Dienstag, Januar 7

KI wird im neuen Jahr das dominierende Tech-Thema bleiben. Wir dürfen auch gespannt sein, wie der Start des autonomen Fahrens in der Schweiz verlaufen wird.

Künstliche Intelligenz nimmt uns noch mehr Arbeit ab

In Chatbots, Suchmaschinen und in Programmen zum Generieren von Bildern und Videos ist künstliche Intelligenz schon heute nicht mehr wegzudenken. Das wird im Jahr 2025 so bleiben. Grosse technologische Sprünge sind nicht zu erwarten, wohl aber eine bessere Verankerung im Alltag.

NZZ.ch benötigt JavaScript für wichtige Funktionen. Ihr Browser oder Adblocker verhindert dies momentan.

Bitte passen Sie die Einstellungen an.

In der Arbeitswelt etwa wird KI immer mehr Arbeitsschritte übernehmen. Entwickler dürften neue Angebote auf den Markt bringen, mit denen sich auch komplexe Aufgaben an die Maschine delegieren lassen. Einige davon dürften mit multimodalen Modellen betrieben werden, also mit KI-Programmen, die in einem einzigen Modell sowohl Texte, wie auch Bilder erstellen können. So kann die KI zum Beispiel Informationen für eine Präsentation sammeln und sie danach gleich selbst erstellen. Damit können mehrere Arbeitsschritte mit einer Texteingabe erledigt werden. Bereits Ende 2024 haben Unternehmen erste Testvarianten solcher KI-Agenten vorgestellt. Im neuen Jahr dürften solche Agenten breit verfügbar sein.

Auf privater Ebene werden immer mehr Interaktionen, auf Kundenportalen oder in sozialen Netzwerken, direkt mit einer KI geführt.

Und auch die negativen Seiten von KI werden uns 2025 weiter begleiten. So etwa bei den Themen Privatsphäre und Datenschutz, aber auch bei der leichten Verfügbarkeit von KI-Anwendungen zum Generieren von Bildern. Schon heute gibt es Fälle, in denen Erwachsene oder Kinder mit KI-generierten pornografischen Deepfakes blossgestellt werden. Solche Fälle dürften vermehrt für Schlagzeilen sorgen.

AR-Brillen stehen vor dem Durchbruch

2024 scheiterten gleich mehrere Versuche von jungen Unternehmen, KI-Gadgets zu etablieren. Etwa der AI-Pin von Humane, ein Anstecker mit KI-Sprachsteuerung. Auch im Bereich Virtual Reality (VR) tat sich wenig. Das langerwartete Headset Vision Pro von Apple blieb ein Produkt für die Nische.

Gut verkauft hat sich hingegen die AR-Brille (Augmented Reality) von Meta und Ray-Ban. Die auf den ersten Blick gewöhnliche Brille verfügt über eine Kamera, Lautsprecher und gewisse KI-Funktionen. Letztgenannte sind hierzulande noch nicht integriert. Der Erfolg der Brille dürfte Konkurrenten dazu bewegen, ein ähnliches Produkt zu entwickeln.

Meta prescht derweil voran und hat eine neue Brille angekündigt: Project Orion. Sie sieht aus wie eine dicke Lesebrille und hat Gläser, auf die sich Inhalte projizieren lassen. Zwar wird sie 2025 noch nicht auf den Markt kommen, man darf jedoch auf weitere Details gespannt sein.

Autonomes Fahren kommt – schon bald auch in der Schweiz

In der Schweiz dürfen Autofahrerinnen und Autofahrer ab März auf der Autobahn das Lenkrad loslassen und mit Autopilot fahren. Unter der Bedingung, dass sie jederzeit bereit sind, wieder die Kontrolle über das Fahrzeug zu übernehmen. Zudem muss das Fahrzeug dafür zugelassen sein.

Auch automatisiertes Parkieren ohne Fahrer im Auto ist dann erlaubt, jedoch nur auf dafür vorgesehenen Parkplätzen. Möglich ist weiter der Einsatz von führerlosen Fahrzeugen, zum Beispiel einem Bus ohne Chauffeur, auf zuvor bewilligten Strecken. Die Fahrzeuge müssen jedoch von einer Person in einer Zentrale überwacht werden.

Auch abseits der Schweiz tut sich etwas. Waymo, die Google-Tochter, die in San Francisco, Los Angeles und Phoenix eine Robotaxi-Flotte betreibt, wird ihre Dienste 2025 in weiteren Städten anbieten. Mit Tokio soll zudem der erste Markt ausserhalb der Vereinigten Staaten erschlossen werden.

Auch Elon Musk hat angekündigt, dass bei den bestehenden Tesla-Modellen ab 2025 das vollautonome Fahren möglich sein werde. Musk gab in der Vergangenheit immer wieder vollmundige Versprechen ab, die, falls überhaupt, erst viel später eintrafen. Der wiedergewählte Donald Trump, in dessen Regierung Musk eine Beraterfunktion einnehmen wird, hat signalisiert, dass er die Vorschriften für selbstfahrende Fahrzeuge lockern will. Davon könnte auch Tesla profitieren.

Weiterhin kein dominanter Twitter-Ersatz

Mit Threads und Bluesky haben sich in letzter Zeit zwei Konkurrenten zu Elon Musks Plattform X (vormals Twitter) etabliert. Beide erfreuen sich steigender Nutzerzahlen. Auch weil viele Nutzerinnen und Nutzer unzufrieden sind mit den Äusserungen und dem Verhalten von Musk sowie seinen Management-Entscheidungen.

Auch 2025 wird keine der Plattformen die frühere Rolle von X einnehmen, auf dem als einzigem wichtigem Kurznachrichtendienst alle wichtigen Personen und Institutionen vertreten sind. Positiv für Nutzerinnen und Nutzer wird sein, dass es mehr Konkurrenz und damit Anreize für die Plattformen gibt, nützliche neue Features zu entwickeln.

Gaming-Branche: Warten auf «GTA VI» und die Switch 2

Grand Theft Auto VI Trailer 1

Nach turbulenten Jahren mit vielen Entlassungen und Konsolidierungen dürfte es in der Gaming-Branche 2025 wieder etwas ruhiger werden. Das Highlight des Jahres wird die Veröffentlichung der neuen Version von Grand Theft Auto («GTA VI») sein. Im Computerspiel schlüpfen die Spieler in die Rolle eines Gangsters und erledigen in einer offenen Spielwelt diverse Aufgaben. Die Veröffentlichung des Spiels ist für den Herbst angekündigt. Der Vorgänger «GTA V» von 2013 wurde über 200 Millionen Mal verkauft. Das machte das Spiel gemessen an dieser Kennzahl nach «Minecraft» das zweiterfolgreichste Videospiel überhaupt.

Anfang Jahr soll auch die neue Konsole von Nintendo vorgestellt werden, die Switch 2. Der Vorgänger, eine tragbare Konsole, die man mit einem Fernseher verbinden kann, wurde ebenfalls millionenfach verkauft. Mittlerweile gibt es jedoch mit dem Steamdeck einen tragbaren Mini-PC, der deutlich stärker ist als die Switch und über weniger Einschränkungen verfügt bei der Auswahl der Spiele. Und auch Microsoft und Sony könnten laut Gerüchten eine eigene tragbare Konsole lancieren. Es ist daher fraglich, ob Nintendo den Erfolg der ersten Switch wiederholen kann.

Exit mobile version