommen deshalb alles mit, was sich bei dem jungen Mann zu Hause abspielt. Wenn Nico telefoniert, wenn seine radikalen Glaubensbrüder zu Besuch sind, selbst wenn er Selbstgespräche führt, Essen kocht oder schläft: Die Beschatter protokollieren es.

Ihnen fällt deshalb auch der Besuch eines älteren Mannes mit schütterem Haar auf, der Anfang 2022 einen Monat lang bei Nico in Winterthur lebt.

Der Mann heisst Aleem N. Einst galt der 60-jährige Deutsch-Pakistaner als Top-Terrorist mit Kontakten zu den führenden Köpfen der Kaida in Europa. Deutsche Medien bezeichneten ihn schon als «Spinne im Netz» und «graue Eminenz». Mehrere Jahre sass N. im Gefängnis.

Der alternde Islamist und Nico sprechen immer wieder von Reisen. Das mutmassliche Ziel: Syrien. Als die Pläne konkret zu werden scheinen, schlagen die Ermittler zu – und verhaften die Männer.

Bei Nico und den anderen Schweizer IS-Anhängern stellt sich den Behörden immer eine Frage: Wer ist eine Gefahr? Denn sie fürchten, jene Fanatiker zu übersehen, die nicht nur reden, sondern am Ende zur Tat schreiten. Diejenigen, die den Schritt machen vom Angeber zum Attentäter.

II. Die Gefährder und die Übersehenen

Der Nachrichtendienst des Bundes führt seit einigen Jahren Buch über die Männer und Frauen, die man als Gefahr einstuft. Im November 2023 verzeichnet der NDB 41 solche Risikopersonen.

Bei der Bundesanwaltschaft stapeln sich die Fälle. Auf Anfrage sagt die Sprecherin Linda von Burg, man führe derzeit rund hundert Verfahren und Rechtshilfeersuche aus verschiedenen Ländern im Terrorbereich. «Die grosse Mehrheit davon betrifft das Phänomen des jihadistisch motivierten Terrorismus.»

Vor allem in den letzten zwei bis drei Jahren habe die Zahl der Fälle nochmals markant zugenommen. Linda von Burg sagt: «Das Phänomen des jihadistisch motivierten Terrorismus ist in der Schweiz mitnichten verschwunden, sondern nach wie vor sehr präsent.»

Es geht dabei um Rekrutierung für Terrororganisationen, Jihadreisen, Propaganda sowie die Finanzierung von verbotenen Organisationen. Vermehrt sehen die Sicherheitsbehörden vor allem Geldflüsse, die aus der Schweiz zu Terrorgruppierungen fliessen. Einen Fall hat die Bundesanwaltschaft im Januar bekannt gemacht. Sie klagte die Eltern eines in Syrien inhaftierten Schweizer Jihadisten an, eine 59-jährige schweizerisch-spanische Doppelbürgerin und einen 69-jährigen Schweizer. Diese sollen ihrem Sohn über 50 000 Franken nach Syrien geschickt haben. Wann der Prozess stattfindet, ist noch unklar.

Es gibt bei den Ermittlern ein Horrorszenario. Es lautet: Ein Täter, der vorher noch nie auf dem Radar der Behörden erschienen ist, verübt einen Anschlag gegen schwach geschützte Ziele wie Menschenansammlungen – mit geringen Mitteln. Ohne Planung, ohne viele Mitwisser. Sie sind es, die Geheimdienste und Strafverfolger häufig übersehen.

Es ist genau das Szenario, das am vergangenen Samstagabend eingetroffen ist. Bei Ahmed dem Biest, dem jugendlichen Fanatiker.

III. Gamer, Einzelgänger, Islamist

Ahmed wächst am Stadtrand von Zürich auf. Geht er zur Tür seines Wohnblocks hinaus, blickt er auf Schornsteine und hört das Rauschen der nahen Autobahn. Sein Vater fährt Taxi, um das Leben der Familie zu finanzieren.

Im Dezember 2011 wird Ahmed eingebürgert. Wenig deutet auf ein radikales Elternhaus hin. Im Gegenteil: Ahmed wird die Eltern und seinen Onkel später in seinem Bekennervideo als «Abtrünnige» bezeichnen. Er wirft ihnen vor, zu wenig gläubig zu leben.

2022 zieht die Familie in eine Wohnung im Glatttal. In all dieser Zeit erscheint er nie wegen extremistischer Handlungen auf dem Radar der Strafverfolgungsbehörden. Schulkollegen beschreiben Ahmed gegenüber «20 Minuten» als ruhig und zurückgezogen. Er sei ein Einzelgänger gewesen, der kaum Freunde gehabt und viel Zeit in Chat-Gruppen verbracht habe.

