Am 28. März 2025 bebt die Erde in Myanmar, Thailand und China. Mehrere starke Erdbeben erschüttern die Region. Die Lage ist unübersichtlich, doch es werden viele Verletzte oder Tote befürchtet. Auch in der Millionenmetropole Bangkok sind die Erschütterungen deutlich zu spüren.

Andreas Babst, NZZ-Korrespondent Südasien: «Das kam schon sehr unerwartet, weil Bangkok eigentlich nicht in einer Erdbebenzone liegt.»

Gegen 12:51 Uhr Ortszeit beginnt das erste Beben. Das Epizentrum liegt in Myanmar. Die amerikanische Erdbebenwarte USGS verzeichnet eine Stärke von 7,7 auf der Richterskala. Nur knapp 20 Kilometer vom Epizentrum entfernt, liegt Mandalay, die zweitgrösste Stadt Myanmars. Handyaufnahmen zeigen die Erschütterungen vor Ort. Das Beben ist so stark, dass verschiedene Gebäude einstürzen. Darunter auch dieser buddhistische Tempel im Stadtzentrum. Laut Medienberichten kommen dabei mehrere Menschen ums Leben. Wie hoch die Opferzahlen sind, ist derzeit noch unklar.

Andreas Babst: «Das Problem ist, dass aus Myanmar nur sehr wenige Informationen nach aussen dringen. Myanmar befindet sich seit 2021 in einem Bürgerkrieg.»

Klar ist aber: Die Schäden in und um Mandalay sind beträchtlich. Das sieht man auch hier, südwestlich der Stadt. Hier stürzen Teile der historischen Ava-Brücke ein. Das zeigen diese Bilder, die in den sozialen Netzwerken kursieren.

Weiter südlich im Ort Aungban bricht ein Hotel zusammen. Laut den Rettungsteams vor Ort sind dort viele Menschen in den Trümmern eingeschlossen.

Auch im benachbarten Thailand sind die Beben gut zu spüren. Sogar tausend Kilometer entfernt, in der Millionenmetropole Bangkok, wackeln die Häuser.

Andreas Babst: «Ich wohne nicht in einem Hochhaus, ich wohne am Boden sozusagen, aber auch am Boden war dieses Beben sehr stark spürbar.»

Dramatische Szenen spielen sich auch direkt neben dem neuen Hauptbahnhof von Bangkok ab. Hier bricht ein Hochhaus zusammen, das sich noch im Bau befand. Rettungskräfte sprechen von Dutzenden eingeschlossenen Bauarbeitern.

Die grosse Frage ist jetzt: Wie kommt Hilfe in die betroffenen Gebiete? Vor allem nach Myanmar, das wohl am stärksten betroffen ist. Die Hoffnung ruht auf den ASEAN-Staaten, ein Bündnis von zehn Ländern in Südostasien.

Andreas Babst: «Die ASEAN-Staaten, wo Myanmar Mitglied ist, sind eigentlich sehr gut, wenn es darum geht, Katastrophenhilfe zu leisten. Das haben sie in den vergangenen Jahren mehrmals bewiesen.»

Doch seit dem Militärputsch von 2021 ist Myanmars Verhältnis zu den anderen Staaten komplizierter geworden.

Andreas Babst: «Und da wird sich jetzt zeigen, ob die Katastrophenhilfe so einwandfrei funktioniert wie bei anderen Naturkatastrophen. Myanmar selbst ist nach vier Jahren Bürgerkrieg verarmt und wird diese Hilfe ganz sicher nicht selbst leisten können.»

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