Die aktuellsten Meldungen rund um die Fussball-Europameisterschaft 2024 im Überblick.

Spanien beendet das georgische Märchen

(sda) Spanien wird seiner Favoritenrolle im EM-Achtelfinal gegen Georgien nach Rückstand gerecht. Der am meisten genannte Titelfavorit trifft nach dem 4:1-Sieg in Köln nun am kommenden Freitag auf Gastgeber Deutschland.

Es ist das Duell, das sich schon seit einer Weile angekündigt und schon vor den Achtelfinals für Vorfreude gesorgt hatte. Einen Tag nach Deutschland gegen Dänemark war auch Spanien gegen Georgien auf der Höhe und machte die Begegnung zwischen den beiden wohl offensiv besten Mannschaften der ersten EM-Wochen perfekt. Diese steigt am Freitag (18 Uhr) in Stuttgart.

So locker wie es die individuellen Kräfteverhältnisse oder auch die letzten Direktduelle, unter anderem ein 7:1 in der EM-Qualifikation, vermuten liessen, fiel den Spaniern der Sieg gegen die Georgier nicht. Der von Willy Sagnol trainierte EM-Überraschungsgast legte seine gesamte Kampfkraft in die Waagschale und ging mit dem ersten Angriff nach 18 Minuten durch ein Eigentor von Robin Le Normand in Führung. Spanien geriet durch den Rückschlag eine Weile lange aus dem Tritt, kam aber dank einem Schuss von Rodri von der Strafraumgrenze (39.) und einem Kopfball-Tor von Fabian Ruiz bis in die 51. Minute sicher auf Kurs.

Die Spanier waren überlegen und wussten mit ihren Kombinationen rund um den gegnerischen Strafraum zu gefallen. Eine Augenweide war die Flanke des jungen Lamine Yamal, die es Ruiz ermöglichte, aus bester Position das 2:1 zu erzielen. Oder der Treffer von Nico Williams, dem anderen Flügelspieler, der nach einem Konter mit Dribbling und Schuss unter die Latte das 3:1 erzielte. Das 4:1 gelang dem eingewechselten Dani Olmo in der 83. Minute.

Spanien zeigte wie Deutschland am Vortag nur Schwächen in der Rückwärtsbewegung. Etwas gar leicht kam Georgien zu seinen paar Torchancen, darunter eine von Chwitscha Kwarazchelia, schon Initiator des 1:0, der kurz vor dem zweiten Treffer der Spanier von hinter der Mittellinie beinahe Keeper Unai Simon überrascht hätte. Die grosse Überraschung lag aber nur für kurze Zeit richtig im Bereich des Möglichen. Zu gut war Spanien.

Spanien – Georgien 4:1 (1:1).
Köln. – 42 233 Zuschauer. – Schiedsrichter: Letexier (FRA). – Tore: 18. Le Normand (Eigentor) 0:1. 39. Rodri 1:1. 51. Ruiz 2:1. 75. Williams 3:1. 83. Olmo 4:1.
Spanien: Simon; Carvajal (81. Navas), Le Normand, Laporte, Cucurella (66. Grimaldo); Pedri (52. Olmo), Rodri, Ruiz (81. Merino); Yamal, Morata (66. Oyarzabal), Williams.
Georgien: Mamardaschwili; Kakabadse, Gwelesiani (79. Kwekweskiri), Kaschia, Dwali, Lotschoschwili (63. Zitaischwili); Tschakwetadse (63. Dawitaschwili), Kiteischwili (41. Altunaschwili), Kotschoraschwili; Mikautadse (79. Siwsiwadse), Kwarazchelia.
Bemerkungen: Spanien komplett. Georgien ohne Mekwabischwili (gesperrt). Verwarnungen: 44. Morata, 71. Dawitaschwili.


Italiens Nationalcoach Spalletti darf bleiben

(sda/dpa) Italiens Verbandspräsident Gabriele Gravina schloss trotz der blamablen Leistung Italiens beim Aus im EM-Achtelfinal gegen die Schweiz personelle Konsequenzen aus. Er selbst werde nicht zurücktreten, zudem sprach er Nationaltrainer Luciano Spalletti das Vertrauen aus. «Rücktritte zu fordern, ist inakzeptabel», sagte der Funktionär am Sonntag in Iserlohn. «Spalletti hat unser Vertrauen. Wir brauchen Geduld», ergänzte der 70-Jährige.

Mit Blick auf den Coach, der den Job erst im September übernommen hatte, fügte er hinzu: «Wir wussten vom ersten Moment an, dass es sich um ein mehrjähriges Projekt handelt. Es ist nicht möglich, ein solches Projekt nach wenigen Monaten aufzugeben.»

Für den Titelverteidiger Italien war es nach den verpassten Weltmeisterschaften 2018 und 2022 das schlechteste EM-Abschneiden seit 2004.


18-mal Gelb, zweimal Rot: Türkei und Tschechien sorgen für Rekord

(sda/dpa) Noch nie wurden in einem Spiel an einer Europameisterschaft so viele Karten verteilt wie am Mittwochabend in Hamburg. Die Türken handelten sich elf Gelbe Karten ein, die Tschechen sieben Gelbe und zwei Rote. Der bisherige Rekord in einem EM-Spiel waren zehn Gelbe Karten.

Für die ausgeschiedenen Tschechen hat die Kartenflut keine unmittelbaren Auswirkungen mehr. Die Türken bezahlen einen hohen Preis. Ausgerechnet der Captain und 1:0-Torschütze Hakan Calhanoglu sah seine zweite Verwarnung im Turnier, ebenso Abwehrspieler Samet Akaydin. Beide sind damit am Dienstagabend im Achtelfinal gegen Österreich gesperrt.

Vor allem die Gelbe Karte von Calhanoglu wegen Reklamierens nach dem Ausgleich der Tschechen ärgerte den türkischen Nationaltrainer Vincenzo Montella. «Hakan ist als Captain gehalten, Erklärungen zu bekommen», meinte der Coach.

Ohne Calhanoglu und Akaydin hat die Türkei gegen Österreich in Leipzig eine Scharte auszuwetzen. 1:6 unterlag Montellas Mannschaft in einem Testspiel in Wien. «Eine der schwersten Niederlagen der Geschichte», befand die Tageszeitung «Hürriyet».


Achtelfinals stehen fest: Frankreich trifft auf Belgien

(dpa) Die Fussball-EM in Deutschland hat ihr erstes echtes Topspiel in der K.o.-Phase. Am Montag um 18 Uhr treffen in Düsseldorf Vize-Weltmeister Frankreich und Mitfavorit Belgien im Achtelfinal aufeinander. Das steht nach den letzten Vorrundenpartien fest. Die Franzosen wurden in ihrer Gruppe D genauso Zweiter wie die Belgier in der Gruppe E.

Zum erwarteten Duell England gegen die Niederlande kommt es wegen der Konstellation mit den besten Gruppendritten doch nicht. Stattdessen bekommen es die Three Lions mit der Slowakei zu tun.

Schon vor dem Mittwoch als Achtelfinal-Duelle fest standen Schweiz gegen Italien (am Samstag in Berlin) und Deutschland gegen Dänemark (am Samstag in Dortmund). Die weiteren Dritten wurden nach einer feststehenden Zuteilung so zugewiesen: Slowenien trifft auf Portugal, Georgien bekommt es mit Spanien zu tun, die Niederlande duelliert sich mit Rumänien. Österreich spielt als Gruppensieger gegen die Türkei. Zum Bericht.


Georgien schlägt Portugal und steht in den Achtelfinals

(sda) Georgien schafft das kaum für möglich gehaltene: Der EM-Überraschungsgast stösst dank dem 2:0-Sieg gegen die bereits für die Achtelfinals qualifizierten Portugiesen ebenfalls in die K.o.-Runde vor.

Das Szenario in Gelsenkirchen, wo sonst Schalke 04 die Dramen schreibt, war perfekt für Georgien. Keine 90 Sekunden waren gespielt, da leistete sich Antonio Silva einen Fehlpass, den Georges Mikautadze und Torschütze Khvicha Kvaratskhelia zum 1:0 nutzten. In der 57. Minute doppelten die Georgier mit einem Penalty nach, den der Schwyzer Schiedsrichter Sandro Schärer nach Hinweis von Video-Referee Fedayi San zu Recht zusprach. Der im französischen Lyon geborene Mikautadze erzielte als erster Spieler an diesem Turnier sein drittes Tor.

Während das erstmals unter Nationalcoach Roberto Martinez geschlagene Portugal überrascht wurde, war Georgien offensichtlich für den Coup gerüstet. Hinten wurde um jeden Meter gekämpft und mit dem Ball am Fuss wurde konsequent der rasche Vorstoss vor das Tor der Portugiesen gesucht. Der Erfolg war total und wird mit dem Achtelfinal gegen Spanien belohnt.

Auch die Türkei steht erstmals seit 2008 in der K.o.-Runde einer EM. Das Team von Vincenzo Montella sichert sich mit einem 2:1 gegen Tschechien Rang 2 in der Gruppe F.

Zwei Mal trafen die Türkei und Tschechien bisher an einer EM aufeinander. Zwei Mal gingen die Türken als Sieger vom Feld. Ganz so dramatisch wie bei der Endrunde 2008, als die Türken in der letzten Viertelstunde einen 0:2-Rückstand in einen 3:2-Sieg verwandelten und so in die K.o.-Runde einzogen, war es in Hamburg nicht. Doch auch dieses Spiel hatte es in sich.

Dabei hatte nach dem Führungstreffer von Hakan Calhanoglu in der 51. Minute alles auf einen geruhsamen Abend für die Türkei hingedeutet. Denn zu diesem Zeitpunkt spielte der WM-Dritte von 2002 bereits mehr als eine halbe Stunde in Überzahl. Antonin Barak hatte nach 20 Minuten und einem Foul an Salih Özcan seine zweite Gelbe Karte gesehen und war von Schiedsrichter Istvan Kovacs des Feldes verwiesen worden. Die erste, harte Verwarnung hatte der Tscheche wegen Haltens erhalten.

Beinahe hätten die Türken diesen Vorteil in Person von Kenan Yildiz aber nur wenig später leichtfertig aus der Hand gegeben. Der 19-Jährige von Juventus Turin stieg erst Robin Hranac mit offener Sohle in die Achillessehne und war dafür mit Gelb noch gut bedient. Nur eine Minute später (!) wertete Kovacs den Ellenbogeneinsatz des Türken gegen den Kopf von Vladimir Coufal als nicht gelbwürdig.

Die Tschechen liessen sich von diesen Tiefschlägen jedoch nicht unterkriegen. Vor dem Pausenpfiff hatten sie durch David Jurasek die beste Möglichkeit der gesamten ersten Hälfte. Nach einem Konter scheiterte der Hoffenheimer alleine vor dem Tor an Mert Günok.

Günok stand dann am Ursprung des Ausgleichs: Der Goalie der Türken liess nach 66 Minuten und einem Luftzweikampf mit Thomas Chory den Ball fallen. Thomas Soucek brachte mit dem 1:1 die Spannung zurück ins Spiel.

In der Schlussphase drückten die Tschechen trotz Unterzahl auf den Siegtreffer, der sie in die Achtelfinals gebracht hätte. Doch es war die Türkei, der nach einem Konter in der Nachspielzeit durch Cenk Tosun das 2:1 gelang.

Georgien – Portugal 2:0 (1:0)
Gelsenkirchen. – 49 616 Zuschauer. – SR Schärer (SUI). – Tore: 2. Kwarazchelia 1:0. 57. Mikautadse 2:0.
Georgien: Mamardaschwili; Kakabadse, Gwelesiani (76. Kwerkwelia), Kaschia, Lotschoschwili (57. Zitaischwili), Dwali; Tschakwetadse (81. Mekwabischwili), Kotschoraschwili, Kiteischwili; Mikautadse, Kwarazchelia (81. Dawitaschwili).
Portugal: Costa; Dalot, Danilo, Silva (66. Semedo), Inacio; Neto (75. Diogo Jota), Palhinha (46. Palhinha), Neves (75. Matheus); Conceiçao, Ronaldo (66. Ramos), João Felix.
Bemerkungen: Georgien komplett. Portugal ohne Rafael Leão (gesperrt).
Verwarnungen: 28. Ronaldo. 44. Neto. 53. Neves. 85. Mekwabischwili.

Tschechien – Türkei 1:2 (0:0)
Hamburg. – 47 683 Zuschauer. – SR Kovacs (ROU). – Tore: 51. Calhanoglu 0:1. 66. Soucek 1:1. 94. Tosun 1:2.
Tschechien: Stanek (55. Kovar); Holes, Hranac, Krejci; Coufal, Soucek, Provod (75. Lingr), David Jurasek (81. Matej Jurasek); Barak; Chytil (55. Kuchta), Hlozek (55. Chory).
Türkei: Günok; Müldür, Akaydin, Demiral, Kadioglu; Güler (76. Tosun), Yüksek (63. Yokuslu), Calhanoglu (87. Kökcü), Özcan (46. Ayhan), Yildiz (76. Aktürkoglu); Yilmaz.
Bemerkungen: Türkei ohne Bardakci (gesperrt). 20. Gelb-Rote Karte gegen Barak. Verwarnungen: 11. Barak. 31. Özcan. 35. Schick (auf der Bank). 37. Yildiz. 49. Yüksek. 65. Günok. 66. Calhanoglu. 68. Cakir (auf der Bank). 81. Müldür. 85. Jaros (auf der Bank). 85. Cerv (auf der Bank). 85. Akaydin. 91. Krejci. 95. Ayhan. 95. Kökcü.


