Manche Luxusboutiquen beeindrucken mit Architektur- und Designelementen, die ebenso viel Aufmerksamkeit verdienen wie die Produkte im Inneren. Ein Blick auf acht der spannendsten Stores.
Coco Chanel sagte einst: «Die Verbindung zwischen Mode und Architektur war schon immer sehr intensiv.» Seit der Jahrtausendwende hat diese Beziehung eine neue Dimension erreicht, da immer häufiger renommierte Architekten die Innen- und Aussenräume für die prestigeträchtigsten Luxusmarken gestalten.
Die Resultate sind keine reinen Verkaufsflächen mehr, sondern architektonische Hingucker. Wir präsentieren acht der weltweit ansehnlichsten Luxusboutiquen der Welt.
Die «Louis Vuitton Island Maison» in Singapur ist der weltweit erste schwimmende Louis-Vuitton-Store. Entworfen wurde das Gebäude vom israelischen Architekten Moshe Safdie mit Innengestaltung vom amerikanischen Innenarchitekten Peter Marino. Der Store befindet sich in einem gläsernen Pavillon am Marina-Bay-Sands-Komplex und fügt sich nahtlos in die Architektur Singapurs ein.
Die nautische Architektur und das helle Interieur schaffen ein Erlebnis, das Luxus und künstlerische Innovation vereint – und fast einem Museumsbesuch ähnelt.
Der Burberry Open Spaces Store in Shenzhen wurde im Juli 2020 eröffnet. In Zusammenarbeit mit dem Internetkonzern Tencent integriert der Store die chinesische App WeChat in das Ladenkonzept. So wird ein Zusammenspiel von physischem und digitalem Shopping ermöglicht. Via App gelangt man zu exklusiven Inhalten, Audio-Guides und Beratungsterminen.
Das Design stammt vom hauseigenen Burberry-Team in London. Der Store umfasst zehn individuell gestaltete Räume, darunter ein interaktives Schaufenster und das «Thomas’s Café», wo englische und chinesische Teekultur vereint wird.
Der Dolce-&-Gabbana-Flagship-Store in Rom, eröffnet 2019, liegt an der Piazza di Spagna. Auf 800 Quadratmetern und zwei Etagen erstreckt sich ein opulentes Interieur mit edlem Marmor und digitalen Wandmalereien, die barocke Engel darstellen.
Entworfen vom amerikanischen Architekten Eric Carlson des Pariser Studios «Carbondale», soll das Design die Pracht Roms und die italienische Handwerkskunst widerspiegeln. Der Store bietet neben Prêt-à-porter-Kollektionen auch Accessoires, Schmuck und Uhren für Damen und Herren.
Der Sonos-Flagship-Store in New York liegt seit 2016 im Viertel Soho an der Greene Street 101. Auf 4200 Quadratmetern bietet er sieben individuell gestaltete «Hörräume», die verschiedene Wohnumgebungen simulieren sollen.
Diese Räume nutzen moderne Akustiktechnologie, um ein realistisches Klangerlebnis zu schaffen. Kunden können so in unterschiedlichen Umgebungen testen, welches Audioprodukt von Sonos am besten zu ihrem Raum passt. Die Innenarchitektur des Stores wurde in Zusammenarbeit mit der New Yorker Designfirma Partners & Spade entwickelt.
Der Acne-Studios-Flagship-Store in Stockholm, eröffnet 2019, befindet sich am Norrmalmstorg in einem ehemaligen Bankgebäude. Dieses erlangte 1973 durch einen sechs Tage dauernden Banküberfall internationale Bekanntheit. Dieses Ereignis führte zur Prägung des Begriffs «Stockholm-Syndrom». Heute zeigt sich die Boutique von ihrer ruhigen, eleganten Seite.
Das Design des Stores – entwickelt vom Architekturbüro Arquitectura-G aus Barcelona – schafft eine steinige und dennoch sehr einladende Ästhetik. Der Store bietet die vollständige Produktpalette von Acne Studios, einschliesslich Damen- und Herrenbekleidung, Accessoires und Schuhen.
Louis Vuitton eröffnete 2021 den Ginza-Namiki-Store in Tokio. Dieser zeichnet sich durch eine Fassade aus, die besonders nachts an Wasserreflexionen erinnert. Die Aussenhülle wurde vom japanischen Architekten Jun Aoki entworfen. Sie besteht aus geschwungenem Glas mit einer Beschichtung, die sich je nach Lichteinfall in unterschiedlichen Farben zeigt.
Im Inneren setzte der amerikanische Innenarchitekt Peter Marino organische Formen und natürliche Materialien ein, darunter eine skulpturale Wendeltreppe mit Glasgeländer und einer riesigen Qualle als Kronleuchter. Der Store erstreckt sich über sieben Etagen und umfasst neben Verkaufsflächen auch «Le Café V» mit Kreationen des Küchenchefs Yosuke Suga.
Maison Margiela eröffnete 2020 seine Londoner Flagship-Boutique in der Bruton Street. Das Interieur wurde vom niederländischen Architekten Anne Holtrop entworfen und soll die Designphilosophie des Hauses widerspiegeln. Handgegossene Gipswände und -säulen, die in Textilformen gefertigt wurden, erinnern an fliessende Stoffe. Die Einrichtung, einschliesslich Regalen und Tischen aus Travertin, zeigt bewusst unvollständige Formen, die an das «Décortiqué»-Prinzip der Marke angelehnt sind.
Die Umkleidekabinen setzen mit dunkelgrün glänzenden Wänden einen kontrastreichen Akzent. Der Store präsentiert die vollständige Co-Ed-Kollektion von Maison Margiela, einschliesslich Ready-to-wear, Accessoires und Parfums.
Der Dior-Flagship-Store in Seoul, der 2015 eröffnet wurde, liegt im Luxusviertel Cheongdam-dong, einem bekannten Hotspot Seouls. Entworfen vom französischen Architekten Christian de Portzamparc, zeichnet sich das Gebäude durch eine skulpturale weisse Fassade aus, die an die fliessenden Linien von Diors Haute Couture erinnern soll. Die Fassade besteht aus zwölf organisch geformten, blütenblattähnlichen Paneelen, die um die sechsstöckige Struktur drapiert sind.
Das Innendesign – auch wieder von Peter Marino entworfen – umfasst Verkaufs- und Ausstellungsflächen, eine VIP-Lounge und ein Café unter der Leitung des Patissiers Pierre Hermé.