Sonntag, September 29

Der Mann wurde in Missouri mithilfe einer Giftspritze exekutiert. Selbst die Staatsanwaltschaft wollte dies verhindern.

(dpa)

Im US-Gliedstaat Missouri ist ein 55 Jahre alter verurteilter Mörder per Giftspritze hingerichtet worden. Das teilte die Hilfsorganisation Innocence Project mit. Der Mann war 2001 wegen Mordes an einer Reporterin verurteilt worden. Diese war 1998 erstochen in ihrem Haus aufgefunden worden. In den vergangenen Jahren waren erhebliche Zweifel an der Schuld des Verurteilten aufgenommen.

Die Anwälte des Verurteilten hatten vergeblich versucht, die Hinrichtung noch zu stoppen. Auch die Staatsanwaltschaft hatte sich dafür stark gemacht, dass der Mann nicht exekutiert wird und stattdessen eine lebenslange Haftstrafe verbüsst. Die Familie des Opfers hatte sich ebenso gegen eine Hinrichtung ausgesprochen.

Der Verurteilte hat bis zu seinem Tod bestritten, die Frau getötet zu haben. Seine Hinrichtung war bereits zwei Mal ausgesetzt worden. Seine Anwälte argumentieren, dass sich die Verurteilung vor allem auf zwei nicht glaubwürdige Zeugen stütze. Es gab Zweifel an den DNA-Spuren auf der Tatwaffe. Der dunkelhäutige Mann hatte zudem der Geschworenenjury vorgeworfen, ihn aufgrund seiner Hautfarbe diskriminiert und voreingenommen geurteilt zu haben. Ein entsprechender Antrag vor dem Obersten Gericht wurde kurz vor der Hinrichtung abgelehnt.

Nach Angaben des Informationszentrums für Todesstrafe wurden in den USA in diesem Jahr bisher 15 Menschen hingerichtet – die Hinrichtung in Missouri mitgezählt. Im vergangenen Jahr waren es laut den Zahlen 24. Bisher haben 23 der 50 US-Gliedstaaten die Todesstrafe abgeschafft. In mehreren anderen Gliedstaaten wird sie de facto nicht mehr vollstreckt.

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