Rumänien feiert Gruppensieg, Ukraine scheidet aus

(sda) Die «Schande von Frankfurt» war erwartet worden, da sich sowohl Rumänien als auch die Slowakei bewusst waren, dass ein Punkt für das Weiterkommen reicht. Doch anders als beim «Nichtangriffspakt von Gijon», als die Nationalmannschaften der Bundesrepublik Deutschland und Österreichs bei der WM 1982 die Angriffsbemühungen nach dem frühen 1:0 für Deutschland einstellten, entwickelte sich in Frankfurt von Beginn weg ein munteres Spiel..

Die Slowaken gingen in der 24. Minute zum dritten Mal im dritten Spiel in Führung. Ondrej Duda köpfte eine Flanke von Juraj Kucka gegen die Laufrichtung von Florin Nita ins Tor. Dass das Team des italienischen Trainers Francesco Calzona nicht zum zweiten Mal siegte und sich so den Gruppensieg sicherte, lag an Razvan Marin, der acht Minuten vor der Pause einen Penalty verwandelte.

Auch in der zweiten Halbzeit, die geprägt war von einem heftigen Gewitter, hatten beide Teams ihre Chancen, konnten jedoch keine davon verwerten. Mit zunehmender Spieldauer gaben sich schliesslich beide mit dem Remis zufrieden, ohne den Spielbetrieb und die Angriffsbemühungen jedoch komplett einzustellen.

Anders als im Parallelspiel macht das Unentschieden zwischen Belgien und der Ukraine keine der beiden Mannschaften ganz glücklich. Die Ukraine scheidet aus, und Belgien muss als Zweiter der Gruppe E im Achtelfinal gegen Frankreich spielen.

Spät erwachte die Ukraine und setzte in der Schlussviertelstunde endlich alles daran, den benötigten Treffer für das Weiterkommen zu erzielen. Längst war zu diesem Zeitpunkt klar, dass die punktgleichen, aber mit einem besseren Torverhältnis ausgestatteten Slowaken und Rumänen sich mit dem gewinnbringenden Remis begnügen würden.

Etwas zu spät änderte die Ukraine ihre Taktik von Konter auf Ballbesitz. Aus der gesicherten Abwehr heraus kam die Mannschaft von Sergej Rebrow einem Treffer nie nahe. Die Belgier kontrollierten die Partie mit moderatem Tempo und praktisch risikolos.

Beide Mannschaften taten zu wenig, um sich den Sieg zu verdienen. Für die Ukrainer sind die Konsequenzen schmerzhafter. Aber auch Belgien hätte gern mit einem Sieg das Duell gegen Frankreich am Montag in Düsseldorf vermieden.

Slowakei – Rumänien 1:1 (1:1)
Frankfurt. – 45’033 Zuschauer. – SR Siebert (GER). – Tore: 24. Duda 1:0. 37. Razvan Marin (Penalty) 1:1.
Slowakei: Dubravka; Pekarik (92. Gyömber), Vavro, Skriniar, Hancko; Kucka, Lobotka, Duda (92. Bero); Schranz (78. Duris), Strelec (70. Bozenik), Haraslin (70. Suslov).
Rumänien: Nita; Ratiu, Dragusin, Burca, Bancu; Marius Marin; Hagi (67. Man), Razvan Marin (86. Rus), Stanciu, Coman (58. Sorescu); Dragus (66. Puscas).
Verwarnungen: 45. Burca. 45. Bancu. 55. Iordanescu (Trainer). 88. Puscas. 91. Duda.

Ukraine – Belgien 0:0
Stuttgart. – 54 000 Zuschauer. – SR Taylor (ENG).
Ukraine: Trubin; Tymtschyk, Sabarni, Swatok (81. Jarmolenko), Matwilenko, Mykolenko (58. Sintschenko); Schaparenko (70. Wanat), Braschko (70. Stepanenko), Sudakow, Jaremtschuk (70. Malinowski), Dowbyk.
Belgien: Casteels; Vertonghen, Faes, Theate, Castagne; De Bruyne, Onana, Tielemans (62. Mangala); Doku (77. Bakayoko), Lukaku (90. Openda), Trossard (62. Carrasco).
Bemerkungen: Ukraine komplett. Belgien ohne Lukebakio (gesperrt), Meunier und Witsel (beide verletzt).
Verwarnungen: 43. Faes. 69. Dowbyk.


Freuler muss sich erklären

(sda/dpa/apa) Die Frage, was die Schweiz aus dem 0:3 gegen Italien an der letzten EM gelernt hat, wird für Remo Freuler am Mittwoch an der Medienkonferenz unerwartet zum Stolperstein. Seine Antwort: «Wir haben seither in der WM-Qualifikation zweimal gegen sie unentschieden gespielt und uns qualifiziert, anders als Italien.»

Wenige Tage vor dem Achtelfinal wird die Aussage von einigen italienischen Fans und Medien als Provokation aufgefasst. Die heftigen Reaktionen veranlassen Freuler zu einem Post auf Instagram. Er habe nicht provozieren wollen, erklärte der Mittelfeldspieler auf italienisch. Italien sei für ihn, der mit einjährigem Unterbruch seit 2016 dort lebt, wie eine zweite Heimat.


Wegen Geburt seines dritten Kindes: der Engländer Phil Foden verlässt das EM-Camp

(dpa) Offensivstar Phil Foden hat das Trainingscamp der englischen Fussball-Nationalmannschaft bei der EM in Blankenhain vorübergehend verlassen. Dies teilte der Verband FA am Mittwoch mit. Der 24-Jährige sei wegen «einer drängenden Familienangelegenheit» zurück nach Grossbritannien gereist, hiess es in dem kurzen Statement. Details wurden nicht genannt. Auch, wann Foden zurück nach Deutschland kommt, blieb offen.

Später vermeldete die BBC, Foden sei wegen der Geburt seines dritten Kindes abgereist. Im April hatten der englische Nationalspieler und seine Partnerin Rebecca Cooke auf Instagram bekanntgegeben, dass sie ihr drittes Kind erwarten. Sohn Ronnie ist fünf, Tochter True zwei Jahre alt.

Die Three Lions bestreiten am Sonntag (18 Uhr) in Gelsenkirchen ihren Achtelfinal. Bislang stand Foden als Linksaussen in allen drei Spielen in der Startaufstellung von Nationaltrainer Gareth Southgate. Der Profi von Manchester City war allerdings an keinem der beiden englischen Tore beteiligt.


England enttäuscht erneut, bleibt aber auf Rang 1 – Serbien scheidet aus

(dpa) EM-Mitfavorit England ist trotz einer erneut enttäuschenden Leistung als Sieger der Gruppe C in die Achtelfinals eingezogen. Der Mannschaft von Trainer Gareth Southgate reichte in Köln ein 0:0 gegen Slowenien, um den ersten Rang vor Dänemark abzusichern. Die Dänen trennten sich in München 0:0 von Serbien und stehen auch in den Achtelfinals, in denen sie am Samstag in Dortmund Gegner der Deutschen sein werden.

Da Dänemark und Slowenien punkt- und torgleich waren, entschied zwischen den beiden Teams die Fair-Play-Wertung. Hier lag Dänemark vorn, weil es im bisherigen Turnierverlauf eine gelbe Karte weniger kassiert hatte. Slowenien gehört aber zu den besten vier Gruppendritten und steht ebenfalls in der K.o.-Runde. England bekommt es am Sonntag in Gelsenkirchen mit einem Gruppendritten zu tun. Slowenien trifft auf Portugal oder den Sieger der Gruppe E. Das könnten Belgien, die Ukraine, Rumänien oder die Slowakei sein.

Die englische Mannschaft um Bayern-Stürmer Harry Kane lieferte im dritten Turnierspiel den nächsten nicht überzeugenden Auftritt. Das reichte aber, um einem Duell mit Deutschland im Achtelfinal aus dem Weg zu gehen.

Das dänische Team des früheren Mainzer Trainers Kasper Hjulmand war in München zumindest die spielerisch bessere Mannschaft. Serbien schied dagegen mit nur zwei Punkten aus drei Spielen als Gruppenletzter vorzeitig aus. Unter den Augen von Tennis-Superstar Novak Djokovic verabschiedete sich das Team mit einer mässigen Darbietung von der EM. Serbien war spielerisch zu limitiert, um wirklich gefährlich in den gegnerischen Strafraum zu kommen.

Bei Serbien gab es vor dem Turnier vor allem Fragen bezüglich Defensive, am Ende war aber die Offensive völlig ungenügend. Ein einziges Tor, in der Nachspielzeit gegen Slowenien, war viel zu wenig.

Ausgeschieden sind mit diesen Resultaten nun auch die Kroaten, die nicht mehr zu den besten vier Gruppendritten gehören können.

England – Slowenien 0:0.
Köln. – 41 536 Zuschauer. – Schiedsrichter: Turpin (FRA).
England: Pickford; Walker, Stones, Guéhi, Trippier (84. Alexander-Arnold); Gallagher (46. Mainoo), Rice; Saka (71. Palmer), Bellingham, Foden (90. Gordon); Kane.
Slowenien: Oblak; Karnicnik, Drkusic, Bijol, Janza (91. Balkovec); Stojanovic, Gnezda Cerin, Elsnik, Mlakar (86. Gorenc Stankovic); Sporar (86. Celar), Sesko (76. Ilicic). – Verwarnungen: 17. Trippier, 22. Janza (im Achtelfinal gesperrt), 68. Guéhi, 72. Bijol, 77. Foden.

Dänemark – Serbien 0:0.
München. – Schiedsrichter: Letexier (FRA).
Dänemark: Schmeichel; Andersen, Christensen, Vestergaard; Bah (77. Delaney), Hjulmand (77. Kristiansen), Höjbjerg, Maehle; Eriksen (88. Poulsen); Höjlund (59. Dolberg), Wind (46. Skov Olsen).
Serbien: Rajkovic; Veljkovic, Milenkovic, Pavlovic; Mijailovic (74. Mladenovic), Ilic (67. Vlahovic), Gudelj (46. Jovic), Zivkovic; Samardzic (46. Tadic), Lukic (87. Sergej Milinkovic-Savic), Mitrovic.
Bemerkungen: Dänemark komplett, Serbien ohne Kostic (verletzt). 53. Tor von Serbien nicht anerkannt (Offside). Verwarnungen: 4. Milenkovic. 27. Wind. 30. Hjulmand (im nächsten Spiel gesperrt). 83. Mitrovic.


Österreich bezwingt die Niederlande und ist Gruppensieger – nur Remis für Frankreich

(dpa) Der deutsche Trainer Ralf Rangnick ist mit Österreichs Nationalmannschaft als Gruppensieger in die EM-Achtelfinals eingezogen. Die Auswahl besiegte in Berlin die Niederlande mit 3:2 und eroberte am letzten Spieltag Platz eins der Gruppe D. Zweiter ist Frankreich, das in Dortmund nicht über ein 1:1 gegen die bereits ausgeschiedenen Polen hinauskam. Die Niederlande haben trotz der Niederlage als einer der besten vier Gruppendritten den Einzug in die K.o.-Phase auf sicher.

Österreich trifft in den Achtelfinals am nächsten Dienstag in Leipzig auf den Zweiten der Gruppe F, also auf die Türkei, Tschechien oder Georgien. Frankreich bekommt es schon am Montag in Düsseldorf mit dem Zweiten der Gruppe E zu tun. Das könnten Belgien, die Ukraine, Rumänien oder die Slowakei sein. Die Niederlande treffen in jedem Fall auf einen Gruppensieger.

Der BVB-Profi Marcel Sabitzer schoss die Österreicher gegen die Niederlande in der Schlussphase aus spitzem Winkel zum Sieg (80. Minute). Ein Eigentor des Dortmunders Donyell Malen (6.) hatte für die Führung Österreichs gesorgt.

Frankreich ging bei der Startelf-Rückkehr von Kylian Mbappé nach dessen Nasenbeinbruch durch einen Elfmeter-Treffer des Superstars in Führung (56.). Der frühere Bundesliga-Stürmer Robert Lewandowski glich für Polen ebenfalls per Foulelfmeter aus (79.).

