Freitag, April 25


Reisetipps

Flusskreuzfahrtschiffe haben kaum etwas mit den gigantischen schwimmenden Hotelpalästen zu tun, die weltweit die Meere durchpflügen und dabei jede Menge Entertainment bieten. Wer auf der Donau, dem Rhein oder dem Nil unterwegs ist, erlebt eine Reise, die friedlich und entspannt ist.

1. Donauwalzer durch Bratislava, Wien und die Weinberge der Wachau

Langsam zieht Budapests Markthalle vorbei, das Burgviertel mit dem Burgpalast, das prächtige Parlamentsgebäude und die idyllische Margareteninsel. Die «Riverside Mozart» bietet vielseitige Donaurouten an und fährt dabei durch Bratislava, Wien und die Weinberge der Wachau. Gäste sitzen auf dem breiten Holzdeck, manche trinken Tee, andere fotografieren, alle schauen.

Die «Mozart» gehört zur vergleichsweise neuen Riverside-Collection und ist schon allein durch ihre Breite von knapp 23 Metern ein aussergewöhnliches Flusskreuzfahrtschiff. Ihre rund 80 Kabinen sind deutlich grösser als jene der Mitbewerber, selbst die kleinste Suite bietet mit 20 Quadratmetern sehr komfortable Platzverhältnisse – und erst recht die 80 Quadratmeter grosse Owner-Suite.

Als weiteres Highlight gilt das kulinarische Angebot an Bord. Auf der Riverside Mozart frühstückt man im Bistro, stärkt sich mittags im Restaurant Blue im Heck des Schiffes und lässt sich abends beim À-la-carte-Dinner im Restaurant Waterside verwöhnen.

Für besondere Gelegenheiten bietet sich der Vintage-Room an: Hier stimmt der Küchenchef das Menu auf die vom Chefsommelier ausgesuchten Weine ab. Auch das Freizeitprogramm kann sich sehen lassen: Wer nicht gerade an einem der vielseitigen Landausflüge teilnimmt, lässt sich an Bord mit einer Massage verwöhnen oder joggt ein paar Runden an Deck.

riverside-cruises.com

2. Bubbles an Bord: Ein Zeitreise auf der Marne

Man tuckert ganz entspannt die schöne Marne entlang und gönnt sich dazu das eine oder andere Glas Champagner – seit gut einem Jahr kann das Belmond-Hausboot «Coquelicot» für Flussfahrten gechartert werden. Das in elegantem Vintage-Look gestaltete Schiff bietet drei grosszügige Doppelkabinen mit Marmorbädern, eine komfortable Lounge, ein grosszügiges Sonnendeck und ein weiteres Oberdeck mit offener Küche und Essbereich.

Mit grob gewebten Naturstoffen in cremigen Farbtönen greift das Design die charakteristische Landschaft der Champagne auf, die rote Mohnblume («coquelicot») taucht auf Marmorbeistelltischen oder auf den handgemalten Blütenblättern an den Flurwänden auf.

Als Highlight jeder Reise gilt ein Besuch von Maison Ruinart, dem ältesten Champagnerhaus der Welt. Gäste dürfen das historische Weingut besuchen und dessen ikonische Cuvées verkosten. An Bord bereitet dann Maison-Ruinart-Chefköchin Valérie Radou ein leckeres Degustationsmenu zu – man denke an delikates Krebs-Tatar, ein perfekt gekochtes Ei in Kressesauce oder Steinbutt mit Spargel und Champagnersauce.

Alle anderen Aktivitäten werden individuell nach Lust und Laune der Gäste gestaltet. Zur Auswahl stehen kunstorientierte Touren durch die Champagne, Besichtigungen der prächtigen Schlösser, Fahrradtouren oder Besuche anderer Champagnerhäuser.

belmond.com

3. Tempelrundgang auf dem Nil

Ägypten mag eines der am kontroversesten diskutierten Reiseziele der letzten Jahre sein, aber der Nil – und die Tempel, die man vom Fluss aus besuchen kann – ist schon seit der Antike eine einzigartige Attraktion. Die Mini-Kreuzfahrtgruppe Nour El Nil verfügt über sieben wunderschöne Dahabiyas: «Dahab» bedeutet Gold auf Arabisch, und die historischen Boote waren oft so bemalt, dass sie wie das Edelmetall glänzten. Der Grund: Auf ihnen reisten Könige und Aristokraten über den Nil, bis Dampfschiffe sie gegen Ende des 19. Jahrhunderts ersetzten.

Neuerdings erlebt das altmodische Schiffsmodell ein Revival – offenbar passen sein langsames Fahrtempo und die Ruhe an Bord zum heutigen Zeitgeist. Das jüngste Modell der Nour-El-Nil-Flotte – «Roman» – ist zudem das erste Boot seiner Art, das mit Solarenergie betrieben wird. Jede der Dahabiyas wurde von einem einheimischen Segler gebaut, und obwohl sie alle unterschiedlich sind, punkten sie mit einer einzigartigen Mischung aus antiker Architektur und modernem Luxus, Kelimteppichen, handgefertigten Möbeln, Leselampen aus Messing und Ölgemälden.

