Samstag, Januar 18

Ein Test des grössten je gebauten Raketensystems der Raumfahrtgeschichte bringt einen Rückschlag für SpaceX. Auch im zivilen Luftverkehr sorgen die häufigen Starts für Probleme.

Optimieren Sie Ihre Browsereinstellungen

NZZ.ch benötigt JavaScript für wichtige Funktionen. Ihr Browser oder Adblocker verhindert dies momentan.

Bitte passen Sie die Einstellungen an.

Mit dem Testflug der Starship am Donnerstag hat Elon Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX keinen Erfolg verbuchen können. Bereits wenige Minuten nach dem Start ist das grösste jemals gebaute Raketensystem der Raumfahrtgeschichte explodiert. Etwa 8,5 Minuten nach dem Start brach der Kontakt zur Starship beim Testflug im amerikanischen Gliedstaat Texas ab.

«Die Teams werden die Daten aus dem heutigen Flug weiter auswerten, um die Ursache besser zu verstehen», schrieb SpaceX auf Musks Plattform X. «Bei einem solchen Test liegt der Erfolg darin, dass wir etwas lernen, und der heutige Flug wird uns dabei helfen, die Zuverlässigkeit der Starship zu verbessern.» Im April 2023 war das SpaceX-Raketensystem erstmals getestet worden, nach wenigen Minuten explodierte es komplett. Danach gab es kontinuierlichen Fortschritt. Bei weiteren Tests hatte die obere Stufe etwa das All erreicht oder war kontrolliert im Indischen Ozean gelandet.

Immerhin wurde beim Testflug am Donnerstag die untere Raketenstufe am Startturm mit Greifarmen wieder aufgefangen. Der 70 Meter lange Booster, Super Heavy genannt, trennte sich etwa zwei Minuten und 45 Sekunden nach dem Start und flog zurück zur Basis in Boca Chica. Dies gelang erst zum zweiten Mal und war beim letzten Testflug nicht geglückt.

Fluggesellschaften beklagen Störungen durch Raketenstarts

In seinem Beitrag auf X schrieb Musk: «Erfolg ist ungewiss, aber Unterhaltung ist garantiert!» Das geteilte Video zeigt einen orangefarbenen Trümmerregen. Die Trümmer flogen durch den Himmel, da die Rakete bereits während des Aufstiegs explodierte. Dadurch wurde anscheinend der Flugverkehr gestört. Die Federal Aviation Administration, die für die Regulierung der kommerziellen Raumfahrt zuständig ist, teilte in einer Erklärung mit, dass sie Flugzeuge im Gebiet, in dem die Trümmer fielen, kurzzeitig verlangsamt und umgeleitet hat. Nun könnte die Luftfahrtbehörde von SpaceX verlangen, die Ursache der Explosion zu untersuchen, bevor sie den nächsten Starship-Start genehmigt.

Die SpaceX-Raketenstarts machen auch anderweitig Probleme. Am Dienstag bestätigte die australische Fluggesellschaft Qantas gegenüber dem «Guardian» eine regelmässige Störung des Flugverkehrs. Die US-Regierung habe bloss kurzfristig Hinweise auf den Wiedereintritt der Raketen über einem grossen Gebiet im südlichen Indischen Ozean gegeben. «In den letzten Wochen mussten wir mehrere Flüge zwischen Johannesburg und Sydney verschieben», sagte Ben Holland, der Leiter der Qantas-Betriebszentrale.

Die Fluggesellschaft erhält Warnungen, in denen die geografischen Koordinaten und der Zeitpunkt des Wiedereinstiegs angegeben sind. Diese können sich jedoch kurzfristig ändern, manchmal sogar bis zum Abflugtermin. Auch South-African-Airways-Flüge sollen von den Störungen betroffen gewesen sein. Um künftig Störungen zu minimieren, sei Qantas im Austausch mit SpaceX, sagte Ben Holland gegenüber dem «Guardian». «Wir sind in Kontakt mit SpaceX, um zu sehen, ob sie die Gebiete und Zeitfenster für den Wiedereintritt der Rakete verfeinern können.»

Der missglückte Testflug ist ein Rückschlag für SpaceX. Dennoch ist das Raumfahrtsunternehmen anderen Wettbewerbern voraus. Für dieses Jahr hat es mehr als 150 Raketenstarts angekündigt, darunter auch ein Dutzend Flüge der Starship.

mit Agenturen

Exit mobile version