Niederlande – Österreich 2:3 (0:1).
Berlin. – 68 363 Zuschauer. – Schiedsrichter: Kruzliak (SVK). – Tore: 6. Malen (Eigentor) 0:1. 47. Gakpo 1:1. 59. Schmid 1:2. 75. Depay 2:2. 80. Sabitzer 2:3.
Niederlande: Verbruggen; Geertruida, De Vrij, Van Dijk, Aké (66. Van de Ven); Reijnders (66. Wijnaldum), Schouten, Veerman (35. Simons); Malen (72. Weghorst), Depay, Gakpo.
Österreich: Pentz; Posch, Wöber, Lienhart (63. Querfeld), Prass; Seiwald, Grillitsch (63. Laimer); Wimmer (63. Baumgartner), Sabitzer, Schmid (92. Weimann); Arnautovic (78. Gregoritsch).
Bemerkungen: Niederlande komplett, Österreich ohne Trauner (verletzt). 83. Tor von Baumgartner nicht anerkannt (Offside). – Verwarnungen: 32. Posch. 33. Wimmer (im Achtelfinal gesperrt). 94. Querfeld.

Frankreich – Polen 1:1 (0:0).
Dortmund. – 59 728 Zuschauer. – Schiedsrichter: Guida (ITA). – Tore: 56. Mbappé (Penalty) 1:0. 79. Lewandowski (Penalty) 1:1.
Frankreich: Maignan; Koundé, Upamecano, Saliba, Hernandez; Tchouaméni (81. Fofana), Kanté (61. Griezmann), Rabiot (61. Camavinga); Dembélé (86. Kolo Muani), Mbappé, Barcola (61. Giroud).
Polen: Skorupski; Bednarek, Dawidowicz, Kiwior, Frankowski, Moder, Zielinski, Zalewski (68. Skoras); Szymanski (68. Swiderski), Lewandowski, Urbanski.
Verwarnungen: 24. Zalewski, 43. Rabiot, 53. Probierz (Trainer Polen), 89. Dawidowicz, 93. Swiderski.


Italien sichert sich das Duell mit der Schweiz in der 98. Minute

(sda) Italien ist am kommenden Samstag in Berlin der Achtelfinal-Gegner der Schweiz. Der Titelverteidiger sicherte sich den 2. Platz in der Gruppe B mit dem 1:1 gegen Kroatien. Der Ausgleich fiel in der 98. Minute.

Mit dem letzten Angriff der Partie näherte sich Mattia Zaccagni dem Heldenstatus. Der eingewechselte Spieler von Lazio Rom zirkelte den Ball herrlich ins Tor und sicherte Italien damit in praktisch letzter Sekunde den direkten Einzug in die Achtelfinals.

Der späte Treffer war nicht unverdient. Die Italiener taten mehr fürs Spiel, agierten aber oft ungeschickt. Bis zu Zaccagnis Geniestreich waren zwei Kopfbälle des Innenverteidigers Alessandro Bastoni das Gefährlichste, was die «Squadra Azzurra» zustande gebracht hatte.

Für Kroatien dürfte das Turnier nach der Vorrunde enden. Die Chancen auf ein Weiterkommen als einer der besten vier Gruppendritten ist mit zwei Punkten und einer schlechten Tordifferenz praktisch gleich null. Letztmals verpasste Kroatien die K.-o.-Runde an einem grossen Turnier 2014.

Der WM-Dritte von Katar präsentierte sich gegen Italien gegenüber den Spielen zuvor leicht verbessert, aber längst nicht so stark, wie die Kroaten unter der Regie von Luka Modric auch schon spielten. Meistens fehlte das Tempo, um die Italiener richtig in Bedrängnis zu bringen. Es brauchte ein italienisches Handspiel von Davide Frattesi im eigenen Strafraum, um die zwei Chancen zu kreieren, die beinahe das Spiel entschieden hätten. Zuerst scheiterte Modric mit dem fälligen Penalty am erneut überragenden Gianluigi Donnarumma, und 30 Sekunden später traf Modric dann doch noch. Letztlich war dieses kleine Aufbäumen der Kroaten aber zu wenig.

Kroatien – Italien 1:1 (0:0)
Leipzig. – 38 322 Zuschauer. – Schiedsrichter: Makkelie (NED). – Tore: 55. Modric 1:0. 98. Zaccagni 1:1.
Kroatien: Livakovic; Stanisic, Sutalo, Pongracic, Gvardiol; Modric (80. Majer), Brozovic, Kovacic (70. Ivanusec); Sucic (70. Perisic), Kramaric (90. Juranovic), Pasalic (46. Budimir).
Italien: Donnarumma; Di Lorenzo, Bastoni, Calafiori, Darmian (81. Zaccagni); Barella, Jorginho (81. Fagioli); Raspadori (75. Scamacca), Pellegrini (46. Frattesi), Dimarco (57. Chiesa); Retegui.
Bemerkungen: Kroatien ohne Vida (verletzt). Italien komplett. 54. Donnarumma hält Penalty von Modric.
Verwarnungen: 24. Sucic. 60. Modric. 73. Ivanusec. 78. Pongracic. 82. Stanisic. 91. Brozovic. 93. Calafiori. 97. Fagioli.


Spanien mit minimalistischem Sieg

(sda) Da die Spanier schon vor der Partie gegen Albanien als Gruppensieger feststanden, setzte der Trainer Luis de la Fuente im Vergleich zum 1:0-Sieg gegen Italien auf zehn neue Spieler. Einzig Aymeric Laporte blieb in der Startformation, wobei der Verteidiger nach der Pause durch Robin Le Normand ersetzt wurde.

Dennoch traten die Iberer dominant auf, was allerdings nicht erstaunlich war, da auch die Qualität der zweiten Garnitur hoch ist. So gehörte beispielsweise Joselu von Real Madrid zu den Neuen oder Ferran Torres vom FC Barcelona. Letzterer schoss bereits in der 13. Minute nach einem perfekt getimten Pass in die Tiefe von Dani Olmo das entscheidende 1:0.

Im Achtelfinal treffen die Spanier am Sonntag auf einen Gruppendritten.

Albanien – Spanien 0:1 (0:1)
Düsseldorf. – 40 586 Zuschauer. – Schiedsrichter: Nyberg (SWE). – Tor: 13. Torres 0:1.
Albanien: Strakosha; Balliu, Djimsiti, Ajeti, Mitaj; Ramadani, Asllani, Ramadani; Asani (81. Muci), Laci (71. Berisha), Bajrami (70. Hoxha); Manaj (59. Broja).
Spanien: Raya; Navas, Vivian, Laporte (46. Le Normand), Grimaldo; Zubimendi, Merino; Torres (72. Yamal), Olmo (84. Baena), Oyarzabal (62. Lopez); Joselu (72. Morata).
Bemerkungen: Albanien ohne Daku (gesperrt) und Mihaj (verletzt). Spanien ohne Rodri (gesperrt), Nacho und Ayoze Perez (beide verletzt).
Verwarnungen: 67. Bajrami, 89. Berisha, 90. Vivian.


Modric wird ältester EM-Torschütze

(sda/dpa) Kroatiens Captain Luka Modric krönt sich mit seinem Treffer im Spiel gegen Italien zum ältesten Torschützen der EM-Historie. Im Alter von 38 Jahren und 289 Tagen löste der Mittelfeldspieler am Montag den bisherigen Rekordhalter Ivica Vastic ab. Der österreichische Nationalspieler war zum Zeitpunkt seines Tores gegen Polen an der EM 2008 38 Jahre und 257 Tage alt.

Zwei Portugiesen könnten dem Spielmacher von Real Madrid den EM-Rekord allerdings wegschnappen. Superstar Cristiano Ronaldo ist bereits über 39, dessen Teamkollege Pepe ist sogar 41 Jahre alt.


Schweizer Taktik-Scouts bestohlen

(sda/dpa) Die Video-Analysten der Schweizer Nationalmannschaft sind wohl Opfer eines Diebstahls geworden. «Ich kann bestätigen, dass drei Laptops von SFV-Mitarbeitern im Hotel gestohlen wurden und die Polizei informiert wurde», zitierte die «Bild»-Zeitung einen Sprecher des Schweizerischen Fussballverbands. Demnach seien Sascha Stauch und seinen Mitarbeitern die Computer in einem Düsseldorfer Hotel abhandengekommen.

Dorthin hätte sich die Analyse-Crew zur TV-Beobachtung der Spiele bei der Europameisterschaft und vor allem der Schweizer Gegner zurückgezogen. Der Schaden für die Vorbereitung der Mannschaft sei jedoch überschaubar.

Mithilfe der Überwachungskameras des Hotels sollen die Diebe nun überführt werden. Das Düsseldorfer Flughafen-Hotel sicherte die Zusammenarbeit mit den Ermittlern zu.


Sandro Schärer mit zweitem Einsatz

(sda) Der Schweizer Schiedsrichter Sandro Schärer bekommt seinen zweiten EM-Einsatz: Der Schwyzer wurde für die Partie zwischen Portugal und Georgien am Mittwochabend in Gelsenkirchen nominiert. Sein EM-Debüt hatte der 36-Jährige im Spiel zwischen Slowenien und Dänemark in Stuttgart gegeben.

Nicht zum Einsatz kommt Schärers Schiedsrichterassistent Stéphane De Almeida. Weil er portugiesische Wurzeln hat, wird er für diesen Match durch den Deutschen Stefan Lupp vertreten. Komplettiert wird das Schiedsrichter-Team durch den Assistenten Bekim Zogaj und den Video-Referee Fedayi San.


Ungarns Varga wurde operiert, Kritik an den Sanitätern

(sda/dpa) Der im Spiel gegen Schottland bei einem Zusammenprall verletzte ungarische Stürmer Barnabas Varga erlitt mehrere Brüche im Gesicht und eine Gehirnerschütterung.

Varga wurde am Montag operiert, wie sein Vater der ungarischen Sporttageszeitung «Nemzeti Sport» bestätigte. Weitere Neuigkeiten gebe es aber noch nicht. Bei einem guten Verlauf des Eingriffs könnte der 29-Jährige die Klinik am Mittwoch verlassen, hiess es.

Schon in der Nacht habe sich der Stürmer wieder in einem stabilen Zustand befunden. Der Schock über die Geschehnisse sass dennoch tief. Fast regungslos lag Varga nach dem Zusammenprall mit dem schottischen Goalie Angus Gunn im Strafraum, atmete schwer, seine Finger zuckten.

Ungarns Captain Dominik Szoboszlai kritisierte die langsame Reaktion der Sanitäter im Stuttgarter Stadion. «Ich weiss nicht, wie die Abläufe funktionieren. Aber wenn unser Arzt sagt, er braucht Hilfe, dann muss es schnell gehen. Sekunden können in so einer Situation sehr viel ausmachen», sagte Szoboszlai.

Die Uefa erkannte derweil kein Fehlverhalten. «Die Koordination zwischen dem gesamten medizinischen Personal vor Ort war professionell, alles geschah in Übereinstimmung mit den geltenden medizinischen Abläufen. Es gab keine Verzögerung bei der Behandlung und Betreuung des Spielers», teilte der Verband auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.


Ungarn bezwingt Schottland dank spätem Tor

(sda) Die Ausgangslage war eigentlich vielversprechend, da beide Teams einen Sieg benötigten, um sich die Chance auf die Achtelfinals zu wahren. Was dann allerdings zu sehen war, war über weite Strecken der Partie wenig erbaulich. Erst in den Schlussminuten nahm die Partie Fahrt auf, und in der 100. Minute fiel dann tatsächlich noch ein Tor. Dafür verantwortlich zeichnete nach einem Konter Kevin Csoboth, der acht Minuten zuvor noch am Pfosten gescheitert war.

Die Schotten hatten zwar mit 59 Prozent mehr Ballbesitz als die Osteuropäer, machten daraus aber nahezu nichts. Sie brachten bloss einen Schuss auf das Tor des ungarischen Keepers Peter Gulacsi zustande. Dies, obwohl den Schotten die goldene Möglichkeit winkte, zum ersten Mal überhaupt an einer WM- oder EM-Endrunde die Vorrunde zu überstehen.

Die Ungarn zeigten ebenfalls insgesamt zu wenig. In der 68. Minute kam es dann noch zu einer unschönen Szene. Der ungarische Stürmer Barnabas Varga prallte mit Schottlands Goalie Angus Gunn zusammen und blieb liegen. Der Schreck war den Fans ins Gesicht geschrieben. Nach minutenlanger Behandlung hinter einem Sichtschutz wurde er auf einer Bahre abtransportiert.

Schottland – Ungarn 0:1 (0:0)
Stuttgart. – Schiedsrichter: Tello (ARG). – Tor: 100. Csoboth 0:1.
Schottland: Gunn; Ralston (83. McLean), Hendry, Hanley, McKenna, Robertson (89. Morgan); McGinn (76. Armstrong), Gilmour (83. Christie), McGregor, McTominay; Adams (76. Shankland).
Ungarn: Gulacsi; Botka, Orban, Dardai (74. Szalai); Bolla (86. Csoboth), Styles (61. Adam Nagy), Schäfer, Kerkez (86. Zsolt Nagy); Sallai, Szoboszlai; Varga (74. Adam).
Bemerkungen: Schottland ohne Tierney (verletzt) und Porteous (gesperrt). 41. Lattenschuss Orban. 92. Pfostenschuss Csoboth. Verwarnungen: 18. Styles, 26. Orban, 44. Schäfer, 50. McTominay, 75. Kleinheisler, 101. Csoboth.


