Der Unfall vor einer Woche ist laut den Behörden auf den falschen Umgang mit Pyrotechnik zurückzuführen.

lip./phg. Die beiden Opfer der Explosion in Nussbaumen, die sich vergangene Woche in einer Tiefgarage ereignete, hatten gemäss vorläufigen Ermittlungsergebnissen grosse Mengen Feuerwerk eingelagert. Das Material sei illegal aus dem Ausland importiert worden, wie die Staatsanwaltschaft Aargau am Donnerstag bekanntgab. Es handle sich um Feuerwerk, wie es beispielsweise an Grossanlässen verwendet werde. Für diese Art von Feuerwerk seien sowohl für den Import in die Schweiz als auch für die Handhabung eine Bewilligung und spezielle Fachkenntnisse notwendig.

Die beiden verstorbenen Männer hätten sich wohl intensiv für Pyrotechnik begeistert und mutmasslich gar Selbstfabrikate herzustellen versucht, obwohl sie dazu nicht ausgebildet gewesen seien, schreibt die Staatsanwaltschaft weiter. Sie geht davon aus, dass es vor einer Woche bei diesen Versuchen in einem Hobbyraum zu einer ungewollten Entzündung der Stoffe gekommen ist. Im Anschluss sei es wohl zu einer Kettenreaktion mit der grossen Menge von Pyrotechnik im Raum gekommen. Der bei der Explosion entstandene Feuerball, die Hitzeentwicklung und mutmasslich auch Reste des Feuerwerks führten gemäss Mitteilung zu Bränden und richteten grossen Sachschaden an.

Noch unklar ist, inwiefern eine dritte Person an der Sache beteiligt war. Ein 33-jähriger Portugiese habe sich bei den Behörden gemeldet und mitgeteilt, zu den Mietern des Hobbyraums zu gehören. Der Mann, der die beiden Opfer und mutmasslichen Verursacher der Explosion kannte, wurde vorübergehend verhaftet und nach Sicherung der Beweise wieder entlassen.

Die Staatsanwaltschaft versichert, es lägen keinerlei Hinweise auf ein Sprengstoffdelikt, terroristische Hintergründe oder ein vorsätzliches Vorgehen vor. Die vorläufigen Auswertungen deuteten vielmehr auf falschen Umgang und Lagerung, vor allem aber auf ein unbeabsichtigtes Fehlverhalten mit den gefährlichen Stoffen hin.

Unfall forderte zwei Todesopfer

Bei dem Unfall, der sich am 13. Juni in Nussbaumen in der Nähe von Baden ereignete, kamen zwei Männer ums Leben. Bei den Opfern handelt es sich um einen 24-jährigen Schweizer und einen 43-jährigen Italiener. Elf weitere Personen wurden leicht verletzt.

Laut Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft ereignete sich die Explosion in einem abgeschlossenen Raum in der Tiefgarage eines Hochhauses. Wie mehrere Medien berichteten, war die Explosion weit über das betroffene Gebiet hinaus zu hören. Über dem Gebäude stieg eine grosse Rauchwolke auf. Der Brand hatte sich vorübergehend über mehrere Stockwerke des Wohnblocks ausgebreitet.

Mehr als hundert Personen wurden laut der Polizei aus den gefährdeten Gebäuden evakuiert. An Gebäuden und der Umgebung entstand grosser Sachschaden, besonders in der Tiefgarage sowie an dort abgestellten Fahrzeugen. Das Feuer konnte in der Nacht gelöscht werden. Einsturzgefährdete Bereiche mussten am Freitag gesichert werden. Die letzten Bewohner konnten am Freitag in die Wohnungen zurückkehren. Einige von ihnen hatten in der Nacht zuvor in Notschlafstellen übernachtet.

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