Warum es sich lohnen könnte, diesen Winter in klassisch elegante Lederhandschuhe zu investieren. Und was der Hang zum Handwerk damit zu tun hat.
Einst waren die Hände ein Statussymbol. Wer weiche Haut hatte, auch an den Kuppen, keine Schrunden, keine Schwielen, dazu gepflegte Fingernägel, der zeigte, dass er es nicht nötig hatte, körperliche Arbeit zu leisten (wenn überhaupt eine), und damit am richtigen Ende der Nahrungskette stand. Heute wird zwar je nach Bubble viel Wert auf professionell manikürte Hände gelegt, samt Gelkrallen, angelegt in einem der überall spriessenden Nagelstudios.
Neues altes Statussymbol
Aber es gibt auch eine Gegenbewegung: Menschen, die wollen, dass man ihnen ansieht, dass sie ihr Handwerk nicht nur beherrschen, sondern auch ausüben. Sie präsentieren ihre Schwielen mit Stolz, seit die Herstellung in einer Manufaktur ein wichtiges Kaufargument geworden ist – und auch «Bürogummis» sich nach getaner Arbeit voller Elan und Stolz im Schrebergarten oder an der Töpferscheibe die Hände schmutzig machen.
Doch auch solche vorzeigbaren Hände frieren. Bei tieferen Temperaturen werden die Hände nun einfach mit einem neuen alten Statussymbol bestückt: eleganten, teuren Handschuhen, gerne gefüttert mit weicher Wolle, die gerne bis oder sogar über die Ellenbogen reichen und an die Outfits von Damen aus den 1950er Jahren erinnern. Natürlich schwingt da auch ein Hauch Ironie mit. Und auch wieder eine Verbeugung vor dem Handwerk.