Zusätzliche Sicherheitsmassnahmen: Uefa reagiert nach Flitzer-Vorfällen

(dpa) Die Europäische Fussball-Union (Uefa) will gemeinsam mit den Organisatoren strikter gegen Flitzer bei den EM-Spielen vorgehen. «Zu diesem Zweck werden in den Stadien zusätzliche Sicherheitsmassnahmen ergriffen, um den Anforderungen des Turniers weiter gerecht zu werden und solche Vorfälle zu verhindern», teilte die Uefa am Sonntag mit. Aus Sicherheitsgründen könne zu den einzelnen Massnahmen nichts weiter gesagt werden.

Am Samstag waren bei der Partie von Portugal gegen die Türkei (3:0) in Dortmund mehrmals Zuschauer auf den Platz gelaufen. Das Ziel war meistens Superstar Cristiano Ronaldo. «Die Sicherheit im Stadion, auf dem Spielfeld und in den Mannschaftsräumen hat für die alle Veranstalter oberste Priorität», betonte die UEFA. Sie wies auf die rechtlichen Folgen für die Flitzer hin: «Jegliches Betreten des Spielfeldes stellt einen Verstoss gegen die Stadionordnung dar und hat den Verweis aus dem Stadion, ein Verbot für alle Turnierspiele und eine Strafanzeige wegen Hausfriedensbruch zur Folge.»


VAR – Lukaku 3:0

(sda) Belgiens Rekordtorschütze Romelu Lukaku kämpft an der EM auch an ungewohnter Front. Der Stürmer steht mit dem Video-Schiedsrichter auf Kriegsfuss.

«Nicht schon wieder». Romelu Lukaku verstand am Samstagabend die Welt nicht mehr. Erneut hatte der Video Assistant Referee (VAR) den Beweis erbracht, dass der Stürmer ein Tor nach einer Offside-Position erzielt hatte. Eine Schuhspitze wars beim 2:0-Sieg in Köln gegen Rumänien, ein paar Millimeter, die den Ausschlag zu Ungunsten Lukakus gaben.

Immerhin hatte dieser Entscheid gegen Lukaku keine Auswirkungen auf den Ausgang der Partie. Das war am vergangenen Montag in Frankfurt noch anders gewesen. Da hatte sich Belgien gegen die Slowakei im ersten Gruppenspiel unerwartet 0:1 geschlagen geben müssen – auch deshalb, weil Lukaku zwei Tore nachträglich aberkannt wurden. Beim vermeintlichen Ausgleich nach knapp einer Stunde hatte der VAR ebenfalls eine Abseitsstellung bemerkt, in der Schlussphase zählte der Treffer nicht, weil Teamkollege Lois Openda als Vorbereiter die Hand zu Hilfe genommen hatte.

Dreimal getroffen, dreimal nachträglich zurückgepfiffen – diese Bestmarke an einer Europameisterschaft wird Lukaku so schnell wohl keiner streitig machen.


Nach der Auftaktniederlage gewinnt Belgien im zweiten Spiel 2:0 gegen Rumänien

(sda) Die Belgier nehmen in der Fifa-Weltrangliste den 3. Rang ein. An der WM 2022 in Katar schieden sie allerdings bereits in der Vorrunde aus, und das gleiche Szenario droht ihnen auch an diesem Turnier. Dementsprechend gross war der Druck nach dem 0:1 gegen die Slowakei am vergangenen Montag. Dieser wirkte sich allerdings positiv aus.

Die Belgier starteten schwungvoll in die Partie und gingen bereits nach 73 Sekunden durch einen Schuss von Youri Tielemans von der Strafraumgrenze in Führung. Tielemans war es auch, der den Treffer mit einem Ballgewinn erst ermöglichte. Der Mittelfeldakteur von Aston Villa gehörte zu jenen vier Spielern, die Tedesco neu in die Startelf beordert hatte. Unter ihnen befand sich auch der von einer Verletzung genesene Verteidiger Jan Vertonghen, der sein 155. Länderspiel bestritt.

Die Belgier powerten nach dem 1:0 weiter, jedoch schaute trotz guter Chancen lange nichts Zählbares mehr heraus. In der 80. Minute gelang dann dem überragenden Kevin De Bruyne doch noch das 2:0.

Trotz der Niederlage führen die Rumänen die Rangliste der Gruppe E dank dem 3:0 im ersten Spiel gegen die Ukraine weiter an. Allerdings haben nun alle vier Teams drei Punkte auf dem Konto. Somit ist in den abschliessenden Partien in dieser Gruppe am kommenden Mittwoch noch alles möglich. Belgien trifft dann auf die Ukraine, Rumänien duelliert sich mit der Slowakei.

Belgien – Rumänien 2:0 (1:0)
Köln. – 42 535 Zuschauer. – SR Marciniak (POL). – Tore: 2. Tielemans 1:0. 80. De Bruyne 2:0.
Belgien: Casteels; Castagne, Faes, Vertonghen; Doku (72. Carrasco), Tielemans (72. Mangala), Onana, Theate (77. Debast); De Bruyne, Lukaku, Lukebakio (56. Trossard).
Rumänien: Nita; Ratiu (90. Sorescu), Dragusin, Burca, Bancu; Marius Marin (68. Olaru); Man, Razvan Marin, Stanciu, Mihaila (68. Hagi); Dragus (81. Alibec).
Bemerkungen: 64. Tor von Lukaku wegen Offsides aberkannt. Verwarnungen: 35. Lukebakio (für drittes Gruppenspiel gesperrt). 60. Bancu. 66. Marius Marin.


Portugal zieht souverän in den Achtelfinal ein

(sda) Portugal steht nach dem zweiten Spieltag bereits im EM-Achtelfinal. Die effizienten Iberer gewinnen in Dortmund gegen die Türkei ungefährdet 3:0.Wie schon im ersten Gruppenspiel gegen Georgien war das Stadion in Dortmund ein türkischer Hexenkessel.

Die Portugiesen agierten in der aufgeheizten Atmosphäre äusserst abgeklärt. Bernardo Silva brachte seine Mannschaft nach 21 Minuten mit der ersten Möglichkeit in Führung. Der 29-Jährige von Manchester City kam nach einem schönen Angriff über die linke Seite und einer flachen, abgefälschten Hereingabe aus zehn Metern Torentfernung an den Ball und versenkte diesen in der rechten Torecke. Nur sieben Minuten später zogen sich die Türken selbst den Stecker. Nach einem Missverständnis zwischen dem Innenverteidiger Samet Akaydin und dem Goalie Altay Bayindir landete der Ball im eigenen Netz.

Die deutlich stärker besetzten Portugiesen kontrollierten das Geschehen souverän und erhöhten nach 56 Minuten durch Bruno Fernandes auf 3:0. Die Portugiesen stehen somit vorzeitig als Gruppensieger fest und zum achten Mal in Folge in der K.o.-Runde einer EM. Die Türken haben nach wie vor gute Chancen, sich zum ersten Mal nach 2008 für den Achtelfinal zu qualifizieren. Im letzten Gruppenspiel reicht ein Unentschieden gegen Tschechien zu Platz 2.

Zum Bericht.

Türkei – Portugal 0:3 (0:2)
Dortmund. – 61 047 Zuschauer. – SR Zwayer (GER). – Tore: 21. Bernardo Silva 0:1. 29. Akaydin (Eigentor) 0:2. 56. Fernandes 0:3.
Türkei: Bayindir; Celik, Akaydin (75. Demiral), Bardakci, Kadioglu; Akgün (70. Güler), Calhanoglu, Kökcü (46. Yazici), Ayhan (58. Yüksek), Aktürkoglu (58. Yildiz); Yilmaz.
Portugal: Costa; Cancelo (68. Semedo), Dias (83. Antonio Silva), Pepe, Mendes; Vitinha (88. João Neves), Palhinha (46. Ruben Neves), Fernandes; Bernardo Silva, Ronaldo, Leão (46. Neto).
Bemerkungen: Verwarnungen: 25. Bardakci. 39. Leão. 42. Akaydin. 43. Celik. 45. Palhinha.


Historischer Punktgewinn für Georgien

(dpa) Der EM-Neuling Georgien hat zum ersten Mal einen Punkt bei einem grossen Fussballturnier geholt und seine Chancen auf das EM-Achtelfinale gewahrt. Das Team von Trainer Willy Sagnol erkämpfte sich in Hamburg gegen Tschechien ein 1:1 (1:0), braucht im letzten Gruppenspiel am kommenden Mittwoch gegen Portugal aber mit grosser Wahrscheinlichkeit einen Sieg zum Weiterkommen. Auch Tschechien hat durch das Remis noch Chancen auf die K. o.-Runde, muss zum Gruppenabschluss gegen die Türkei aber wohl auch siegen.

Der Schiedsrichter Daniel Siebert stand im Blickpunkt. Er profitierte zweimal vom Eingreifen des Videoschiedsrichters. Ein vermeintlicher Treffer Tschechiens wurde zunächst nicht gegeben, später wurde nach VAR-Einsatz auf Handspenalty für Georgien entschieden. Den Strafstoss verwandelte Georges Mikautadze (45.+4) sicher. Den Ausgleich für Tschechien erzielte Patrik Schick (59.), der neun Minuten später verletzt ausgewechselt musste.

Georgien – Tschechien 1:1 (1:0)
Hamburg. – 46 524. Zuschauer. – SR Siebert (GER). – Tore: 45. Mikautadse (Penalty) 1:0. 59. Schick 1:1.
Georgien: Mamardaschwili; Kwirkwelia (82. Gwelesiani), Kaschia, Dwali; Zitaischwili (62. Lotschoschwili); Dawitaschwili (62. Tschakwetadse), Mekwabischwili, Kotschoraschwili, Kakabadse; Mikautadse (88. Kwilitaia), Kwarazchelia (83. Lobjanidse).
Tschechien: Stanek; Holes, Hranac, Krejci; Coufal, Provod (82. Barak), Soucek, David Jurasek (82. Sevcik); Cerny (55. Matej Jurasek), Schick (68. Chytil), Hlozek (55. Lingr).
Bemerkungen: 23. Tor von Hlozek wegen Handspiel aberkannt. 59. Pfostenschuss Lingr. Verwarnungen: 18. Coufal. 36. Kaschia. 40. Provod, 47. Jurasek, 53. Holes, 81. Soucek, 82. Gwelesiani, 83. Mekwabischwili, 95. Kotschoraschwili.


Erstes 0:0 dieser EM zwischen Frankreich und den Niederlanden

(sda) Spielt Kylian Mbappé oder spielt er nicht? Das war vor der Partie die grosse Frage, nachdem sich der französische Superstar im EM-Startspiel der Franzosen gegen Österreich (1:0) das Nasenbein gebrochen hatte. Mbappé nahm auf der Ersatzbank Platz. Er schien beim Einlaufen nicht besonders glücklich mit der angefertigten Maske und blieb die gesamte Partie draussen.

Die Startphase war äusserst attraktiv. Noch keine Minute war gespielt, als der französische Goalie Mike Maignan mit der Fingerspitze gegen den in die niederländische Startelf gerückten Jeremie Frimpong rettete. In der 4. Minute prüfte der omnipräsente Antoine Griezmann mit einem schönen Weitschuss den niederländischen Keeper Bart Verbruggen. Zehn Minuten später kamen die Franzosen gleich zweimal dem 1:0 nahe, beim zweiten Mal schlenzte Griezmann den Ball aus elf Metern neben das Tor.

Danach flachte die Partie ab, war das Spiel geprägt von der Taktik. Die Niederländer verzichteten auf ein Pressing, warteten in der Mittelzone auf Fehler der Franzosen. Gab es solche, fehlte es dem Team von Trainer Ronald Koeman jedoch an der nötigen Präzision, um daraus Kapital zu schlagen. Und als Xavi Simons in der 69. Minute traf, wurde das Tor nicht gegeben, weil Maignon von dem im Offside stehenden Denzel Dumfries behindert wurde. So blieb es beim 0:0 – dem ersten an dieser EM.

Sowohl Frankreich als auch die Niederlande können mit dem Punkt gut leben. Beide haben nun vier Zähler auf dem Konto und dürften die Achtelfinals erreichen. Die Franzosen treffen am Dienstag noch auf die punktelosen Polen, die Niederlande bekommen es mit Österreich zu tun.

Niederlande – Frankreich 0:0
Leipzig. – 38 531 Zuschauer. – SR Taylor.
Niederlande: Verbruggen; Dumfries, De Vrij, Van Dijk, Aké; Schouten (73. Veerman), Simons (73. Wijnaldum), Reijnders; Frimpong (73. Geertruida), Depay (79. Weghorst), Gakpo.
Frankreich: Maignan; Koundé, Upamecano, Saliba, Théo Hernandez; Tchouameni, Kanté, Rabiot; Dembélé (75. Coman), Thuram (75. Giroud), Griezmann.
Bemerkungen: 69. Tor von Simons nicht anerkannt (Offside). Verwarnungen: 32. Schouten.


