Fünf neue Romane, die uns besonders gefallen haben. Die zum Lesen und Diskutieren inspirieren.

Kristine Bilkau: «Halbinsel»

Auf den Zusammenbruch folgt ein Aufbruch. Kristine Bilkaus preisgekrönter Roman «Halbinsel»

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Eine Mutter und ihre erwachsene Tochter treffen in Kristine Bilkaus neuem Roman unvermittelt für längere Zeit aufeinander. Alte Konflikte brechen auf, ehe sich Neues anbahnt.


Nora Osagiobare: «Daily Soap»

In Zürich dreht sich das Seifenopernkarussell ad absurdum

In Nora Osagiobares «Daily Soap» gibt es ein Bundesamt für Hautfarben namens BARACK, und die SVP will Ausländern das Lachen verbieten. Über ein gelungenes Debüt.


Helene Hegemann: «Striker»

Helene Hegemann inszeniert in ihrem jüngsten Roman «Striker» zwischenmenschliche Nahkampfszenen

Als 17-Jährige sah sich die Autorin für ihr Romandebüt «Axolotl Roadkill» mit Plagiatsvorwürfen konfrontiert. Heute wäre es nicht schlecht, wenn sich die deutsche Literatur bei ihr ein bisschen etwas abschauen würde.


Urszula Honek: «Die weissen Nächte»

«Man muss nehmen, was kommt», sagt eine polnische Dorfbewohnerin. In Urszula Honeks Roman ist das selten etwas Gutes

«Die weissen Nächte» umfasst dreizehn einzelne Erzählungen aus dem ländlichen Polen. Die Helden sind gequälte Kreaturen, Einsame, Abgehängte und Hoffnungslose. Ein Blick auf die Schattenseite eines Landes.


Tomas Espedal: «Lust. Früchte einer Arbeit. Lesefrüchte.»

Alles Schöne und Hässliche, alles Erhebende und Abstossende dieser Welt

Der norwegische Starautor Tomas Espedal pflegt «in einer ersten Person zu schreiben, die sich zu einer dritten Person erweitert». Nun hat er in dieser Art seinen Lebensroman verfasst: das mitreissende Buch seiner Erweckung zum kompromisslosen Künstler.


Unsere liebsten Romane im März

Serhij Zhadan: «Keiner wird um etwas bitten. Neue Geschichten»

Die Geliebte des verheirateten gefallenen ukrainischen Soldaten kann mit niemandem ihre Erinnerungen teilen – nur der Erzähler weiss von ihr

Der ukrainische Schriftsteller Serhij Zhadan legt langerwartete neue Erzählungen vor. Er beschreibt darin nicht den Krieg, sondern dessen demoralisierende Wirkung auf die Gesellschaft. Doch es gibt Hoffnung in diesem auf unpathetische Weise menschenfreundlichen Buch.


Chimamanda Ngozi Adichie: «Dream Count»

«Dir ist schon klar, dass du eine Feministin bist?» – Was es heisst, in der heutigen Welt eine Frau zu sein

Chimamanda Ngozi Adichie schreibt in ihrem Roman «Dream Count» über «jene Sorte Schmerz, die nur Frauen vorbehalten ist». Das ist lustig und scharfsinnig, und gerade wenn man denkt, ein sanftes Buch in Händen zu halten, lässt Adichie die Bombe platzen.


Christian Kracht: «Air»

Christian Kracht hat einen neuen Roman geschrieben: «Air» dreht sich einmal im Kreis

Anstelle der Barbour-Jacke von einst muss der Protagonist von «Air» sich nun zwischen Woll- und Fleecepullover entscheiden. Es ist alles da in diesem neuen Roman, was man von einem guten Kracht erwartet. Und doch fehlt etwas.


Sophie Hunger: «Walzer für Niemand»

Sophie Hungers Debütroman: Die Adoleszenz ist ein Kampf zwischen Scham und Stolz

Bisher hat sie sich als Singer-Songwriterin profiliert. Nun versucht sich Sophie Hunger auch als Schriftstellerin. Im Debütroman «Walzer für Niemand» schildert sie die Krämpfe des Erwachsenwerdens.


Unsere liebsten Romane im Februar

Zach Williams: «Es werden schöne Tage kommen»

Zach Williams zeichnet in seinen Erzählungen ein ziemlich verrücktes Amerika. Aber es gibt Hoffnung

In seinem hochgelobten Debüt holt der amerikanische Schriftsteller seine Figuren mitten aus dem Alltag und zeigt, wie dünn die Wand ist zwischen Wahn und Wirklichkeit.


