Freitag, Oktober 11

Kürzlich übernachtete eine Freundin bei mir. Nach der Abfahrt stellte ich fest, dass die Dose des eigens gekauften Tees leer war. Es ist unmöglich, dass eine Person innerhalb eines Tages solche Mengen trinkt, daher denke ich, dass die Freundin den Tee abgepackt und mitgenommen hat. Soll ich etwas sagen? Anonyma, ohne Ort

Liebe Anonyma, wer meine Kolumne kennt, weiss, dass mein heimliches Lebensziel ist, dass wir uns alle nur im Notfall aufregen. Die wahnsinnige Jessi kommt im Minikleid zur Beerdigung? Egal. Kassiererin nicht nett? Seien Sie froh, dass sie den Job macht. Geschenk zu gross oder zu klein? Hauptsache, es kommt von Herzen. Aber jetzt das, puh.

Ich finde es schlimm, sich am Gastgeber zu bereichern, da hoffe ich, dass es sich um ein Missverständnis handelt. Selbst wenn der Warenwert zwölf Franken ist und man deshalb keine Freundschaft hinschmeisst, würde ich das ansprechen und das dahinterliegende Gefühl, dass Ihre Gastfreundschaft mit einem Boxenstopp verwechselt wurde. Danach können Sie immer noch überlegen, ob die Bezeichnung «Freundin» zutrifft.

Ihre Fragen senden Sie bitte an: hatdasstil@nzz.ch

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