Erster Sieg für Österreich – 3:1 gegen Polen

(sda) Österreich landet am zweiten Spieltag der stark besetzten Gruppe D den ersten Sieg. Das von vielen als Geheimfavorit titulierte Team besiegte Polen in Berlin 3:1. Die mit vielen Vorschusslorbeeren ins Turnier gestarteten Österreicher standen im Spiel gegen Polen nach der Auftaktniederlage gegen Frankreich und vor dem letzten Gruppenspiel gegen die Niederlande mächtig unter Druck. Die Mannschaft des deutschen Trainers Ralf Rangnick hielt diesem stand, wenn sie zwischen zeitlich auch wankte.

Vor allem nach dem Ausgleich durch Krzysztof Piatek hätte das Spiel auf beide Seiten kippen können – Chancen auf den Führungstreffer hatten sowohl die Polen als auch die Österreicher. Es waren jedoch letztere, die in Person von Christoph Baumgartner nach 66 Minuten den entscheidenden Treffer erzielten.

Zwölf Minuten später sicherte der Captain Marko Arnautovic den Sieg. Der 35-Jährige traf nach einem Foul an Marcel Sabitzer per Penalty. Der für Kevin Danso in die Innenverteidigung gerückte Gernot Trauner hatte Österreich bereits nach neun Minuten und perfekter Flanke von Philipp Mwene per Kopf in Führung gebracht.

Für die Österreicher war es ein wichtiger Sieg. Mit drei Punkten haben sie vor dem abschliessenden Gruppenspiel weiterhin alles in den eigenen Füssen. Für Polen dürfte die Endrunde mit der zweiten Niederlage im zweiten Spiel hingegen nach der Gruppenphase zu Ende sein.

Polen – Österreich 1:3 (1:1).
Berlin. – 69 455 Zuschauer. – SR Meler (TUR). – Tore: 9. Trauner 0:1. 30. Piatek 1:1. 66. Baumgartner 1:2. 78. Arnautovic (Penalty) 1:3.
Polen: Szczesny; Bednarek, Dawidowicz, Kiwior; Frankowski, Piotrowski (46. Moder), Zielinski (87. Urbanski), Slisz (76. Grosicki), Zalewski; Buksa (60. Lewandowski), Piatek (60. Swiderski).
Österreich: Pentz; Posch, Lienhart, Trauner (59. Danso), Mwene (63. Prass); Baumgartner (81. Schmid), Seiwald, Laimer, Grillitsch (46. Wimmer), Sabitzer; Arnautovic (81. Gregoritsch).
Bemerkungen: Verwarnungen: 53. Slisz, 56. Wimmer, 62. Moder, 64. Lewandowski, 70. Arnautovic, 78. Szczesny.


Die Ukraine dreht das Spiel und gewinnt 2:1

(dpa) Die Ukraine hat sich bei der Fussball-EM in Deutschland mit einem Sieg zurückgemeldet. Die Mannschaft von Trainer Serhij Rebrow gewann am Freitag in Düsseldorf gegen die Slowakei 2:1 (0:1). Nach der Auftaktniederlage gegen Rumänien sind die Ukrainer damit wieder voll im Rennen um den Achtelfinaleinzug.

Der Slowake Ivan Schranz, der auch schon beim 1:0 zum Auftakt gegen Belgien den Siegtreffer erzielt hatte, brachte seine Mannschaft in der 17. Minute in Führung. Nach der Pause drehten Mykola Schaparenko (54.) und Roman Jaremtschuk (80.) aber die Partie zugunsten der Ukrainer.

Am letzten Spieltag der Gruppe E am kommenden Mittwoch (18.00 Uhr) trifft die Ukraine in Stuttgart auf Belgien. Die Slowakei ist im Parallelspiel in Frankfurt gegen Rumänien gefordert.

Slowakei – Ukraine 1:2 (1:0)
Düsseldorf. – 43 910 Zuschauer. – SR Oliver (ENG). – Tore: 17. Schranz 1:0. 54. Scharapenko 1:1. 80. Jaremtschuk 1:2.
Slowakei: Dubravka; Pekarik, Vavro, Skriniar, Hancko (67. Obert); Kucka, Lobotka, Duda (60. Benes); Schranz (86. Sauer), Bozenik (60. Strelec), Haraslin (67. Suslov).
Ukraine: Trubin; Tymtschyk, Sabarni, Matwijenko, Sintschenko; Schaparenko (92. Talowierow), Braschko (85. Sydortschuk), Sudakow, Jarmolenko (67. Subkow), Dowbyk (67. Jaremtschuk), Mudryk (85. Malinowski).
Bemerkungen: Pfostenschüsse: 32. Tymtschyk, 74. Mudryk. Verwarnungen: 84. Jaremtschuk.


Spanien gewinnt den Klassiker gegen Italien und ist Gruppensieger

(sda) Spanien überzeugt an der EM in Deutschland weiter. Im zweiten Gruppenspiel gewinnen die Iberer in Gelsenkirchen gegen Italien 1:0 und stehen damit vorzeitig in den Achtelfinals.

Das entscheidende Gegentor war aus Sicht der Italiener ausgesprochen unglücklich, die Niederlage war es hingegen ganz und gar nicht. Der Titelverteidiger konnte sich bei seinem Goalie Gianluigi Donnarumma bedanken, dass hinten bis zur 55. Minute die Null stand. Dann lenkte er einen Kopfball Alvaro Moratas mit den Fingerspitzen zur Seite, vom Bein Riccardo Calafioris prallte dieser aber ins eigene Tor. Pech für den ehemaligen Basler, der sich allerdings nicht viel vorwerfen musste.

Das Tor war folgerichtig, denn Spanien war im Duell eine Klasse besser als die Italiener. Keine zwei Minuten waren gespielt, als Donnarumma in höchster Not gegen Pedri retten musste. Es folgten Grosschancen von Nico Williams (10.), Morata (25.) und Pedri (52.), ehe es dann einschlug.

Erst in der Schlussphase kam angesichts des (zu) knappen Vorsprungs noch etwas Hektik auf. Die Spanier, die nach dem 3:0 im ersten Spiel gegen Kroatien als bisher einziges Team ein zweites Mal ohne Gegentor blieben, brachten das 1:0 aber über die Zeit und sind nun sicher Gruppensieger.

Spanien – Italien 1:0 (0:0)
Gelsenkirchen. – 49 528 Zuschauer. – SR Vincic (SLO). – Tor: 55. Calafiori (Eigentor) 1:0.
Spanien: Simon; Carvajal, Le Normand, Laporte, Cucurella; Rodri; Pedri (71. Baena), Ruiz (94. Merino); Yamal (71. Torres), Morata (78. Oyarzabal), Williams (78. Perez).
Italien: Donnarumma; Di Lorenzo, Bastoni, Calafiori, Dimarco; Barella, Jorginho (46. Cristante); Frattesi (46. Cambiaso), Pellegrini (82. Raspadori), Chiesa (64. Zaccagni); Scamacca (64. Retegui).
Bemerkungen: 70. Lattenschuss Williams.
Verwarnungen: 15. Donnarumma. 45. Rodri (im nächsten Spiel gesperrt). 46. Cristante. 69. Le Normand. 95. Carvajal.


Roberto Baggio in seiner Villa überfallen

(sda/dpa) Für den früheren Weltfussballer Roberto Baggio verkommt das EM-Spiel zwischen Italien und Spanien zum blanken Horror. Der 57-jährige Italiener muss nach einem Überfall in seinem Haus in Norditalien mit Kopfverletzungen ins Spital.

Italienischen Medienberichten zufolge drangen am Donnerstagabend fünf bewaffnete Männer in die Villa der Baggios nahe Vicenza ein, während der frühere Starstürmer mit seiner Familie das EM-Spiel Italien gegen Spanien (0:1) im Fernsehen schaute. Einer der Täter soll Baggio mit einem Gewehrkolben geschlagen und am Kopf verletzt haben.

Baggio meldete sich am Freitagvormittag über seinen Manager zu Wort: «Bei solchen Sachen kann einem alles passieren. Und glücklicherweise hat die Gewalt, die ich erlitten habe, nur Stiche bei mir, Prellungen und viel Angst verursacht.» Jetzt müsse er den Schock überwinden, zitierte ihn die Nachrichtenagentur Ansa. Baggio und seine Familie wurden den Berichten zufolge in einen Raum eingesperrt. Anschliessend durchsuchten die Täter das Haus und stahlen Uhren, Schmuck und Geld.


Daniele Orsato pfeift Schweiz – Deutschland

(sda) Das letzte Gruppenspiel der Schweiz gegen Gastgeber Deutschland am Sonntagabend (21.00 Uhr) in Frankfurt wird von Daniele Orsato geleitet. Für den Italiener wird es der zweite Einsatz an dieser EM. In der ersten Runde wurde Orsato beim Duell zwischen Serbien und England eingesetzt, das die Engländer knapp 1:0 für sich entschieden.

Der 48-jährige Orsato ist seit 2010 FIFA-Schiedsrichter und bringt viel Erfahrung mit. Nachdem er 2020 den Champions-League-Final zwischen Paris Saint-Germain und Bayern München leitete, wurde er zum Welt-Schiedsrichter des Jahres gekürt.


Schwache Engländer holen Punkt gegen Dänemark

(sda) Wie schon beim Auftaktspiel gegen Serbien brachten die Engländer ihr zweifellos vorhandenes Potenzial auch gegen Dänemark nicht auf den Platz. Anders als gegen die Osteuropäer, wo ein Tor von Jude Bellingham drei Punkte bescherte, brachte das Team von Coach Gareth Southgate gegen die Skandinavier eine frühe Führung nicht über die Zeit.

Beide Treffer fielen nach Unachtsamkeiten. In der 18. Minute übersah Victor Kristiansen den heranstürmenden Aussenverteidiger Kyle Walker, der dem Dänen den Ball vom Fuss stibitzte. Seine Hereingabe gelangte über Umwege zu Harry Kane, der aus fünf Metern keine Mühe hatte, Kasper Schmeichel zu überwinden.

Kane stand auch am Ursprung des 1:1 in der 34. Minute. Nach einem Einwurf kam der englische Captain in der eigenen Platzhälfte an den Ball, wo ihm ein haarsträubender Fehlpass unterlief. Morten Hjulmand fackelte nicht lange und zog aus rund 28 Metern ab. Sein Distanzschuss schlug via Innenpfosten im Tor ein.

Die Engländer stehen trotz zweier bescheidener Auftritte mit vier Punkten an der Tabellenspitze und vor dem Einzug in die Achtelfinals. Die Dänen müssen nach dem zweiten Unentschieden im zweiten Spiel um das Weiterkommen bangen.

Dänemark – England 1:1 (1:1)
Frankfurt. – 47 000 Zuschauer (ausverkauft). – SR Dias (POR). – Tore: 18. Kane 0:1. 34. Hjulmand 1:1.
Dänemark: Schmeichel; Andersen, Christensen, Vestergaard; Maehle, Hjulmand (82. Norgaard), Eriksen (82. Skov Olsen), Höjbjerg, Kristiansen (57. Bah); Höjlund (67. Poulsen), Wind (57. Damsgaard).
England: Pickford; Walker, Stones, Guehi, Trippier; Saka (69. Eze), Alexander-Arnold (54. Gallagher), Bellingham, Rice, Foden (69. Bowden); Kane (69. Watkins).
Verwarnungen: 27. Vestergaard. 62. Gallagher. 73. Maehle. 87. Norgaard.


Mbappé ist laut Nationalcoach Deschamps fit für das Niederlande-Spiel

(dpa) Kylian Mbappé dürfte nach seinem Nasenbeinbruch Titelmitfavorit Frankreich im möglicherweise vorentscheidenden Gruppenspiel gegen die Niederlande schon wieder zur Verfügung stehen. Drei Tage, nachdem sich der Kapitän der Franzosen gegen Österreich einen Nasenbeinbruch zugezogen hatte, sagte Trainer Didier Deschamps am Donnerstag im EM-Stadion von Leipzig: «Es geht in die richtige Richtung. Wir werden dafür sorgen, dass er zur Verfügung steht.» Die Partie wird am Freitag um 21 Uhr angepfiffen. Mbappé werde dann eine Maske tragen.

«Es geht ihm sehr gut», betonte auch Offensivkollege Antoine Griezmann. Die Schwellung durch den Nasenbeinbruch sei etwas zurückgegangen, sagte der 33-Jährige kurz vor Deschamps Ausführungen. Man werde bis zum letzten Moment warten, es werde davon abhängen, wie sich Mbappé fühle, schränkte Griezmann da noch ein.


Slowenien vergibt historischen Sieg in letzter Sekunde

(sda) Einen letzten Corner hätten die Slowenen noch überstehen müssen, dann wäre ihr erster Sieg an einer EM-Endrunde Tatsache gewesen. Doch Luka Jovic kannte kein Pardon und köpfte die Vorlage von Ivan Ilic zum Ausgleich ins Netz.

