Montag, November 25

Im Stadtteil Notting Hill feierten eine Million Besucher den Karneval. Die Polizei war im Grosseinsatz, konnte kriminelle Auswüchse jedoch nicht verhindern. Zwei Personen schweben nach Messerattacken in Lebensgefahr.

(dpa)

Am Rande einer grossen Karnevalsfeier im Londoner Stadtteil Notting Hill ist es zu etlichen Gewalttaten und Festnahmen gekommen. Die Polizei überwachte das Strassenfest mit einem Grossaufgebot von Tausenden Einsatzkräften, konnte Messerstechereien und zahlreiche andere Straftaten aber nicht verhindern. Innerhalb von zwei Tagen wurden 35 Beamte verletzt und 230 Menschen wegen verschiedener Vergehen festgenommen, wie die Metropolitan Police in der Nacht mitteilte. Zwei Gewaltopfer schwebten nach Messerattacken in Lebensgefahr, unter ihnen eine 32-jährige Mutter, die am Sonntag – dem Familientag – mit ihrem Kleinkind an dem Fest gewesen war.

Der Notting Hill Carnival wurde von Einwanderern aus der Karibik ins Leben gerufen, wird seit mehr als fünfzig Jahren gefeiert und gilt als eines der grössten Strassenfeste Europas. Laut britischen Medien wurden über das verlängerte Wochenende rund eine Million Besucher erwartet. Unter ihnen war ein wegen versuchten Mordes gesuchter Straftäter, der in der Menschenmenge entdeckt und festgenommen wurde, wie die Nachrichtenagentur PA berichtete.

Die Polizei zeigte sich angesichts der zahlreichen Gewalttaten, Sexualdelikte und Drogenvergehen entsetzt über die kriminellen Auswüchse während der Feierlichkeiten. «Wir sind es leid, jedes Jahr das Gleiche zu sagen. Wir sind es leid, Familien mitzuteilen, dass ihre Liebsten schwer verletzt sind oder noch Schlimmeres. Wir sind es leid, kriminelle Handlungen beim Karneval zu sehen», sagte der Deputy Assistant Commissioner Ade Adelekan von der Metropolitan Police. «Karneval ist ein Gemeinschaftsfest, und die allermeisten Menschen kommen, um zu feiern, zu tanzen, die Musik zu geniessen und an einem phantastischen Erlebnis teilzuhaben.»

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