Mittwoch, April 30

Die Grossbank hat von der Volatilität an den Finanzmärkten profitiert. In der Schweiz beginnt nun mit der Migration der CS-Kunden der heikelste Teil der Integration.

Bei der UBS läuft das Geschäft. Mit einem Reingewinn von 1,7 Milliarden Dollar hat die Grossbank die Erwartungen der Analysten übertroffen. Wie die Bank in einer Mitteilung schreibt, handelten die Kunden auch zu Jahresbeginn rege. Das unsichere Marktumfeld hat laut der Bank zum hohen Transaktionsvolumen geführt – bei privaten und auch bei institutionellen Kunden. In ihrer wichtigsten Division, der globalen Vermögensverwaltung (GWM), konnte die UBS Neugeld im Umfang von 32 Milliarden Dollar anziehen. Die Grossbank verwaltet damit insgesamt Vermögenswerte in der Höhe von 6,153 Billionen Dollar. Zum Jahresende lag der Wert noch bei 6,087 Billionen Dollar.

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Die volatilen Finanzmärkte haben die Erträge in der Investmentbank in die Höhe getrieben. Diese Division ist im Berichtszeitraum bei der Grossbank am stärksten von allen gewachsen. Besonders stark zugelegt hat der Handel mit Wertpapieren, gemäss der Bank war das Wachstum hier so stark wie seit Jahren nicht mehr. Im Beratungsgeschäft sind die Erträge dagegen zurückgegangen.

Bei der Integration der Credit Suisse (CS) sieht sich die Grossbank auf Kurs. Sie hat im Zuge der Integration gemäss eigenen Angaben Kosten in der Höhe von 8,4 Milliarden Dollar eingespart. Das sind 65 Prozent der bis 2026 erwarteten Kosteneinsparungen von 13 Milliarden Dollar. In der Schweiz beginnt mit der Migration der CS-Kunden auf die UBS-Plattformen in den kommenden Monaten ein entscheidendes Kapitel. Ausgerechnet auf ihrem Heimmarkt hat sie jedoch Mühe zu wachsen. Bereits das fünfte Quartal in Folge war der Ertrag in diesem Bereich rückläufig.

Im abgelaufenen Quartal hat die Grossbank zudem erneut Wertberichtigungen vorgenommen; diese betreffen Unternehmenskredite aus dem Altbestand der Credit Suisse, die an Wert verloren haben. Für das zweite Quartal erwartet sie wegen der Zinssenkungen der Nationalbank einen Rückgang des Zinsertrages im tiefen einstelligen Prozentbereich im Vergleich zum Jahresanfang.

Im ersten Quartal hat die UBS Aktien im Wert von 0,5 Milliarden Dollar zurückgekauft. Bis Ende Jahr will sie Aktienrückkäufe von insgesamt 3 Milliarden Dollar durchführen. Doch wie schon im Schlussquartal macht sie dies vor allem davon abhängig, dass die Politik die in der Schweiz geltenden Anforderungen für die Eigenmittel nicht wesentlich ändert.

Investmentbanken haben profitiert

Mit ihrem Resultat reiht sich die Grossbank in die Quartalszahlen der grossen internationalen Banken ein. Sie haben von der Unsicherheit profitiert, die Donald Trump seit seiner Amtsübernahme an den Finanzmärkten ausgelöst hat.

Die amerikanischen Finanzinstitute etwa haben mit dem Handel von Aktien und festverzinslichen Wertpapieren Erträge in der Höhe von 37 Milliarden Dollar erzielt.

Seit Donald Trumps Zollankündigung Anfang April sind die Aktien der Banken jedoch unter Druck geraten. Die dadurch ausgelöste Unsicherheit belastet die Finanzinstitute stark. Etwa weil die Firmen weniger stark investieren und weil sie weniger Börsengänge, Fusionen und Übernahmen tätigen. Auch die Aktien der UBS liegen gegenüber Jahresbeginn mit mehr als 10 Prozent im Minus.

Die Grossbank leidet unter Währungseffekten: So erwirtschaftet sie aufgrund ihres grossen Amerika-Geschäfts gut die Hälfte ihrer Erträge in Dollar, wie sie in einer Präsentation für das erste Quartal ausweist. Dem steht bei den Kosten ein Anteil von 30 Prozent in Schweizer Franken gegenüber. Der Wechselkurs drückt also auf die Marge.

Der Aktienkurs wird aber auch durch die politische Diskussion um die künftige Kapitalausstattung der Grossbank belastet. Anfang Juni dürfte sie erneut aufflammen, wenn der Bundesrat seine lange erwarteten Eckwerte zur Eigenkapitalunterlegung von Auslandsbeteiligungen von Grossbanken publiziert. Dieser Faktor dürfte noch länger auf den UBS-Papieren und damit auch auf ihrer Ausschüttungspolitik lasten. Erst Ende 2026 soll die Reform der Bankenregulierung überhaupt ins Parlament kommen.

Mehr folgt.

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