Es war die letzte Aktion einer an Höhepunkten armen Partie, in der die Slowenen mehr für das Spiel machten, sich aber lange nicht für den betriebenen Aufwand belohnten. Erst 20 Minuten vor dem Ende brachte Zan Karnicnik die Slowenen verdient in Führung. Der rechte Aussenverteidiger eroberte den Ball in der eigenen Hälfte und leitete den Konter ein, an dessen Ende er nach einer Hereingabe von Timi Elsnik am zweiten Pfosten nur noch einzuschieben brauchte.

Nur drei Minuten nach seinem Tor verhinderte der 29-Jährige den Ausgleich durch Aleksandar Mitrovic. Den Schuss des Serben lenkte Karnicnik mit der Fussspitze an die Latte. Es war der Ausgleich bei den Aluminiumtreffern. In der ersten Halbzeit hatte Elsnik den Pfosten getroffen.

Slowenien mit zwei Punkten und Serbien mit nun einem Zähler können beide noch auf eine Achtelfinal-Qualifikation hoffen.

Slowenien – Serbien 1:1 (0:0)
München. – 63 000 Zuschauer. – SR Kovacs (ROU). – Tore: 69. Karnicnik 1:0. 95. Jovic 1:1.
Slowenien: Oblak; Karnicnik, Drkusic, Bijol, Janza; Stojanovic (76. Verbic), Cerin, Elsnik (91. Brekalo), Mlakar (64. Gorenc Stankovic); Sporar, Sesko (76. Vipotnik).
Serbien: Rajkovic; Veljkovic, Milenkovic, Pavlovic; Zivkovic (82. Birmancevic), Ilic, Lukic (64. Sergej Milinkovic-Savic), Mladenovic (46. Gacinovic); Tadic (82. Samardzic); Vlahovic (64. Jovic), Mitrovic.
Bemerkungen: Serbien ohne Kostic (verletzt). 38. Pfostenschuss Elsnik. 72. Lattenschuss Mitrovic.
Verwarnungen: 25. Mladenovic. 54. Lukic. 87. Janza. 92. Jovic. 93. Gacinovic. 94. Vipotnik.


Serbien droht nach Fan-Gesängen der Kroaten und Albaner mit EM-Rückzug

(sda/dpa) Nach angeblich feindseligen Gesängen kroatischer und albanischer Fans beim 2:2 der beiden Teams an der EM hat Serbien Beschwerde beim europäischen Fussballverband (Uefa) eingelegt und sogar einen möglichen Rückzug vom Turnier insinuiert. Unter anderem soll bei den Gesängen zum Töten von Serben aufgerufen worden sein.

«Wir werden von der Uefa verlangen, die Verbände beider Auswahlen zu bestrafen, sonst überlegen wir uns, wie wir weiter vorgehen werden», sagte der Generalsekretär des serbischen Fussballverbandes, Jovan Surbatovic, im öffentlich-rechtlichen Rundfunk RTS in Serbien. Sein Verband sei «für einzelne Fälle» bestraft worden, «und unsere Fans haben sich viel besser verhalten als die anderen.»

Die Uefa hat bei der EM den serbischen und den albanischen Verband wegen provokativer Botschaften von Fans schon mit Bussen von jeweils 10 000 Euro belegt. Englische Medien berichteten zudem, dass beim Gruppenspiel der Engländer in Gelsenkirchen gegen Serbien am Sonntag Affenlaute in Richtung englischer Spieler gemacht worden sein sollen.


Albanien erkämpft sich gegen Kroatien ein Unentschieden – Klaus Gjasula wird nach Eigentor zum Helden

(dpa)/ac. · In der Karriere des Fussballers Klaus Gjasula hat alles immer etwas länger gedauert. Erst mit 26 Jahren wechselte er in die dritthöchste deutsche Spielklasse, erst mit 29 machte er sein erstes Bundesliga-Spiel. Und erst mit 34 Jahren nimmt der in Tirana geborene und in Freiburg im Breisgau aufgewachsene Mittelfeldspieler nun mit der albanischen Nationalmannschaft zum ersten Mal an einer EM teil.

Doch beim 2:2 seiner Albaner in Hamburg gegen den Favoriten Kroatien nach dramatischem Spielverlauf hat sich all das Warten, die Ausdauer und die Hartnäckigkeit gelohnt: Als erster Spieler in der Geschichte von Welt- und Europameisterschaften schoss Gjasula nach einer Einwechslung noch je ein Eigentor und ein Tor.

Sein Missgeschick zum 2:1 für die Kroaten in der 76. Minute hätte dieses Spiel aus albanischer Sicht beinahe vermasselt. Sein 2:2 in der fünften Minute der Nachspielzeit sorgte aber noch für einen hochverdienten und hart erkämpften Punkt. Der Profi vom Bundesliga-Absteiger Darmstadt 98 stahl den kroatischen Stars um Luka Modric (Real Madrid) und Josko Gvardiol (Manchester City) in diesem Match die Show. Nach Spielschluss gab Gjasula mit einem Pizzakarton in der Hand Interviews. Er sagte überglücklich: «Ich hätte auch damit rechnen müssen, keine Minute an dieser EM zu spielen.»

Ein Fakt am Rande ist, dass Gjasula in der 2. Bundesliga schon einmal in derselben Partie ein Eigentor und einen Treffer ins richtige Tor hatte; im Januar 2022 beim 2:2 von Darmstadt gegen den Karlsruher SC. «Ich glaube, ich muss öfter Eigentore schiessen», sagte er mit einem Grinsen.

Eine beliebte Anekdote ist auch, warum er und sein Bruder, der auch Fussballprofi war, mit Vornamen Klaus und Jürgen heissen. Als die beiden Geschwister in den achtziger Jahren zur Welt kamen, lief im deutschen Fernsehen die Serie «Schwarzwaldklinik». Der Hauptdarsteller hiess Klausjürgen Wussow – und der grosse TV-Erfolg gefiel Grossmutter Gjasula sehr. Jürgen Gjasula spielte übrigens in der Schweiz für den FC Basel und den FC St. Gallen.

Dass er das bislang wichtigste Tor seiner Karriere auch noch im Hamburger Volksparkstadion schoss, rundete das Erlebnis für Klaus Gjasula ab. Denn der HSV war in der Saison 2020/21 die einzige Karrierestation für ihn, bei der es nicht mehr bergauf ging. «Ich hatte hier immer verrückte Spiele, im positiven wie im negativen Sinn», sagte er. «Der HSV ist mit Abstand der krasseste Verein, bei dem ich je gespielt habe. Er ist nicht nur deutschlandweit, sondern weltweit bekannt.» Albaniens brasilianischer Trainer Sylvinho lobte Gjasula nach seinem Glücksgriff: «Es ist schwierig, in so ein Spiel reinzukommen und sich an das Tempo zu gewöhnen. Aber am Ende hat er es gemacht.»

Nüchtern betrachtet wird es für die Albaner mit nur einem Punkt nach zwei Spielen nun trotzdem schwer, das Vorrunden-Aus abzuwenden. Auch weil sie im letzten Gruppenspiel gegen Spanien antreten müssen.

Kroatien – Albanien 2:2 (0:1)
Hamburg. – 46 784 Zuschauer. – Schiedsrichter: Letexier (FRA). – Tore: 11. Laci 0:1. 74. Kramaric 1:1. 76. Gjasula (Eigentor) 2:1. 95. Gjasula 2:2.
Kroatien: Livakovic; Juranovic, Sutalo, Gvardiol, Perisic (84. Sosa); Modric, Brozovic (46. Pasalic), Kovacic; Majer (46. Sucic), Petkovic (69. Budimir), Kramaric (84. Baturina).
Albanien: Strakosha; Hysaj, Djimsiti, Ajeti, Mitaj; Asllani, Ramadani (85. Hoxha), Laci (73. Gjasula); Asani (64. Seferi), Manaj (85. Daku), Bajrami.
Bemerkungen: Kroatien ohne Vlasic (verletzt). Verwarnungen: 76. Hysaj. 93. Daku. 98. Gjasula.


Serbien und Albanien bestraft

(sda/dpa) Die Uefa hat den serbischen und den albanischen Verband wegen «provokativer» Botschaften der Fans mit Geldstrafen von jeweils 10 000 Euro belegt. Details nannte der Kontinentalverband am Mittwoch nicht.

Englische Medien hatten berichtet, dass beim Gruppenspiel der Briten in Gelsenkirchen gegen Serbien am Sonntag Affenlaute in Richtung englischer Spieler gemacht worden sein sollen. Der serbische Verband muss zudem 4500 Euro Strafe zahlen, weil Gegenstände von den Rängen geworfen worden waren.

Albanien hatte am Samstag im ersten Gruppenspiel in Dortmund mit 1:2 gegen Italien verloren. Der Verband muss zudem 17 365 Euro für verschiedene andere Vergehen der Fans zahlen, die Uefa führte das Zünden von Feuerwerkskörpern, das Werfen von Gegenständen sowie das Eindringen auf den Platz auf.


Mbappé trainiert mit dickem Pflaster

(sda) Kylian Mbappé hat zwei Tage nach dem erlittenen Nasenbeinbruch im Spiel gegen Österreich mit einem dicken Pflaster im Gesicht individuell trainiert. Der französische Stürmer absolvierte mit einem Fitnesstrainer einige lockere Übungen.

Der zuletzt angeschlagene Olivier Giroud konnte mit der Mannschaft trainieren. Der Routinier gilt als wahrscheinlichster Ersatz für den am Freitag gegen die Niederlande wohl noch nicht einsatzbereiten Mbappé.


Spätes Siegtor für Portugal

(sda) Portugal wendet gegen Tschechien einen Fehlstart in die EM 2024 ab. Der Europameister von 2016 gewinnt gegen Tschechien dank zwei späten Toren 2:1. Francisco Conceição erzielte den Siegtreffer mit einem Abstauber in der 92. Minute. 20 Minuten zuvor hatte den Portugiesen ein Eigentor zum Ausgleich verholfen. Tragische Figur bei den Tschechen war Robin Hranac. Dem Innenverteidiger wurde das Eigentor zugeschrieben, für das er wenig konnte, zudem ermöglichte er dem Gegner mit einer missratenen Abwehraktion den Siegtreffer.

Lange rannten die spielbestimmenden, aber im gegnerischen Strafraum wenig einfallsreichen und ineffizienten Portugiesen erfolglos an und waren Offensiv-Akzente der Tschechen rar. Doch nach einer Stunde stellte Lukas Provod das Geschehen in Leipzig mit seinem Führungstor auf den Kopf.

Auch im letzten Erstrundenspiel der Gruppenphase kamen die Zuschauer in den Genuss eines sehenswerten Weitschusstors. Provod, auf Klubebene Mittelfeldspieler von Slavia Prag, traf mit einer platzierten Direktabnahme aus rund 19 Metern Entfernung via Innenpfosten.

Zwar verhinderten die mit zehn Siegen aus zehn Spielen und einem Torverhältnis von 36:2 durch die Qualifikation marschierten Portugiesen einen Fehlstart. Dennoch knüpften sie an ihre wenig glanzvollen Auftritte in den Gruppenspielen der letzten beiden Europameisterschaften an. 2016 hatten sie sich mit drei Unentschieden in die Achtelfinals gemogelt und holten den Titel, 2021 reichten ein Sieg und ein Unentschieden zum Weiterkommen.

Pepe, der in der Dreierkette den Abwehrchef gab, avancierte mit 41 Jahren und 113 Tagen zum ältesten an einer EM eingesetzten Spieler. Er löste den bisherigen Rekordhalter Gabor Kiraly ab. Der ungarische Goalie war beim Turnier 2016 im Achtelfinal gegen Belgien 40 Jahre und 86 Tage alt gewesen.

Der zur portugiesischen Startelf gehörende Cristiano Ronaldo (39) lief als erster an sechs verschiedenen Europameisterschaften auf. Trifft einer der beiden im Turnierverlauf auch noch ins Tor, ist er auch der älteste EM-Torschütze.

Portugal – Tschechien 2:1 (0:0).
Leipzig. – 40 000 Zuschauer. – Schiedsrichter: Guida (ITA).
Tore: 62. Provod 0:1. 69. Hranac (Eigentor) 1:1. 92. Conceiçâo 2:1.
Portugal: Costa; Dalot (63. Inacio), Pepe, Dias; Cancelo (90. Semedo), Bernardo Silva, Bruno Fernandes, Vitinha (90. Conceição), Mendes (90. Neto); Ronaldo, Leão (63. Jota).
Tschechien: Stanek; Holes (93. Chory), Hranac, Krejci; Coufal, Sulc (79. Sevcik), Soucek, Provod (79. Barak), Doudera; Kuchta (61. Linga), Schick (61. Chytil).
Bemerkungen: Verwarnungen: 39. Leão, 57. Schick, 93. Conceição.


EM-Aus für Serbiens Kostic

(dpa) Für den serbischen Nationalspieler Filip Kostic ist die EM in Deutschland vorzeitig beendet. Der ehemalige Frankfurter zog sich beim EM-Auftakt gegen England eine Aussenbandverletzung im linken Knie zu, wie der Verband am Dienstagabend nach einer Untersuchung bei dem 31-Jährigen mitteilte. Kostic fällt mindestens zwei Wochen aus.


