Freitag, Dezember 12

12. Dezember 2025

Was hat zwei Automobilgiganten dazu bewegt, bei zukünftigen Fahrzeugen zusammenzuarbeiten? Wie wirken sich Verzögerungen auf die Diskussionen über EU-Emissionsziele aus? Autovista24-Spezialinhaltsredakteur Phil Curry bespricht die größten Geschichten der Woche im Podcast „The Automotive Update“.

In der neuesten Folge weitere Details zur seismischen Zusammenarbeit zwischen Renault und Ford. Außerdem ein Blick darauf, was die Automobilindustrie in den verzögerten EU-Diskussionen zum CO2-Ausstoß 2035 sehen möchte2 Ziele. Darüber hinaus sinkt das Interesse an Elektrofahrzeugen (EV) und was könnten erneute Verhandlungen zwischen China und der EU für in China gebaute Elektrofahrzeuge bedeuten?

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Renault und Ford bündeln ihre Kräfte bei Elektrofahrzeugen

Ford wird mit Renault bei der Entwicklung batterieelektrischer Fahrzeuge (BEVs) und vollelektrischer Transporter zusammenarbeiten. Die Vereinbarung sieht die Entwicklung von zwei Elektrofahrzeugen der Marke Ford vor, die auf der Ampere-Plattform basieren, die dem Renault 5 und dem Renault 4 zugrunde liegt. Diese Fahrzeuge werden im Renault-Produktionswerk ElectriCity im Norden Frankreichs hergestellt.

Die beiden von Ford entworfenen und gemeinsam mit der Renault Group entwickelten Fahrzeuge zeichnen sich durch unverwechselbare Fahrdynamik, authentische Ford-Marken-DNA und intuitive Erlebnisse aus. Das erste der beiden Fahrzeuge wird voraussichtlich Anfang 2028 in den Ausstellungsräumen stehen.

Der RAC hat vorausgesagt, dass die Partnerschaft eine Rückkehr des Ford Fiesta bedeuten könnte. Das Modell wurde 2023 eingestellt, da sich der Autobauer auf größere Fahrzeuge konzentrierte. Eine Wiederbelebung des Kleinwagenmarktes könnte jedoch dazu führen, dass das beliebte Fahrzeug auf der Basis des Renault 5 zurückkehrt.

Verzögerung des EU-Emissionsziels

Die Europäische Kommission hat die Diskussionen über einen neuen Vorschlag zur möglichen Überarbeitung des EU-Verbots für den Verkauf neuer CO₂-ausstoßender Autos und Transporter bis 2035 verschoben. Laut Reuters sollen die Gespräche nun voraussichtlich am 16. Dezember stattfinden. Die Verschiebung erfolgt, da politische Entscheidungsträger und Branchenführer Anpassungen der aktuellen Strategie fordern.

ACEA-Generaldirektorin Sigrid de Vries hob kürzlich die langsame Erholung der Branche nach der COVID-19-Krise und die begrenzten Investitionen in die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge hervor. Sie argumentierte außerdem, dass die Emissionsziele für 2030 und 2035 nicht mehr realistisch seien. De Vries bot fünf Empfehlungen an, darunter stärkere Verbraucheranreize und größere Technologieneutralität.

Umweltverbände lehnen die Lockerung der Beschränkungen ab. Lucien Mathieu, Automobildirektor bei Transport & Environment, warnte davor, Biokraftstoffe und Plug-in-Hybride (PHEVs) über 2035 hinaus zuzulassen. „(Die neuen Vorschläge)“ mögen ihnen kurzfristig Trost verschaffen, aber strategisch gesehen ist es ein Fehler, der die europäische Industrie in eine Sackgasse treiben könnte“, erklärte er.

Die Gespräche über die Tarife für Elektrofahrzeuge in China werden wieder aufgenommen

Das chinesische Handelsministerium hat erklärt, dass die Verhandlungen mit der EU über einen Mindestpreisplan für in China hergestellte Elektrofahrzeuge wieder aufgenommen wurden, wie Reuters berichtete. Das Ministerium hat die Union außerdem aufgefordert, keine unabhängigen Gespräche mit den Herstellern zu führen.

Die EU genehmigte im Oktober 2024 Zölle von bis zu 45,3 %. Dies folgte auf eine Untersuchung der Europäischen Kommission, ob chinesische Automobilhersteller von unfairen Subventionen profitierten, die den Wettbewerb in Europa beeinträchtigen könnten.

China besteht darauf, dass seine Hersteller einfach wettbewerbsfähiger seien als ihre europäischen Pendants. Infolgedessen hat Peking Brüssel aufgefordert, einen Mindestpreisplan anstelle von Zöllen zu akzeptieren.

Studie zeigt eine Rückkehr zu ICE

Eine neue Studie von EY hat ergeben, dass viele Autokäufer weltweit von Elektrofahrzeugen auf Modelle mit Verbrennungsmotor (ICE) umsteigen.

Der EY Mobility Consumer Index zeigt, dass 50 % der weltweiten Autokäufer beabsichtigen, in den nächsten 24 Monaten ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor zu kaufen. Dies ist ein Anstieg um 13 Prozentpunkte (Pp.) gegenüber 2024. Darüber hinaus ist die Präferenz für batterieelektrische Fahrzeuge auf 14 Pp. gesunken, was einem Rückgang um 10 Pp. entspricht. Unterdessen war die Präferenz für Hybride auf 16 % gesunken, was einem Rückgang um fünf Prozentpunkte entspricht.

Reichweitenangst scheint weiterhin eines der größten Hindernisse für Verbraucher bei der Entscheidung für Elektrofahrzeuge zu sein. Dem Bericht zufolge gaben 29 % der Befragten dies als ihre größte Sorge an, während 28 % den Mangel an Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge nannten.

Neue autonome Partnerschaften

Mercedes-Benz und Momenta läuten mit der Einführung eines Robotaxi-Dienstes der SAE-Stufe 4 die nächste Stufe des automatisierten Fahrens ein. Der Automobilhersteller kündigt gemeinsam mit seinem Partner für fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme für China diesen fahrerlosen Shuttle-Service auf Basis der neuen Mercedes-Benz S-Klasse an.

Nach einer ersten Testphase in Abu Dhabi wollen die Partner den Service breiter auf weitere Standorte und Märkte ausweiten.

Mittlerweile sind Stellantis und die Mobilitätsplattform Bolt eine Partnerschaft eingegangen. Sie werden gemeinsam die Entwicklung und den Einsatz autonomer Fahrzeuge der Stufe 4 für den kommerziellen Betrieb in ganz Europa untersuchen.

Rückgang der Investitionen in KI im Automobilbereich?

Bis 2029 werden nur 5 % der Automobilhersteller ein starkes KI-Investitionswachstum aufrechterhalten, ein Rückgang gegenüber heute über 95 %. Das ist die Prognose des Business- und Technologie-Insights-Unternehmens Gartner.

Das Unternehmen prognostiziert, dass nur eine Handvoll Automobilunternehmen in den nächsten fünf Jahren ehrgeizige KI-Initiativen verfolgen werden. Unternehmen mit starken Software-Fundamenten, Technologiebewusstsein in der Führung und einem konsequenten, sehr langfristigen Fokus auf KI werden sich von den anderen abheben und eine wettbewerbsfähige KI-Kluft schaffen.

Gartner prognostiziert, dass bis 2030 mindestens ein Hersteller die vollautomatische Fahrzeugmontage erreichen wird, was einen historischen Wandel im Automobilsektor markiert.

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