Modetrend

Sie sind weiter, länger, lässiger: Jorts haben sich zur Lieblingshose für die warme Jahreszeit entwickelt. Endlich einmal ein Trend, über den man nicht lange nachdenken muss.

Nackte Haut gehört zum Sommer dazu, doch manchmal wird’s einem auch zu viel. Knappe Shorts, dünne Tops, kurze Röcke – vor allem in den vergangenen Jahren propagierte die Mode wieder einen sehr offenherzigen und körperbetonten Look. Doch wie es eben so ist: Auf jeden Trend folgt der Gegentrend. Und der heisst in diesem Sommer Jorts.

Jorts ist eine Wortkombination aus Jeans und Shorts, und darunter zählt man durchaus auch kurze Jeans-Shorts. Gemeint sind aber in diesem Sommer meist weite, knielange Denimhosen, die oft hüfttief sitzen und ein wenig an Baggy-Pants erinnern, denen man das untere Bein abgeschnitten hat. Gesehen wurde der Look an Stars wie Hailey Bieber und Bella Hadid und inzwischen auch an zahlreichen Besuchern von Schauen und Influencern, die während der Modewochen fotografiert werden.

Verglichen mit dem superkurzen «No Pants»-Look, der in den vergangenen Saisons auf sich aufmerksam machte, wirken Jorts wie eine viel entspanntere, lässigere Variante, die übrigens auch in der Männermode wieder sehr beliebt ist. Dort hat sie auch ihre Ursprünge: Es waren vor allem Vertreter der Hip-Hop- und Rap-Bewegung, die in den achtziger Jahren in knielangen Baggy-Hosen auftraten.

Jorts passen zu diesem Sommer

Davor mussten sich kurze Hosen überhaupt erst mal in der Gesellschaft durchsetzen. Bis in die 60er-Jahre galten sie noch als höchst unanständig, die Hippie-Bewegung und Stars der Rockszene umarmten abgeschnittene Jeans als Zeichen von (sexueller) Freiheit und Unangepasstheit. In den 80ern wurden Jorts länger und weiter, in den Nuller Jahren wurden sie von einer neuen Generation Fans wiederentdeckt.

Und genau so ist es jetzt auch. Gerade Mitglieder der Gen-Z, die das Strassenbild mit weiten Baggy-Pants und tiefsitzenden Schnitten prägen, scheinen den Look besonders zu mögen. Und er passt perfekt in einen Chaoswetter-Sommer, der sich nicht so richtig zwischen Hitze-Hoch und Sturm-Getöse entscheiden kann.

Ein simpler Look

Leicht zu kombinieren sind Jorts ebenfalls. Der Schnitt verträgt sich mit zarten Tops ebenso wie mit Oversize-Hemden oder Sweatshirts und Blazern, mit flachen ebenso wie mit hohen Schuhen. Auch müssen Jorts nicht aus Denim bestehen: Modelle aus Leder, Baumwolle oder Cargo-Designs finden sich ebenfalls in den Kollektionen. Während der «No Pants»-Trend ziemlich viele Styling-Fragen aufwarf, kann man bei Jorts eigentlich wenig falsch machen. Und das Pilates-Training zur Not auch mal ausfallen lassen.

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