EM-Neuling Georgien unterliegt der Türkei knapp

(sda) Die Türkei gewinnt zum ersten Mal sein Auftaktspiel an einer EM. Das zweitjüngste Team der Endrunde setzt sich in Dortmund gegen EM-Debütant Georgien in einem spektakulären Spiel mit 3:1 durch.

Arda Güler entschied das Spiel mit einem Traumtor in der 65. Minute. Der feingliedrige 19-jährige Rohdiamant von Real Madrid schlenzte den Ball aus rund 22 Metern Entfernung wunderschön zum 2:1 ins entfernte hohe Eck. Auf ähnliche Weise hatte Güler schon vor einem Jahr in der Qualifikation gegen Wales getroffen. Auf der Seite der aufmüpfigen Georgier verpasste der 1:1-Schütze Georges Mikautadse in der Nachspielzeit den späten Ausgleich und landete ein Freistoss kurz darauf am einen Pfosten der Türken. Im Gegenzug erzielte der eingewechselte Kerem Aktürkoglu ins leere Tor das 3:1.

Mert Müldür hatte die junge türkische Auswahl um Captain Hakan Calhanoglu und die hoch veranlagte Flügelzange mit Güler und Kenan Yildiz (Juventus Turin) nach 25 Minuten in Führung gebracht. Zigtausende türkische Fans verwandelten die normalerweise «Gelbe Wand» im Stadion von Borussia Dortmund in eine rote Wand und sorgten für einen noch höheren Lärmpegel als bei den Spielen des BVB.

Angespornt vom eigenen Anhang wussten die unter dem italienischen Trainer Vincenzo Montella taktisch ausgesprochen variablen und kombinationsstarken Türken zu gefallen. Und dies, obwohl die Georgier um Napolis Edeltechniker Chwitscha Kwarazchelia mit ihrer massierten Fünferabwehr Vieles unterbanden und mit schnellem Umschaltspiel, guten Dribblings und gradlinigen Angriffen ebenfalls jederzeit torgefährlich waren.

Türkei – Georgien 3:1 (1:1).
Dortmund. – 59 127 Zuschauer. – Schiedsrichter: Tello (ARG).
Tore: 25. Müldür 1:0. 32. Mikautadse 1:1. 65. Güler 2:1. 97. Aktürkoglu 3:1.
Türkei: Günok; Müldür (85. Celik), Akaydin, Bardakci, Kadioglu; Ayhan (79. Demiral), Calhanoglu (92. Özcan); Güler (79. Yazici), Kökcü, Yildiz (85. Aktürkoglu); Yilmaz.
Georgien: Mamardaschwili; Kakabadse, Kwirkwelia (85. Siwsiwadse), Kaschia, Dwali, Zitaischwili (74. Lochoschwili); Kotschoraschwili, Mekwabischwili (89. Altunaschwili), Tschakwetadse (74. Dawitaschwili); Mikautadse, Kwarazchelia.
Bemerkungen: Türkei ohne Kahveci (krank), Georgien ohne Sigua (Basel/Ersatz). Verwarnungen: 35. Bardakci, 55. Kwirkwelia, 89. Calhanoglu.


Gesperrte Fanzonen wegen Unwetterwarnungen

(dpa) Wegen Unwetterwarnungen blieben am Dienstag (18. 6.) in Deutschland Fanzonen und Public-Viewing-Areas geschlossen, wie etwa in Dortmund am Friedensplatz beziehungsweise am Westfalenpark. Dort wollten um 18 Uhr viele türkische Fussballanhänger das Auftaktspiel ihrer Mannschaft gegen den EM-Neuling Georgien anschauen. Bis zu 80 000 türkische Fans sollen in Dortmund sein, sie wollten sich schon vor dem Spiel in den entsprechenden Bereichen versammeln. Auch die mit den Fan-Verbänden beider Nationen geplanten Meeting-Points wurden nach Angaben der Stadt abgesagt.

Auch die drei anderen EM-Ausrichterstädte in Nordrhein-Westfalen – Köln, Düsseldorf und Gelsenkirchen – reagierten und schlossen aus Sicherheitsgründen ihre öffentlichen Fan- und Public-Viewing-Bereiche.

Ab Dienstagnachmittag und bis in die Nacht hinein müsse laut dem Deutschen Wetterdienst mit zum Teil schweren Gewittern gerechnet werden, die lokal unwetterartig ausfallen könnten. Es drohen in Teilen des Landes ausserdem heftiger Starkregen, Blitzschlag und schwere Sturmböen.


Vor Anpfiff: Türkische und georgische Fans prügeln sich im Stadion

(dpa) Vor dem EM-Gruppenspiel zwischen der Türkei und Georgien sind Fans beider Nationen im Stadion aufeinander losgegangen. Mehr als eine Stunde vor dem Anpfiff der Partie am Dienstag um 18 Uhr lieferten sie sich in einer Ecke des Dortmunder Stadions Auseinandersetzungen. Auch Becher und andere Gegenstände flogen durch die Luft. Die Polizei schritt ein und sicherte den Bereich. So beruhigte sich die Situation wieder.


Falsches Maskottchen in Arena – Ermittlungen wegen Hausfriedensbruchs

(dpa) Weil er sich für ein Internetvideo in einem gefälschten Kostüm des EM-Maskottchens in die Münchner Arena geschmuggelt hat, ermittelt die Polizei gegen den Youtuber Marvin Wildhage. Der 27-Jährige aus Niedersachsen sei wegen Hausfriedensbruchs, Erschleichens von Leistungen und Urkundenfälschung angezeigt worden, teilte die Polizei mit.

Sein gleichaltriger Begleiter beim Videodreh sei wegen derselben Delikte angezeigt worden. Die Ermittler prüften auch, ob gegen einen mutmasslichen Fahrer der beiden Ermittlungen eingeleitet würden. Wildhage äusserte sich am Dienstag auf Anfrage unter Verweis auf das laufende Verfahren nicht weiter.

Der Youtuber hatte beim EM-Eröffnungsspiel der deutschen Nationalmannschaft in München gegen Schottland am Freitag mit einer gefälschten Akkreditierung und einem falschen Maskottchen-Kostüm Zugang zum Stadion erhalten. Der 27-Jährige hat dazu ein längeres Video veröffentlicht. Versteckt im Kostüm, schaffte es Wildhage gemäss den Bildern bis an den Spielfeldrand. Die Union Europäischer Fussballverbände (Uefa) hatte ihn und zwei weitere Beteiligte daraufhin mit einem Stadionverbot belegt.


Stürmerstar Mbappé hat sich die Nase gebrochen

(dpa) Frankreichs Superstar Kylian Mbappé hat beim 1:0 gegen Österreich einen Nasenbeinbruch erlitten. Der französische Verband bestätigte in der Nacht zum Dienstag die Verletzung nach einer entsprechenden Untersuchung in der Uniklinik Düsseldorf. Eine Operation sei aber vorerst nicht geplant. Der französische Captain werde sich «in den nächsten Tagen» behandeln lassen, und es werde eine Gesichtsmaske angefertigt, damit der 25-Jährige schnell wieder spielen könne.

Frankreich bestreitet das zweite Gruppenspiel am kommenden Freitag in Leipzig gegen die Niederlande. Ob Mbappé dann schon wieder einsatzbereit ist, blieb zunächst unklar. Der Stürmer selbst nahm die Verletzung anscheinend auch mit Humor. «Ideen für Masken?», schrieb Mbappé in der Nacht bei X, versehen mit einem Smiley.

Der Superstar hatte die Verletzung kurz vor dem Ende der Partie am Montagabend in Düsseldorf bei einem Zweikampf erlitten, als er bei einem Kopfballversuch mit seiner Nase mit voller Wucht die Schulter von Kevin Danso traf. Mbappé musste daraufhin mit stark blutender Nase ausgewechselt werden. Zum Bericht


Frankreich bezwingt Österreich knapp – Sorgen um Superstar Mbappé

(sda/dpa) Frankreich besteht den ersten Test an der Europameisterschaft. Die Franzosen schlagen in Düsseldorf die hoch eingeschätzten Österreicher knapp, aber verdient mit 1:0.

Bei Abpfiff war Kylian Mbappé mit blutender Nase längst in der Kabine verschwunden. Doch die Sorgen sind gross um den Superstar und Kapitän des Titelanwärters, womöglich hat Mbappé sogar einen Bruch der Nase erlitten. «Bei Mbappé weiss ich noch nichts Genaues. Das ist der dunkle Punkt des Abends», sagte Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps.

Es war ein harter Kampf, den die Franzosen bestehen mussten. Dass sie in den Schlussminuten noch um die drei Punkte zittern mussten, lag aber auch an ihrer fehlenden Effizienz. Das einzige Tor fiel aus österreichischer Sicht unglücklich: In der 38. Minute dribbelte sich Kylian Mbappé auf der rechten Angriffsseite durch und passte scharf in den Strafraum, wo Österreichs Verteidiger Maximilian Wöber den Ball mit dem Kopf ins eigene Tor lenkte.

Die Franzosen spielten bis in die wilden Schlussminuten geschickt, kontrollierten die Partie mal mit Ballbesitz, mal mit einer sicheren Defensive. Was fehlte, war das 2:0. Insbesondere Mbappé hätte in der 55. Minute alleine vor Goalie Patrick Pentz treffen müssen, sein Schuss flog am Tor vorbei.

Österreich – Frankreich 0:1
Düsseldorf. – 46’425 Zuschauer. – SR Gil Manzano (ESP). – Tor: 38. Wöber (Eigentor) 0:1.
Österreich: Pentz; Posch, Danso, Wöber (59. Trauner), Mwene (88. Prass); Seiwald, Sabitzer; Laimer (92. Schmid), Baumgartner, Grillitsch (59. Wimmer); Gregoritsch (59. Arnautovic).
Frankreich: Maignan; Koundé, Upamecano, Saliba, Théo Hernandez; Griezmann (90. Fofana), Kanté, Rabiot (71. Camavinga); Dembélé (71. Kolo Muani), Mbappé (90. Giroud), Thuram.
Verwarnungen: 16. Wöber. 34. Mwene. 56. Dembélé. 80. Baumgartner. 84. Laimer. 90. Mbappé. 93. Danso.


Zwei Treffer vom VAR aberkannt: Belgien stolpert über die Slowakei

(sda) Die Slowakei sorgt am vierten EM-Tag für die erste grosse Überraschung. Das Team des italienischen Trainers Francesco Calzona gewinnt das erste Spiel gegen Gruppenfavorit Belgien in Frankfurt 1:0.

14 Spiele hatten die gegenüber den letzten Turnieren verjüngten Belgier zuletzt nicht verloren. Gegen die Slowakei wurde ihnen ein schlimmer Fehlpass des offensiven Dribbelkünstlers Jérémy Doku zum Verhängnis.

Doku offerierte den Slowaken den frühen Führungstreffer in der 7. Minute praktisch auf dem Silbertablett. Sein Abspielfehler nahe der eigenen Cornerfahne in den Strafraum hinein gelangte zu Ivan Schranz, der auf Juraj Kucka ablegte und danach den Abpraller verwertete. Koen Casteels, der in Abwesenheit des nicht an der EM teilnehmenden Thibaut Courtois zur Nummer 1 aufrückte, konnte wenig ausrichten.

Bei Belgien blieben Kevin De Bruyne und Torgarant Romelu Lukaku einiges schuldig. Dennoch hatte Lukaku in seinem 116. Länderspiel mehrere Gelegenheiten zu seinem 86. Treffer. Vor dem 0:1 blieb der Stürmer der AS Roma an Goalie Martin Dubravka hängen, vor der Halbzeitpause legte er sich den Ball im Duell mit dem slowakischen Keeper ungenügend vor. Nach knapp einer Stunde zählte sein vermeintlicher Ausgleich aufgrund einer knappen Abseitsstellung nicht, in der 86. Minute wurde sein nächster Treffer annulliert, weil Lois Openda in der Entstehung die Hand am Ball hatte.

Damit sind die Belgier in der vermeintlich leichten Gruppe mit der Slowakei, Rumänien und der Ukraine in Rücklage. Das zweite Spiel bestreitet der WM-Dritte von 2018 am Samstag in Köln gegen Rumänien.

Belgien – Slowakei 0:1 (0:1)
Frankfurt. – 47 000 Zuschauer. – SR Meler (TUR). – Tor: 7. Schranz 0:1.
Belgien: Casteels; Castagne, Faes, Debast, Carrasco (84. Lukebakio); Mangala (58. Bakayoko), Onana; Trossard (74. Tielemans), De Bruyne, Doku (84. Openda); Lukaku.
Slowakei: Dubravka; Pekarik, Vavro, Skriniar, Hancko; Kucka, Lobotka, Duda (94. Obert); Schranz (81. Duris), Bozenik (70. Strelec), Haraslin (70. Suslov).
Bemerkungen: Belgien ohne Meunier (verletzt).
Verwarnungen: 29. Mangala, 41. Schranz, 76. Tielemans, 85. Lukebakio.


