Dienstag, November 26

Der Nutzer Théo setzte auf dem Prognosemarkt Polymarket im grossen Stil auf den Republikaner. Dies, weil er zu dem Schluss kam, dass die Wahlumfragen falsch liegen würden.

Die Wahlumfragen haben ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Harris und Trump vorausgesagt. Doch einer sah, dass diese Prognosen in die Irre führen. Ein Franzose, der sich als «Théo» bezeichnet, wettete deshalb auf dem Prognosemarkt Polymarket aggressiv auf einen Wahlsieg Trumps.

Er gewann gemäss der Analysefirma Chainalysis über 85 Millionen Dollar. Dies, weil er sogar korrekt prognostizierte, dass Trump Swing States wie Pennsylvania, Michigan und Wisconsin für sich entscheiden würde.

30 Millionen Dollar riskiert

«Théo», der sich mit Journalisten des «Wall Street Journals» per E-Mail austauschte, ging dabei erhebliche Risiken ein. Er war nach einer eingehenden Analyse der Umfrageresultate zu einer so starken Überzeugung gelangt, dass er Wetteinsätze von insgesamt über 30 Millionen Dollar platzierte, die wertlos hätten verfallen können. Als früherer Händler bei mehreren Banken verfügte er über das nötige Kleingeld.

Auf Wettplattformen wie Polymarket sind viele kleine «Théos» aktiv, die bereitwillig Geld auf ihre Meinungen setzen. Das erklärt, wieso solche Prognosemärkte oft – aber nicht immer – präzisere Voraussagen machen als Expertengremien oder Meinungsumfragen.

Kommt ein Verbot?

Der grosse Gewinn von «Théo» ruft nun allerdings Frankreichs Glücksspielbehörde auf den Plan. Gemäss der Nachrichtenagentur Bloomberg erwägt sie ein Verbot von Polymarket und Co. für französische Bürger. Allerdings ist es eher unerheblich, was die Autorité nationale des jeux beschliesst. Polymarket, die in New York domiziliert ist, weiss gar nicht, wer ihre Kunden sind. Sie basiert auf der Blockchain-Technologie.

Wer auf Polymarket wetten will, überweist sein Geld über ein Krypto-Konto – und ein solches ist schneller eröffnet als ein E-Mail-Account. Natürlich könnten die französischen Behörden den Zugang zur Webseite aus Frankreich sperren.

Was «Théo» zu einem allfälligen Verbot von Prognosemärkten findet, wissen wir nicht. Sicher ist, dass er und andere Wettfreunde solche Netzsperren spielend leicht aushebeln könnten.

Auch amerikanischen Bürgern ist es eigentlich verboten, auf Polymarket zu wetten. Aber de facto sind es wohl vor allem Amerikaner, die dort aktiv sind. Das zeigt sich daran, dass eine grosse Mehrheit der Wetten einen starken Bezug zu den USA hat.

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