Mittwoch, Oktober 2

Gerade sorgen Parfums mit alkoholischen und rauchigen Noten für Furore. Vier Beispiele von unterschiedlichen Duftschmieden.

Der Hedonismus hatte in der Tat schon einen höheren Stellenwert, trinken und rauchen, das tun immer weniger Menschen. Doch auch wenn ein gesundheitsbewusstes Leben tüchtig propagiert wird, so verliert die verraucht-verruchte Vision eines aufregenden, weil sündhaften Lebens nichts von der Anziehungskraft, die sie einmal hatte; sie gewinnt sogar dazu. So bedienen sich auch Parfums ganz einfach dieser Bilder. Rauchige Noten und Drinks nachempfundene Düfte gehören zu den Klassikern. Und in letzter Zeit werden sie gerne neu interpretiert – auf ganz unterschiedliche Weise. Für gesunden Laster-Ersatz ist also gesorgt.

«The Liquors» von Kilian

Kilian Hennessy, Spross der berühmten Cognac-Dynastie und Gründer des Parfum-Labels Kilian, hat sich mit der Linie «The Liquors» auf von Bars und Drinks inspirierte Düfte spezialisiert. Zu interessanten Versionen mit Apfellikör, Gin oder Absinth gesellt sich jetzt der Neuzugang «Old Fashioned».

Dieser ist inspiriert von dem ikonischen Cocktail, der den meisten von uns bekannt sein sollte. Dabei findet sich kein echter Single-Malt-Whisky in dem Parfum, vielmehr wird der typische Gout mit Noten wie derjenigen von der likörartigen Davana-Essenz nachgebaut. Styrax und Tolubalsam sollen an alte Holzfässer und schottische Moore erinnern.

«Cocktail Maracuja» von New Notes

«Cocktail Maracuja» von der italienischen Nischenduftmarke New Notes möchte das Gefühl hervorrufen, das an einem Sommerabend an einer Strandbar mit einem erfrischenden Cocktail entsteht; dafür sorgen fruchtig-süsse Noten.

«Saddle» von Perfumer H

Auch rauchige Noten können sehr unterschiedlich daherkommen. Aus der britischen Duftschmiede Perfumer H von Lyn Harris stammt das Parfum «Saddle». Es mischt ganz gekonnt Ledernoten mit Rauch und Weissem Moschus. Entstanden ist ein elegantes Parfum, aber mit Kanten.

«21:50 Rêverie» von Victoria Beckham

Victoria Beckhams neuer Duft «21:50 Rêverie», sie hat die Nase ja in der Regel immer weit vorne, zeigt hingegen den Geruch von Tabakblättern in Java auf eine mystisch-romantische Weise.

Selbst wenn die Laster Zigaretten und Alkohol sich immer mehr aus der Gesellschaft verabschieden: Als Inspirationsquelle für Parfums bleiben sie uns hoffentlich erhalten. Das Leben soll schliesslich Ecken und Kanten haben.

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