Wann er seinen bürgerlichen Namen ablegte und den Namen «Ahmed al-Dabbah» – oder «Ahmed das Biest» – annahm, ist nicht klar. Dabbah jedenfalls ist eine Kreatur aus dem Koran, die mit dem Tag des jüngsten Gerichts in Verbindung steht.

Ahmed treibt im Internet zunächst allerlei typisches für einen Teenager seines Alters. Das zeigen die Spuren, die er im Netz hinterlassen hat. Er spielt «Minecraft» oder «Brawl Stars». Mit der Zeit wird das Umfeld, in dem er sich bewegt, immer wirrer. Es ist eine Mischung aus schrillen Videos, Accounts mit arabischen Namen und islamistischen Bezügen.

Auf Youtube verbreitet er wild zusammengeschnittene Filme, in denen muslimische Männer im Kreis tanzen oder Schlümpfe durchs Bild springen. Unterlegt ist das krude Potpourri mit schneller Pop-Musik. Darüber sind arabische Sätze eingeblendet, die auf den ersten Blick keinen Sinn ergeben. «Warten Sie, wann Sie die Post sehen», steht dort, oder «das Brot ist zurück». Auch von «ehrenwerten Brüdern» ist die Rede, manchmal ist ein arabischer Name eingeblendet. Was wie zufällig aussieht, könnte eine Art verschlüsselte Kommunikation sein.

Ahmed hat mehrere Accounts, mit denen er sich auf X und Instagram bewegt. Sie alle tragen das Codewort Brot im Namen.

Das Vorgehen ist typisch für IS-Kreise. Das Propagandamaterial wird auf privaten Back-up-Kanälen gespeichert, um es bei der Schliessung eines Kanals rasch wieder abrufen und teilen zu können.

In diesem Herbst, nach dem Massaker vom 7. Oktober, gibt sich Ahmed auf X mehrfach als IS-Sympathisant zu erkennen. Als im Dezember einmal die Glaubwürdigkeit von Ahmed angezweifelt wird, verteidigt ihn einer der Kommentatoren. Er schreibt auf Arabisch: «Er ist Isis.» Die Tamedia-Zeitungen berichten, dass ein User sogar beteuert, bereits einmal mit Ahmed in einem geschützten einschlägigen Livechat gewesen zu sein.

Im November schimpft Ahmed auf X: «Schiiten sind Ungläubige». Die meisten seiner Posts sind heute nicht mehr auffindbar, weil die Betreiber seinen Account gesperrt haben. Aber die Reaktionen auf Ahmeds extremistische Beiträge finden sich noch. Sie lassen tief blicken: So staucht ihn etwa nur einen Tag vor dem Attentat ein User auf Instagram zusammen: «Gott hat das Töten verboten.» Ahmeds Antwort. «Du bist ein Abtrünniger.»

Ahmed kündigt seine Tat denn auch im Internet an. In der Nacht vor der Tat, 14 Minuten nach Mitternacht, lädt er auf Instagram ein Bild von vier Broten hoch, dazu schreibt er auf Arabisch: «Demnächst folgt, so Gott will.»

All dies geschah, ohne dass der Nachrichtendienst des Bundes oder die Sicherheitsbehörden eingeschritten wären.

Am Samstag lädt er um 14 Uhr 11 ein Video auf eine Sharing-Plattform hoch, bloss wenige Stunden vor der Messerattacke. Im Video schwört er dem Anführer des Islamischen Staats die Treue und sagt, dass er eine Synagoge überfallen und so viele Juden wie möglich töten wolle.

Laut Angaben des Middle East Media Research Institute wird das Bekennervideo von Accounts weiterverbreitet, die dem Islamischen Staat zuzuordnen sind. Auch Tage später preisen diese Kanäle die Wahnsinnstat des 15-Jährigen.

Das Kalifat ist nur wenige Klicks entfernt. Auf Instagram, Tiktok und vor allem Telegram findet sich sehr leicht Material, das den IS glorifiziert. Es gibt zudem salafistische Influencer, die junge Menschen in den sozialen Netzwerken ködern. Es geht dort zunächst um unverfängliche Fragen wie die bessere Eisteemarke oder die Frage, ob man in einer Moschee Fussball spielen kann. Doch das ultrakonservative Weltbild der Prediger ist nicht weit entfernt. Und die Algorithmen von Instagram und Tiktok führen rasch zu noch extremeren Inhalten.

Ahmeds Radikalisierung fand zumindest teilweise im Internet statt. Aber reicht das als Erklärung aus? Experten gehen davon aus, dass es in solchen Fällen fast immer auch Kontakte zu Gleichgesinnten im Umfeld der Täterinnen und Täter gibt.

