Mittwoch, Oktober 9


Die Frage der Woche

Bernhard R. fragt, ob es für biologisch produzierte Weine typische Eigenschaften gebe. Ist es möglich, in einer Blindverkostung ein solches Cru von einem konventionell produzierten Beispiel zu unterscheiden?

Ich habe meine Zweifel, ob man in einer Blindverkostung den Biowein in jedem Fall von einem herkömmlich produzierten Beispiel unterscheiden kann. Das dürfte schwierig werden. «Öko» bedeutet zudem nicht automatisch eine höhere Qualität. Auch in diesem Fall kommt es auf die Arbeit des Winzers oder der Winzerin an.

Meiner Meinung nach kann sich ein ökologisches oder gar biodynamisches Gewächs freilich durch mehr Spannung, mehr Tiefgründigkeit, mehr Komplexität auszeichnen. Das muss aber nicht zwingend so sein.

Ich kenne indessen etliche Betriebe, welche mit exzellenten Weinen brillieren, etwa das Weingut Besson-Strasser aus dem Zürcher Weinland, die Domaine de la Maison Carrée aus Neuenburg, das deutsche Gut Kühling-Gillot aus Rheinhessen, etliche Domänen aus dem Burgund und so weiter.

Für mich steht ausser Frage: Bioweinen gehört die Zukunft. Chemie kann nicht die Lösung sein, will man eine gesunde Umwelt erhalten – und ein nachhaltiges Produkt erzeugen. Und wenn es erst noch hervorragend schmeckt, ist es umso besser.

Fragen an: peter.keller@nzz.ch

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