Donnerstag, November 13

Zum zweiten Mal seit Beginn der Olympischen Spiele ist die französische Infrastruktur angegriffen worden. Die Polizei hat Dutzende Personen festgenommen, die weitere Anschläge planten.

lia. /(dpa) Nach den Angriffen auf das französische Bahnnetz vom Freitag gab es einen weiteren Sabotageakt auf die Infrastruktur Frankreichs. Laut Medienberichten sind Glasfaserkabel in sechs Départements im Südwesten, Osten und Norden des Landes in der Nacht beschädigt worden. Paris ist nicht darunter.

Frankreichs geschäftsführende Staatssekretärin für Digitales, Marina Ferrari, schrieb auf X, dass nächtliche Beschädigungen sich auf die Telekommunikationsanbieter auswirkten. Betroffen seien lokal der Zugang zum Kabel, Festnetz und Mobilfunk. Man arbeite an der vollständigen Wiederherstellung der Dienste. Ferrari schrieb: «Ich verurteile diese feigen und unverantwortlichen Taten aufs Schärfste.»

Die Zeitung «Le Parisien» berichtete, dass die Anbieter Bouygues, Free und SFR betroffen seien. SFR habe zwischen 1 Uhr und 3 Uhr nachts Vandalismus in den sechs Gegenden gemeldet. Kabel seien durchtrennt worden. Dies habe Auswirkungen auf das Festnetz und das Mobilfunknetz – auch von ausländischen Anbietern, die das Netz von SFR nutzten.

In der Nacht zum Freitag hatten Unbekannte Brandanschläge auf strategisch wichtige Stellen des französischen Schnellzugnetzes verübt. Der Bahnverkehr in Frankreich wurde kurz vor Eröffnung der Olympischen Spiele am Freitagabend stark gestört. Mittlerweile fahren die Züge wieder normal, wie der Verkehrsminister Patrice Vergriete dem Sender RTL sagte. Ob die Täter Unterstützung von Menschen innerhalb der SNCF hatten, könne man noch nicht sagen.

In der Zwischenzeit hat es mehrere Festnahmen gegeben. Knapp 50 Personen seien festgenommen worden, die «Sabotageaktionen oder radikale Proteste» planten, teilte Darmanin am Montag mit. Unter ihnen war auch ein ultralinker Aktivist, der sich unerlaubterweise auf einem Bahngelände im Norden des Landes aufgehalten habe. Die Zeitung «Le Figaro» berichtete, dass der Mann in seinem Fahrzeug Zugangsschlüssel zu technischen Räumlichkeiten der französischen Bahn SNCF hatte. Laut der Pariser Staatsanwaltschaft stand die Festnahme jedoch nicht im Zusammenhang mit den Ermittlungen nach den Brandanschlägen.

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