Samstag, September 28

Der NZZ-Liveticker zu dem Wochenende, an dem die Welt auf die Schweiz schaut.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Auf dem Bürgenstock treffen sich am Samstag und Sonntag 100 internationale Delegationen, darunter der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz, der französische Präsident Emmanuel Macron oder die amerikanische Vizepräsidentin Kamala Harris.
  • Einst als Friedensgipfel angekündigt, wird die Ukraine-Konferenz nun «Konferenz zum Frieden» genannt. Einen Friedensvertrag wird es nicht geben. Russland ist nicht eingeladen. Ist das ein Mangel oder sogar ein Vorteil? Der NZZ-Kommentar.
  • Die wichtigsten Fragen und Antworten im Vorfeld lesen Sie hier: Die Bürgenstock-Konferenz: Chance oder Farce?
9.58 Uhr: Laut Flugzeugradar kommt Kamala Harris bald in Zürich an – so wird sie in der Schweiz beschützt

Laut Flightradar24 kommt die amerikanische Vizepräsidentin Kamala Harris kurz vor 11 Uhr mit einer regierungseigenen Boeing 737, Flugnummer SAM048, in Zürich an. Ihr Startpunkt war die Joint Air Base Andrews, der Regierungsflughafen von Washington.

Harris wird die wohl bestgeschützte Person auf dem Bürgenstock sein. Jeder ihrer Schritte überwacht der Secret Service mit seinen Agenten. Nach ihrer Landung in Zürich fliegt Harris bei gutem Wetter mit einem Regierungshelikopter auf den Bürgenstock. Bei schlechtem Wetter wartet ein eigens eingeflogener Autokonvoi auf sie – dann müssten Autobahnen und weitere Zufahrtsstrassen abgesperrt werden. Sicher ist sicher. Bereits am Freitag ist ein Flugzeug der amerikanischen Regierung gelandet, Agenten des Secret Service dürften das Gelände rund um den Bürgenstock bereits inspiziert und potenzielle Fluchtwege eruiert haben. In den Tamedia-Zeitungen erklärte ein Secret-Service-Experte, im Tross von Kamala Harris würden immer auch die Nuklearcodes mitgeführt, mit denen sie im Notfall das Atomwaffenarsenal steuern könnte.

9.45 Uhr: Hochsicherheitszone Bürgenstock – sogar die Webcams sind ausser Betrieb

Der Innerschweizer Hotelberg ist seit Donnerstagmittag ein mit Zäunen und Stacheldraht geschütztes Hochsicherheitsgebiet. Bis zu 4000 Angehörige der Armee sind im Einsatz. Kantonspolizeien von Zürich bis zum WEF-erfahrenen Bündner Korps sind aufgeboten. In der Nidwaldner Kantonspolizei, die den Einsatz leitet, gibt es eine Feriensperre. Der Bürgenstock wird durch Checkpoints geschützt, an denen «jedes Fahrzeug komplett durchsucht wird», wie Einsatzleiter Stephan Grieder sagt. «Mit Sensoren, mit Hunden, mit allem, was wir haben.» An alles musste gedacht werden: Um Spionage zu verhindern, sind selbst die Webcams des Hotels seit einigen Tagen ausser Betrieb.

9.35 Uhr: Selenski ist schon da – wer kommt noch? Eine Übersicht zum Teilnehmerfeld

Genau hundert internationale Delegationen kommen auf den Bürgenstock. Mehr als die Hälfte der Länder schicken ihre Staats- oder Regierungschefs. Andere Länder, wie etwa Indien (bei dem eine Teilnahme unsicher war), schicken einen Minister.

Der grösste Teil der angemeldeten Delegationen stammt aus Europa, darunter sind Olaf Scholz (Deutschland), Emmanuel Macron (Frankreich), Giorgia Meloni (Italien) oder Rishi Sunak (England). Sie kommen, wie etwa auch der argentinische Präsident Javier Milei, direkt vom G-7-Gipfel in Italien. Joe Biden, der amerikanische Präsident, der ebenfalls in Italien war, flog für eine Wahlkampfveranstaltung zurück nach Amerika. Er wird von Vizepräsidentin Kamala Harris vertreten.

Die meisten Vertreter kommen aus Europa

Anzahl der Staatsgäste nach Kontinent

Europa (inkl. EU-Institutionen)

9.10 Uhr: Die Bürgenstock-Berichterstattung beginnt

Herzlich willkommen zum NZZ-Liveticker über die Ukraine-Konferenz auf dem Bürgenstock!

Hier informieren wir Sie an diesem Wochenende über die Ankunft der amerikanischen Vizepräsidentin Kamala Harris, des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, des deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz und weiteren hochrangigen internationalen Delegationen. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski ist bereits am Freitagabend in Zürich gelandet und per Helikopter auf den Bürgenstock gebracht worden. Unsere Reporterinnen und Reporter vor Ort berichten über die Geschehnisse und Pressekonferenzen auf dem Bürgenstock und aus dem Kanton Nidwalden.

An der Konferenz werden Ansätze zu einem Frieden für den russischen Krieg in der Ukraine gesucht. Einen Friedensvertrag wird es nicht geben. Russland ist nicht eingeladen und China, sein wichtigster Verbündeter, nimmt nicht teil.

Das Programm für den heutigen Tag gestaltet sich laut Eidgenössischem Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) wie folgt:

  • 12 Uhr: Ankunft der Delegationen
  • 13.30 Uhr: Presseerklärungen von Bundespräsidentin Amherd und dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski
  • 16.30 Uhr: Offizielle Willkommenszeremonie
  • 17.30 Uhr: Eröffnungsstatements
  • 19 Uhr: Familienfoto (offizieller Begriff)

Am Sonntag gibt es thematische Sitzungen zu Lebensmittelsicherheit, nuklearer Sicherheit und humanitären Aspekten, bevor 14.30 Uhr schliesslich eine Abschlusskonferenz und später Pressekonferenzen von Wolodimir Selenski sowie von Bundespräsidentin Viola Amherd und Bundesrat Ignazio Cassis folgen. Das Ziel ist eine gemeinsame Abschlusserklärung, der alle Konferenzteilnehmer zustimmen können. Ob es so weit kommt, ist unklar.

Mitarbeit: Georg Häsler, Julia Monn, Erich Aschwanden, Forrest Rogers, Samuel Tanner.

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