Mittwoch, Januar 22

Die Laufstege für Spring/Summer 2025 zeigten eine beeindruckende Bandbreite an Prints. Welche Muster jetzt besonders angesagt sind, wie sie neu interpretiert werden und worauf man beim Styling achten sollte – die sechs wichtigsten Trends im Überblick.

Von Minnie Mouse über «Pretty Woman» bis Comme des Garçons: Polka-Dots sind ein Klassiker und haben eine lange Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Ihren grossen Durchbruch erlebten sie jedoch Mitte des 19. Jahrhunderts – zusammen mit dem tschechischen Bauerntanz, dem sie ihren Namen verdanken.

Heute feiern die Tupfen ein Revival. Auf den aktuellen Laufstegen werden Polka-Dots nicht nur klassisch ladylike gezeigt, sondern auch modern interpretiert: Moschino inszeniert sie als elegantes Abendkleid in Schwarz-Weiss, während sie bei Valentino einen Anzug in einem warmen Kupferton zieren.

Besonders spannend wirken Polka-Dots in Kombination mit modernen Casual-Looks, etwa bei Acne Studios zu skulpturalen Jeans. Wer etwas mehr wagen möchte, mixt die Dots in verschiedenen Grössen oder kombiniert sie mit floralen Prints aus derselben Farbwelt à la Carolina Herrera. Wer subtiler einsteigen möchte, setzt auf Accessoires wie Tücher, Handschuhe oder Schuhe, die jedes Outfit dezent, aber wirkungsvoll akzentuieren.

Florals entfalten in dieser Saison ihre volle Pracht – von detailverliebten Millefleurs-Muster bis hin zu grossflächigen, expressiven Designs. Feine Blumen-Prints lassen sich mühelos mit anderen Drucken und Farben kombinieren, solange mindestens eine Blütenfarbe aufgegriffen wird – je mehr, desto harmonischer.

Grossformatige Prints hingegen entfalten ihre Wirkung am besten solo und setzen als Statement-Piece ein Zeichen. Für einen spannenden Stilbruch sorgen hier androgyne Schnürschuhe oder Sneakers, die romantischen Blumenkleidern eine coole, moderne Note verleihen. Versace zeigte einen markanten Mantel mit blauem Blumenmuster, perfekt abgestimmt mit passendem Hemd und Tasche. Accessoires bilden eine stilvolle Alternative: Blumen auf Stiefeln bei Acne Studios oder auf Taschen bei Valentino.

Zurück in die 1960er und 1970er: Retro-Prints in psychedelischen Mustern sind in dieser Saison nicht zu übersehen. Dabei gilt die Stylingregel: Mehr ist mehr. Die Muster dürfen ruhig gross und auffällig sein, um ihre volle Wirkung zu entfalten – am besten als Mantel, der endlich im Mittelpunkt jedes Looks stehen darf, wie bei Miu Miu oder Valentino.

Gucci beweist, dass sich Vintage-inspirierte Prints als Ensemble besonders effektvoll präsentieren und mit Accessoires im gleichen Muster abrunden lassen. Für fortgeschrittene Musterschülerinnen bietet Versace Inspiration: Unterschiedliche Prints lassen sich harmonisch kombinieren, wenn sie in ähnlicher Grösse gehalten sind und mindestens eine Farbe gemeinsam haben.

Ein perfektes Match: Chanel interpretiert den Lady-Look neu und zeigt, wie aufregend Karo von Kopf bis Fuss wirken kann – von der Jacke bis zur Plateau-Sandale. Tommy Hilfiger, The Row und Bottega Veneta rücken hingegen Karo-Mäntel als Hauptakteure in den Fokus und kombinieren sie mit schlichten Basics.

Von Kopf bis Fuss in Karo und die hübsche Kombination mit Streifen, gesehen bei Chanel.

Grundsätzlich gilt auch hier: Verschiedene Karomuster lassen sich leichter stylen, wenn die Mustergrössen ähnlich sind. Dabei ist es nicht zwingend nötig, in derselben Farbfamilie zu bleiben – entscheidend ist ein vergleichbares Kontrast-Level, wie Acne Studios und Miu Miu beweisen. Chanel liefert darüber hinaus eine Inspiration für das Styling von Karos mit Streifen: Stimmen Farbwelt und Strichdicke überein, entsteht ein ausdrucksstarker Look, der die Vielseitigkeit von Karomustern zelebriert.

Von hauchfein bis extra breit: Streifen dominierten die Spring/Summer-Laufstege in unzähligen Variationen. Eine Stylingregel bleibt entscheidend: Je feiner die Streifen, desto einfacher lassen sie sich miteinander stylen. Rabanne brachte Quer- und Längsstreifen in mehreren Shirts und einer Jacke zusammen, während Prada das klassische Marinière-Shirt neu interpretierte und mit gestreiften Schuhen abrundete.

Auch als Layering-Piece setzte das Streifenshirt Akzente: Bei Ralph Lauren wurde es lässig in Casual-Looks eingebunden, während Rabanne es unter zartem Tüll inszenierte. Schiaparelli sorgte mit einem Streifenkleid im Trompe-l’Œil-Stil für Aufsehen, das mit optischen Illusionen spielte. Saint Laurent verlieh dem 80er-Business-Look mit einem Streifenhemd und einer farblich passenden Polka-Dot-Krawatte einen verspielten Twist.

Animal-Prints bleiben auch für Frühling/Sommer 2025 ein zentraler Trend. Leoparden- und Ozelot-Muster gelten als Klassiker: Bei Prada schmückten die Raubkatzen-Prints East-West-Bags und Mäntel, kombiniert mit Streifen, während Moschino sie als auffälligen Hut inszenierte. Besonders präsent waren in dieser Saison Schlangen-Prints: Roberto Cavalli setzte auf Total-Looks im Python-Design, während Dries Van Noten elegante Coats und Accessoires mit dem markanten Reptilienmuster zeigte.

Das Label bewies ausserdem, dass Schlangen-Prints in Kombination mit kleinteiligen Blumenmustern für einen spannenden Mustermix sorgen können. Auch Rehtupfen rückten auf den Laufstegen ins Rampenlicht – ein subtiler Print, der das Potenzial hat, sich in den nächsten Saisons als neuer Favorit zu etablieren.

Exit mobile version