Meral Kureyshi: «Im Meer waren wir nie»

Mit dem Erwachsenwerden beginnt auch das Abschiednehmen – und das beschäftigt Meral Kureyshi

Die Berner Autorin erzählt in ihrem Roman «Im Meer waren wir nie» von Dingen, die zu Ende gehen. Dabei kommt ihr die eigene Biografie zu Hilfe.


Cristina Henríquez: «Der grosse Riss»

Eine Welt, in der Rassismus selbstverständlich zum Alltag gehört: Cristina Henríquez erzählt vom Bau des Panamakanals

Bauarbeiter, Wäscherinnen, Haushaltsangestellte: Als um 1900 ein Kanal gebaut wird, der Atlantik und Pazifik verbindet, treffen in Panama unterschiedlichste Menschen aufeinander. Cristina Henríquez’ Roman «Der grosse Riss» gibt ihnen eine Stimme.


Asta Sigurdardottir: «Streichhölzer»

Sturz ins Bodenlose – die herzzerreissenden Erzählungen der Asta Sigurdardottir widerspiegeln die Abwärtsspirale ihres Lebens

Asta Sigurdardottir galt als grösstes Talent der isländischen Nachkriegsliteratur. Doch die alkoholkranke Autorin wurde nur 41 Jahre alt. Ihre exzentrischen Storys trafen die bigotte Gesellschaft der fünfziger Jahre ins Mark.


Mieko Kanai: «Leichter Schwindel»

Leichter Schwindel und starke Gefühle –Mieko Kanai ist eine japanische Virginia Woolf für das 21. Jahrhundert

Mieko Kanai, Jahrgang 1947, erregte in Japan bereits in jungen Jahren Aufsehen. Mit ihren bewusstseinsstromartigen Erzählungen aus dem Alltag war sie der Zeit schon immer weit voraus. Mittlerweile ist sie mit ihren subtilen Nano-Dramen zu einer Grossmeisterin gereift.


Unsere liebsten Romane im Januar

Wolf Haas: «Wackelkontakt»

Wolf Haas’ neuer Roman beisst sich in den eigenen Schwanz

Kann man sich etwas Langweiligeres als ein Puzzle mit tausend Teilen denken? Doch gibt es nichts Vergnüglicheres als einen Roman über solche Puzzles, sofern Wolf Haas ihn geschrieben hat.


Han Kang: «Unmöglicher Abschied»

Schneeflocken und Massengräber – Han Kang beschwört in ihrem neuen Roman die Geister der koreanischen Vergangenheit

Letztes Jahr wurde der 54-jährigen koreanischen Schriftstellerin Han Kang überraschend der Literaturnobelpreis zuerkannt. Manche Kritiker fanden das zu hoch gehandelt. Löst der jüngste Roman über die historische Wunde des Massakers von Jeju-do die Erwartungen ein?


Julia Schoch: «Wild nach einem wilden Traum»

«Man hinterlässt ein Feld der Zerstörung»: Julia Schoch schreibt über ihr Liebesleben. Und schont niemanden

In ihrem autobiografischen Roman «Wild nach einem wilden Traum» erinnert sich Julia Schoch an eine Affäre, die sie zur Schriftstellerin gemacht hat. Was sind die Folgen, wenn man so persönlich schreibt?


José Maria Eça de Queirós: «Die Maias»

Ein portugiesischer Vorgänger der «Buddenbrooks»: José Maria Eça de Queirós erzählte 1888 in einem grossen Generationenroman den Niedergang einer Familie

Die Portugiesen träumten einst vom Weltreich, doch im 19. Jahrhundert zerbrach die Herrschaft. Vor diesem Hintergrund entfaltet José Maria Eça de Queirós sein Gesellschaftspanorama.


Maria Stepanova: «der absprung»

«Eine halbtote Maus, die sich beim besten Willen nicht ausspucken lässt» – Maria Stepanova ringt literarisch mit der russischen Schuld

Maria Stepanova gehört zu den russischen Intellektuellen, die vor Putin ins Exil flüchten mussten. In ihrem neuen Roman gibt sie ihrer Scham und Wut über den Krieg Ausdruck und denkt über die Aporie nach, der Identität als Russin nicht entkommen zu können.

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