IV. Die Moschee

Spuren für solche Kontakte gibt es bei dem Jugendlichen bis anhin nur wenige. Eine führt in ein tristes Gewerbegebiet im Mittelland. Zwischen Logistikunternehmen, einer Autowaschanlage und einem Kebab-Stand befindet sich ein Bürogebäude, das so aussieht, wie man sich in den 1970er Jahren die Zukunft vorgestellt haben muss. Drinnen befindet sich im ersten Stock eine Moschee. Es ist das einzige Gotteshaus, dem Ahmed auf Instagram gefolgt ist. Hat er diesen Ort – fünfzig Kilometer von seinem Zuhause entfernt – regelmässig besucht?

Die Moschee besteht aus einem grossen Gebetsraum für Männer und einem kleinen für Frauen: blauer Teppich, braune Sofakissen mit orientalischen Mustern auf Bodenhöhe am Rand, Bücherregale mit religiösen Schriften. Zudem hat es einen grösseren Aufenthaltsraum. Angepriesen werden dort Hot-Dogs oder Datteln aus Palästina, daneben ein Zettel mit einem QR-Code und der Aufforderung: «Folgt uns auf Instagram.»

Kurz vor dem Mittagsgebet kommen die ersten Gläubigen an. Man bittet die Journalisten, in der Cafeteria Platz zu nehmen. Wenig später betritt ein breitschultriger Mann den Raum. Er trägt einen schwarzen Trainingsanzug und hat einen dichten, dunkelbraunen Bart, die Oberlippe ist rasiert. «Wer seid ihr? Was wollt ihr hier?», blafft er. Dann verschwindet er in den Gebetsraum und bespricht sich mit seinen Kollegen.

Als er zurückkehrt ist er freundlicher, bietet Kaffee an: «Wir sind absolut offen, jeder darf hier reinkommen.» Zwei Mitglieder des Moschee-Vorstands setzen sich ebenfalls zu den Journalisten.

Die NZZ legt ihnen ein Bild des 15-Jährigen vor. Sie reagieren mit Kopfschütteln. Nein, diesen jungen Mann hätten sie noch nie gesehen. Ob sie denn wüssten, wer das sei? «Das ist wohl dieser Vollidiot, der in Zürich das Attentat verübt hat. Mit solchen Leuten wollen wir gar nicht zu tun haben, aber absolut gar nichts.» Wer radikale Inhalte verbreite, bekomme Hausverbot.

Wie erklären sie sich, dass der Jugendliche just ihrer Moschee folgte? «Das kann ich mir absolut nicht erklären», sagt der Mann im schwarzen Trainer. «Unser Profil ist öffentlich, jeder kann uns folgen.» Man halte sich hier in der Moschee streng an die schweizerischen Gesetze, sei zudem Mitglied in den Islamischen Dachverbänden. Fast alle Vorträge seien hier auf Deutsch. «Sie können jederzeit hierher kommen und sich einen anhören.» Man solle aber nur mit dem Vorstand reden und nicht mit den Besuchern der Moschee.

V. Das perverse Kalkül

In der Tatnacht handelt Ahmed nicht im Affekt, sondern er geht ruhig und gezielt vor. Die Tat nimmt er auf und streamt sie live ins Netz. Drei herbeigeeilten jungen Männern gelingt es, ihn zu überwältigen. Sie verhindern damit wohl Schlimmeres. Die Polizei verhaftet ihn kurz darauf. Das Opfer wird überleben, Ahmed sitzt in Untersuchungshaft. Weil er minderjährig ist, gelangt das Jugendstrafrecht zur Anwendung. Bei unter 16-Jährigen kann eine Freiheitsstrafe von maximal einem Jahr ausgesprochen werden. Schutzmassnahmen wie eine Unterbringung in einer Institution sind bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres möglich, wenn eine entsprechende Gefährdungslage vorliegt.

Ahmed ist der Prototyp des neuen islamistischen Attentäters.

Die islamistischen Terrororganisationen sind im Westen seit Jahren unter genauer Beobachtung. Grosse Attentate, die eine lange Planung, komplexe Logistik und viele Mitwisser erfordern, sind deshalb selten geworden. Das Risiko, dass die Pläne auffliegen, ist für die Terroristen zu gross.

Deshalb haben sie ihre Strategie angepasst. Der Islamische Staat legt im Internet seine Netze aus und hofft, dass sich junge Menschen darin verfangen. Es ist ein perverses Kalkül: Sie brauchen nicht mehr als einen leicht beeinflussbaren jungen Mann und einen Haushaltsgegenstand wie ein Messer, um Angst und Schrecken zu verbreiten. Es ist die effizienteste und am schwierigsten zu verhindernde Art des Terrors.

Und die jungen Täter sollen gleich selbst wieder neue Terroristen rekrutieren. So wie Ahmed, der in seinem Bekennervideo andere Muslime dazu aufruft, es ihm gleichzutun. Terror 2.0.

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