Die Kreuzfahrten gelten als die mit der längsten Fahrtzeit auf der Luxor-Assuan-Route. Sie starten in der Handelsstadt Esna und führen zu Sehenswürdigkeiten wie den Tempeln von Kom Ombo, Nekhbet und Dschabal al-Silsila, die grössere Schiffe nicht anfahren dürfen und Nour-El-Nil-Gästen eine Exklusivität bieten, von der andere nur träumen können. Zurück an Bord werden die Gäste mit authentischen ägyptischen Spezialitäten bewirtet, zubereitet aus Zutaten, die jeden Tag von Bauern und Fischern am Flussufer gekauft werden – ein Festmahl, das man geniessen muss.

nourelnil.com

4. Von Saigon nach Phnom Penh oder Siem Reap: Kein Ufer in Sicht

Eine Mekong-Reise ist schon deshalb etwas Besonderes, weil der mächtige, knapp 4500 Kilometer lange Fluss teilweise so breit ist, dass man die Ufer nicht mehr sieht und auf einem Meer zu fahren glaubt. Der Fluss entspringt im tibetischen Hochland und durchquert China, Myanmar, Laos, Thailand, Kambodscha und Vietnam. Er gilt als Lebensgrundlage für 60 Millionen Menschen und als Heimat vieler bedrohter Tierarten – hier leben Tiger, Saolas, Asiatische Elefanten, Flussdelfine und die bis zu 600 Kilogramm schweren Mekong-Stachelrochen.

Wer diese Landschaft stilvoll bereisen möchte, bucht eine der zwanzig eleganten Suiten der «Aqua Mekong» und lässt sich acht bis zwölf Tage vom quirligen Saigon bis nach Phnom Penh oder Siem Reap – dem Tor zu den Tempeln von Angkor – schippern. Unterwegs können Tempel mit goldenen Dächern, Seidenwebermanufakturen und die schwimmenden Dörfer auf dem Tonle-Sap-See besucht werden.

Mit an Bord des in Saigon entworfenen Schiffs mit seinem glatten mattschwarzen Rumpf und einer vollständig aus lokalen, nachhaltigen Materialien gefertigten Innenausstattung: ein Fitnessraum, eine Bibliothek, ein Spielzimmer, ein Freiluftkino, eine Fahrradflotte und sogar ein zum Fluss hin gelegener Pool auf dem Aussichtsdeck.

Für kulinarische Köstlichkeiten sorgt David Thompson, einer von Asiens Top-Spitzenköchen, der die Menus für alle an Bord servierten Mahlzeiten kreiert und dabei darauf geachtet hat, lokale kulinarische Traditionen und Zutaten zu kombinieren.

aquaexpeditions.com

5. Best of Europe: Schiffsreise auf dem Rhein

Von Basel aus durch den Schwarzwald bis zu Amsterdams Grachten und Kanälen – der Rhein fliesst durch die Schweiz, Frankreich, Deutschland und die Niederlande, bietet viel Abwechslung und einen einzigartigen Zauber, der mit vielen berühmteren Reisezielen Europas konkurrieren kann. Man sollte an Deck sein, wenn das Unesco-gelistete obere Mittelrheintal zwischen Bingen und Koblenz vorbeizieht. Auch Siegfrieds mechanisches Musikkabinett im deutschen Rüdesheim, dessen Exponate von lauten Kirmesorgeln bis zu selbstspielenden Geigen reichen, darf niemand verpassen.

Als Schiff der Wahl auf der grossen europäischen Wasserstrasse empfiehlt sich die brandneue SS Victoria, Mitglied der Uniworld-Flotte und eines der sogenannten Superschiffe der Reederei. Die Victoria ist für nur 110 Gäste konzipiert – das sind weit weniger als auf den meisten Flussschiffen ähnlicher Grösse. Alle Kabinen befinden sich auf dem Mittel- und dem Oberdeck, niedrige Zimmer auf Wasserhöhe gibt es hier nicht.

Geboten werden ein Gourmetrestaurant und eine Rooftop-Bar, ein grosser Indoor-Pool, ein Spa mit Fitnesscenter und zwei Royal-Suiten, die mit jeweils über 500 Quadratmetern Platz zu den grössten auf Europas Flüssen zählen.

Zu den Routen gehören klassische Rheinkreuzfahrtrouten zwischen Brüssel und Amsterdam, aber auch eine neun Nächte dauernde Reise ab und bis Frankfurt, auf der auch die Mosel befahren wird, oder eine 15-Tage-Tour, die von Basel nach Brüssel führt und dabei sechs Länder durchfährt.

uniworld.com

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