Die Gegend um die Gletscherlagune Jökulsarlon auf Island ist bei Touristen beliebt. Ein Highlight: geführte Touren durch Eishöhlen. Nun ist eine der Eishöhlen über einer Touristengruppe eingestürzt. Zwei Personen werden noch vermisst. Die Bergung ist schwierig.
(dpa)
Beim Einsturz einer Eishöhle auf Island sind zwei Menschen verletzt worden, zwei weitere werden noch vermisst. Sie gehörten zu einer 25-köpfigen Touristengruppe, die die Höhle im Gletscher Breidamerkurjökull im Rahmen einer Führung besichtigte, als das Unglück geschah.
Rund 100 Rettungskräfte, darunter spezialisierte Höhlenretter, sowie Helikopter waren im Einsatz, wie der Sender RÚV berichtete. Eine Behördensprecherin sagte, die Bedingungen auf dem Gletscher seien sehr schwierig.
Ein leitender Polizist, Sveinn Kristján Rúnarsson, sagte laut RÚV, die Retter könnten kein schweres Bergungsgerät auf den Gletscher bringen und müssten bei der Suche nach den Vermissten «mehr oder weniger komplett mit der Hand» arbeiten. Es gebe noch keinen Kontakt zu den beiden im Eis eingeschlossenen Personen, sagte er demnach. Die beiden geborgenen Touristen hätten schwere Verletzungen erlitten.
Ein Verletzter sei in ein Spital in der Hauptstadt Reykjavik geflogen worden, berichtete RÚV. Drei Helikopter stünden für weitere Verletzte bereit.
Ein Tourist, der wenige Minuten vorher die Höhle besichtigt hatte, aber erst bei der Rückkehr ins Hotel von dem Einsturz hörte, sagte zu RÚV, die Höhle sei nur drei bis fünf Meter tief.
Der Breidamerkurjökull im Südosten der Atlantik-Insel ist der Ausläufer des Gletschers Vatnajökull, der an der Gletscherlagune Jökulsarlon liegt. Der See mit seinen schwimmenden Eisbergen ist eine der grössten Touristenattraktionen Islands und war Drehort für bekannte Hollywoodfilme wie «James Bond» sowie «Tomb Raider» mit Angelina Jolie. In der Region werden zahlreiche Wanderungen durch Eishöhlen angeboten.