Freitag, November 1

In der nordserbischen Stadt Novi Sad ist am Freitag ein Teil des Bahnhofsvordachs eingestürzt. Die Rettungskräfte suchen weiter nach Verschütteten.

Mindestens zwölf Personen sind am Freitag in der serbischen Stadt Novi Sad beim Einsturz eines Teil des Bahnhofsdaches ums Leben gekommen. Das sagte der serbische Innenminister Ivica Dacic. Zudem gibt es etwa 30 Verletzte. Die Direktorin des Klinikzentrums Vojvodina sagte, dass sich drei der aus den Trümmern gezogenen Verletzten in sehr kritischem Zustand befänden.

Das Unglück ereignete sich gegen zwölf Uhr mittags. Unter dem Vordach standen Bänke, auf denen zu der Zeit besonders viele Personen sassen. Derzeit befinden sich Rettungskräfte, die Feuerwehr und die Polizei vor Ort, wie serbische Medien berichten. Sie suchen weiter nach Verschütteten. Dabei ist schweres Gerät im Einsatz.

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«Es handelt sich um eine äusserst schwierige Rettungsaktion, die noch mehrere Stunden dauern wird. Wir haben rund 80 Retter aus mehreren Städten und schwere Maschinen im Einsatz», sagte Dacic am Nachmittag.

Den Rettungskräften gelang es am Nachmittag, eine 14-Jährige aus den Trümmern zu bergen. Das Mädchen wurde in eine Spital gebracht. Später wurde eine weitere Person lebend geborgen. Es könnten jedoch noch deutlich mehr Personen verschüttet worden sein, hiess es.

Der serbische Ministerpräsident Milos Vucevic sagte, dies sei einer der schwersten Tage in der Nachkriegsgeschichte Novi Sads. Er sprach von einer «schrecklichen Tragödie». Die Verantwortlichen für das Unglück müssten gefunden und zur Rechenschaft gezogen werden.

Für Serbien wurde für Samstag Staatstrauer ausgerufen. Für Novi Sad gilt eine dreitägige Trauer.

Noch ist nicht klar, warum das Vordach eingestürzt ist. Der im Jahr 1964 gebaute Bahnhof der nordserbischen Stadt wird derzeit renoviert. Das chinesische Konsortium China Railway International und China Communications Construction Company soll die Arbeiten ausgeführt haben. Allerdings soll das Vordach nicht von den Umbauarbeiten betroffen gewesen sein, teilte das Unternehmen Infrastruktur der Eisenbahnen Serbiens laut der Nachrichtenwebsite N1info kurz nach dem Unglück mit. Im Rahmen der Renovierungsarbeiten seien das Bahnhofsinnere, das Dach sowie die Fassade über und unter dem Vordach erneuert worden.

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