Samstag, September 28

Vogelgrippeviren breiten sich weltweit aus. Ein paar hundert Menschen weltweit sind in gut 20 Jahren daran gestorben. Jetzt wird ein Todesfall aus Mexico gemeldet.

(dpa)

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den weltweit ersten Todesfall eines Menschen gemeldet, der mit einem im Labor bestätigten Vogelgrippe-Virus A (H5N2) infiziert war. Der Fall habe sich in Mexiko ereignet, berichtete die WHO am Mittwochabend in Genf. Mehrere Laboranalysen hätten den Virustyp bestätigt. Von 2003 bis Mai 2024 waren der WHO aus 23 Ländern insgesamt 463 Todesfälle nach Infektionen mit Vogelgrippeviren gemeldet worden.

Weltweit zirkulieren diverse Virusvarianten der Vogelgrippe vom Typ Influenza A. Die gefürchtetste ist die Variante H5N1. Ihr sind weltweit Millionen von Wildvögeln auf allen Kontinenten zum Opfer gefallen. Derzeit grassiert sie zudem auf Milchkuhbetrieben in den USA. Dort sind bis anhin drei Fälle von Infektionen mit H5N1-Viren beim Menschen bekannt geworden. Alle drei Erkrankungen verliefen glimpflich.

Infektionen mit Vogelgrippe-Viren sind meldepflichtig. In vielen Ländern werden aber nicht alle Todesfälle mit Vogelgrippe-ähnlichen Symptomen wie Atemproblemen oder Durchfall untersucht oder die Laborkapazitäten reichen zur Bestimmung von Viren nicht aus. Deshalb ist naheliegend, dass nicht jeder Fall der WHO gemeldet wird.

Die WHO rief alle Länder erneut auf, wachsam zu sein und Häufungen von Krankheiten genau zu untersuchen. «Auf der Grundlage der verfügbaren Informationen schätzt die WHO das derzeitige Risiko für die Allgemeinbevölkerung, das von diesem Virus ausgeht, als gering ein», teilte die WHO mit.

Der Fall sei der erste Vogelgrippe-Tote in Mexiko überhaupt gewesen. Die Person (59) habe mehrere andere Krankheiten gehabt. Sie habe nach mehreren Wochen Krankheit plötzlich hohes Fieber und Atemnot gehabt, sei ins Krankenhaus gekommen und dort am 24. April gestorben. Es gebe bisher keine Hinweise, dass die Person infiziertem Geflügel oder anderen Vögeln ausgesetzt war. Unter Verwandten, Bekannten und medizinischem Personal, das mit der Person zu tun hatte, seien keine weiteren Infektionen festgestellt worden.

Vogelgrippe wird in aller Regel durch den Kontakt mit infizierten Vögeln übertragen. Eine Übertragung von einem auf den anderen Menschen ausbreiten ist nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC bisher extrem selten passiert. Eine Infektion verläuft meist harmlos. Die Viren könnten sich aber so verändern, dass sie leichter von Mensch zu Mensch übertragen werden können. Deshalb wurden Impfstoffkandidaten entwickelt, die im Fall einer Pandemie schnell zu verfügbaren Mitteln weiterentwickelt werden können.

In Mexiko sei ein Nachweis des Virus in Geflügel gemeldet worden, berichtete die WHO weiter. Im März sei ein A(H5N2)-Ausbruch in einem Geflügelbetrieb in einem Hinterhof im Gliedstaat Michoacán festgestellt worden – dieser grenzt an den Gliedstaat México, wo die infizierte Person gelebt habe.

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