Fehlt gegen die Schweiz: Schotte Porteous für Rest der Vorrunde gesperrt

(sda) Der schottische Verteidiger Ryan Porteous verpasst die restlichen Spiele der EM-Vorrunde am Mittwoch gegen die Schweiz und am Sonntag gegen Ungarn.

Porteous wurde mit zwei Spielsperren belegt, nachdem er in der Eröffnungspartie gegen Deutschland (1:5) in der 44. Minute für ein Foul an Ilkay Gündogan die Rote Karte gesehen hatte.


Die Ukraine unterliegt Rumänien deutlich

(sda) Die Ukraine startet mit einer deutlichen Niederlage in die EM. Die Mannschaft von Trainer Sergei Rebrow unterliegt Rumänien 0:3.

Ausgerechnet dem Champions-League-Sieger in den Reihen der Ukrainer unterliefen die entscheidenden Fehler. Andrei Lunin, Goalie von Real Madrid, verschuldete nach einer halben Stunde mit einem missratenen Befreiungsschlag das 0:1 und liess zu Beginn der zweiten Halbzeit einen haltbaren Schuss aus grosser Distanz zum 0:2 passieren.

Torschütze des ersten Treffers war Nicolae Stanciu mit einem sehenswerten Schuss ins hohe Eck aus 18 Metern Entfernung. Das zweite Tor erzielte Razvan Marin aus noch grösserer Distanz, für das 3:0 war Denis Dragus zuständig. Zwei der drei Tore bereitete Dennis Man vor.

Die Rumänen agierten deutlich energischer und zielführender. Gegen das Bollwerk um Tottenhams Verteidiger Radu Dragusin, das in der Qualifikation in der Schweizer Gruppe in zehn Spielen nur fünf Gegentore kassierte und Platz 1 belegte, konnte die Ukraine ihr Potenzial in der Offensive kaum einmal ausspielen. Erst in den Schlussminuten kamen die Ukrainer zu zwei richtigen Torchancen.

Rumänien – Ukraine 3:0 (1:0)
München. – 60 000 Zuschauer. – SR Nyberg (SWE). – Tore: 29. Stanciu 1:0. 53. Razvan Marin 2:0. 57. Dragus 3:0.
Rumänien: Nita; Ratiu, Dragusin, Burca, Bancu; Marius Marin (75. Rus); Man (62. Hagi), Razvan Marin, Stanciu (87. Racovitan), Coman (62. Mihaila); Dragus (75. Puscas).
Ukraine: Lunin: Konoplja (72. Tymtschyk), Sabarni, Matwijenko, Sintschenko; Stepanenko (62. Braschko), Schaparenko (62. Jaremtschuk); Zygankow (62. Jarmolenko), Sudakow (83. Malinowksi), Mudryk; Dowbyk.
Verwarnungen: 67. Konoplja, 79. Razvan Marin.


Bis zu 1,15 Millionen verfolgten Schweiz gegen Ungarn auf SRF

(sda) Das SRF hat erste Zuschauerzahlen für die seit Freitag laufende Europameisterschaft bekanntgegeben. Das ersten Vorrunden-Spiel der Schweiz gegen Ungarn verfolgten bis zu 1,15 Millionen Zuschauer auf SRF zwei. Dieser Wert entspreche einem Marktanteil von 84,2 Prozent, schreibt der Sender.

Auch mit den Einschaltquoten anderer Partien zeigte sich SRF zufrieden. Das Eröffnungsspiel zwischen Deutschland und Schottland sahen bis zu 677 000 Personen, auch Italien – Albanien und England – Serbien verfolgten zeitweise über 500 000 Zuschauer auf SRF zwei.


Schweizer trainieren erstmals auf neuem Rasen

(sda) Weil der Rasen im Waldau-Stadion ersetzt wird, trainiert das Schweizer Nationalteam vorerst auf einem anderen Platz. Davon wollen sich die Spieler nicht aus dem Konzept bringen lassen.

Betont gelassen gab sich zum Beispiel Michel Aebischer, als er auf die andauernden Probleme mit dem Rasen angesprochen wurde. «Wir sind froh, dass eine Lösung gefunden wurde», sagte der 27-jährige Mittelfeldspieler. «Nun freuen wir uns auf einen neuen guten Platz.» Dass der von der Uefa präparierte Ersatzplatz, das Trainingsfeld des VfB Stuttgart, gut 30 Minuten Fahrzeit vom Hotel entfernt ist, sieht Aebischer ebenfalls nicht als Problem.

Geht alles nach Plan, müssen die Schweizer nur zweimal ausweichen. Während die Schweizer am Montag und Dienstag sich auf das zweite Gruppenspiel gegen Schottland vorbereiten, wird im Waldau-Stadion, das sich nur fünf Gehminuten vom Schweizer Hotel entfernt befindet, der Rasen ausgewechselt. Die Schweizer kehren nach dem Match, der erneut in Köln stattfindet, in der Nacht auf Donnerstag nach Stuttgart zurück, wo sie hoffen, auf dem neu verlegten Rasen trainieren zu können.

Das Trainingsfeld im Stadion auf der Waldau, dem Heimstadion der Stuttgarter Kickers, hatte von Beginn an für Irritation gesorgt. Nach Problemen beim Verlegen des Rollrasens waren Unebenheiten entstanden. Zuletzt teilten die Verantwortlichen mit, dass an mehreren Stellen Graswurzeln verfault seien.


England zittert sich zum Auftaktsieg gegen Serbien

(sda) England startet dank einem überragenden Jude Bellingham mit einem mageren 1:0 gegen Serbien. Bellingham, der Überflieger von Real Madrid, hatte in der 13. Minute mit einem entschlossenen Kopfball nach Flanke von Bukayo Saka zur frühen und hochverdienten Führung getroffen. Dann aber nahmen die «Three Lions» gegen äusserst defensiv eingestellte Serben den Fuss arg stark vom Gaspedal.

Damit liessen sie die Serben unverständlicherweise ins Spiel kommen, ab der 30. Minute war die Partie ausgeglichen, allerdings praktisch ohne Torchancen. Es dauerte bis zur 77. Minute, ehe Serbiens überraschend nominierter Goalie Predrag Rajkovic einen Kopfball des zuvor kaum gesehenen Harry Kane mirakulös an die Latte lenkte.

So hinterliess der Turnier-Mitfavorit England einen alles andere als überzeugenden Eindruck und musste bis zum Ende um den Auftaktsieg zittern. Gareth Southgate wird sich ernsthafte Gedanken machen müssen für die weiteren Gruppenspiele gegen Dänemark und Slowenien.

Serbien – England 0:1 (0:1)
Gelsenkirchen. – 48 953 Zuschauer. – SR SR Orsato (ITA). – Tor: 13. Bellingham 0:1.
Serbien: Rajkovic; Veljkovic, Milenkovic, Pavlovic; Zivkovic (74. Birmancevic), Sergej Milinkovic-Savic, Gudelj (46. Ilic), Lukic (61. Jovic), Kostic (43. Mladenovic); Vlahovic; Mitrovic (61. Tadic).
England: Pickford; Walker, Stones, Guehi, Trippier; Alexander-Arnold (69. Gallagher), Rice; Saka (76. Bowen), Bellingham (86. Mainoo), Foden; Kane.
Bemerkungen: England ohne Shaw (angeschlagen). 77. Kopfball Kane an die Latte. Verwarnungen: 39. Gudelj. 75. Tadic. 83. Stojkovic (Trainer Serbien).


Eriksens Tor ist zu wenig für Dänemark

(sda) Ein Tor von Christian Eriksen reichte Dänemark nicht zum Sieg gegen Slowenien. In ihrem ersten EM-Gruppenspiel in Stuttgart mussten sich die Skandinavier mit einem 1:1 zufriedengeben.

Die Dänen waren lange Zeit nicht allzu sehr gefordert. Der eine Überraschungsmoment in der 17. Minute schien zu reichen für die budgetierten drei Punkte gegen Slowenien. Ein rasch ausgeführter und von Jonas Wind perfekt weitergeleiteter Einwurf führte zum Tor von Eriksen, der an der EM vor drei Jahren einen Herzstillstand erlitten hatte und nun wie gewohnt Dreh- und Angelpunkt des dänischen Spiels war.

Von Slowenien kam im vom Schweizer Referee Sandro Schärer geleiteten Match wenig spielerisch Hochstehendes. Doch es erspielte sich die eine oder andere Torchance, zuerst dank Starstürmer Benjamin Sesko, der in der 76. Minute mit einem Weitschuss den Pfosten traf. Kurz darauf führte ein Eckball an die entfernte Strafraumecke zu einem Halbvolley von Erik Janza, der via Morten Hjulmand unglücklich für die Dänen den Weg ins Tor fand.

Slowenien – Dänemark 1:1 (0:1)
Stuttgart. – 54 000 Zuschauer. – SR Schärer (SUI). – Tore: 17. Eriksen 0:1. 77. Janza 1:1.
Slowenien: Oblak; Karnicnik, Drkusic, Bijol, Janza; Stojanovic (67. Verbic), Gnezda Cerin, Elsnik (75. Gorenc Stankovic), Mlakar (76. Celar); Horvat; Sporar (94. Brekalo), Sesko (95. Kurtic).
Dänemark: Schmeichel; Andersen, Christensen, Vestergaard; Bah, Hjulmand (89. Delaney), Höjbjerg (83. Norgaard), Kristiansen (77. Maehle); Eriksen; Wind (83. Dolberg), Höjlund (83. Poulsen).
Bemerkungen: Verwarnungen: 50. Hjulmand. 54. Stojanovic. 85. Celar.


Uefa eröffnet Disziplinarverfahren gegen Albanien wegen Pyros und eines Zuschauers auf dem Spielfeld

(sda) Die Uefa hat wegen mehrerer Vorfälle ein Disziplinarverfahren gegen den EM-Teilnehmer Albanien eingeleitet. Nach Angaben vom Sonntag hat die Uefa eine Anklage wegen des Werfens von Gegenständen, des Zündens von Pyrotechnik, des unerlaubten Betretens des Spielfeldes und der Verbreitung einer provokativen Botschaft durch albanische Fans erhoben.

Die Kontroll-, Ethik- und Disziplinarkammer der Uefa werde sich in den nächsten Tagen mit den Vorkommnissen beim 1:2 gegen Titelverteidiger Italien am Samstag in Dortmund befassen und über die Angelegenheit entscheiden, hiess es weiter.

Während des Spiels hatten Anhänger der Albaner eine Rauchbombe gezündet. Kurz vor dem Ende der Partie war ein Fan mit einer albanischen Fahne auf das Spielfeld gerannt. Zudem wehten auf den Rängen einige verbotene Grossalbanien-Flaggen.


Die Niederlande besiegt Polen dank einem späten Treffer 2:1

(sda/dpa) Die Niederländer starten mit einem Sieg in die EM. Die als Mitfavoriten eingestufte Mannschaft von Ronald Koeman siegt in Hamburg gegen Polen dank einem späten Treffer von Wout Weghorst.

Lange Zeit war die Ausbeute der Niederländer angesichts der überzeugenden Angriffe bescheiden. Nur Liverpools Cody Gakpo hatte in der 29. Minute mit einem abgefälschten Schuss zum 1:1 getroffen, bevor Weghorst in der 81. Minute von Koeman eingewechselt wurde. Der 31-jährige Stürmer von Bundesligist Hoffenheim, der schon einige Male als niederländischer Retter von der Ersatzbank gekommen ist, profitierte nur zwei Minuten nach seiner Hereinnahme von einem idealen Pass von Nathan Aké, um das für den Favoriten erlösende 2:1 zu erzielen.

Das andere Problem des Favoriten waren die Polen, die auch ohne ihren Rekordspieler Rober Lewandowski bewiesen, dass sie in dieser schwierigen Gruppe, in der sich am Montag Frankreich und das formstarke Österreich gegenüberstehen, ein Wort mitreden werden. Der erst über die Playoffs an EM-Ticket gekommene Aussenseiter war oft unter Druck, verteidigte aber sehr solidarisch und hatte auch in der Vorwärtsbewegung seine guten Momente.

Polen – Niederlande 1:2 (1:1)
Hamburg. – SR Dias (POR). – Tore: 16. Buksa 1:0. 29. Gakpo 1:1. 83. Weghorst 1:2.
Polen: Szczesny; Bednarek, Salamon (86. Bereszynski), Kiwior; Zielinski (78. Piotrowski), Romanczuk (55. Slisz); Frankowski, Urbanski (55. Swiderski), Sebastian Szymanski (46. Moder), Zalewski; Buksa.
Niederlande: Verbruggen; Dumfries, De Vrij, Van Dijk, Aké (87. Van de Ven); Schouten, Reijnders, Veerman (62. Wijnaldum); Simons (62. Malen), Depay (81. Weghorst), Gakpo (81. Frimpong).
Bemerkungen: Polen ohne Lewandowski (verletzt). Niederlande ohne Brobbey (verletzt). Verwarnung: 15. Veerman.


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