Samstag, September 28
Wanderung

Heinz Staffelbach


Wanderroute

Die Wanderung auf das Gipfelplateau des Piet ist kein Zuckerschlecken. Man wird jedoch mit einem schönen Ausblick und unzähligen Alpenblumen belohnt.

Wie eine laute und lästige Fliege, die beim Powernap kreuz und quer durch das Zimmer schiesst und einem um den Kopf brummt, liegt mir der Start zu dieser Wanderung in Weglosen noch in den Ohren. Das Autocross-Rennen Hoch-Ybrig! In einem engen Talkessel, gesäumt auf drei Seiten von Felswänden, die jedes Aufheulen der Motoren hundertfach hin- und herwerfen.

Ich fühlte mich viele Jahrzehnte zurückversetzt, in eine Zeit, in der Begriffe wie Klimaschutz und Nachhaltigkeit noch utopische Ideen waren. Trotzdem stelle ich heute diese Wanderung vor. Denn zur Zeit des Bergfrühlings ist sie eine landschaftliche und botanische Wonne – und über die Daten der Autocross-Rennen kann man sich im Internet informieren.

Koordinaten

Start

Hoch-Ybrig, Talstation Weglosen

Route

Via Leiteren und Druesberghütte auf den Piet, dann via Ober Schrot nach Studen (SZ), Dörfli. 12,1 km, 1000 m Aufstieg, 1140 m Abstieg, etwa 5½ Std., Schwierigkeit T3

Verpflegung

Weglosen, Druesberghütte

Karte

1:25 000, Blatt 1152; 1:50 000, Blatt 236

Infos

schwyz-tourismus.ch

Mit fünfeinhalb Stunden und je etwa 1000 Meter Auf- und Abstieg ist die Tour kein Schleck. Und kurz nach dem Start ist auch noch der anspruchsvolle Leiteren-Weg zu meistern. Hier schlängelt sich der Weg durch eine felsige Bachrunse, über luftige Schultern, und als Herzstück ist noch eine lange Metallleiter zu meistern. Schwindelfreiheit braucht es da auf jeden Fall. (Alternativ wandert man via Tannenricken – etwas länger, aber ohne Schwierigkeiten.)

Über sumpfige Wiesen und sonnige Hänge bis auf das Gipfelplateau des Piet

Etwa anderthalb Stunden nach dem Start erreicht man die schöne Druesberghütte mit allerlei Kühlendem und Stärkendem. Der nun folgende Abschnitt hat mir sehr gefallen. Auf wenigen Kilometern windet sich der Weg durch eine fein ziselierte Landschaft – am kleinen Chäserenstöckli vorbei, zwischen den schräg aufgestellten Felstischen Fidisberg und Schülberg durch, über die sumpfigen Wiesen der Hinterofen-Alp und schliesslich auf das Gipfelplateau des Piet (1965 m).

Am Wegrand blühen hier in den sonnigen Hängen unzählige Aurikel, Enziane und Polsternelken – gut, wenn man hier vor den hungrigen Mäulern der Rinder unterwegs ist. Eine Entdeckung war für mich auch der Blick auf den hintersten Abschluss des Sihltales, einen urigen Kessel mit lauter unbekannten Gipfeln wie Höch Hund, Mieserenstock und Lauiberg. Vom Piet geht es schliesslich über Alpweiden, Wiesen und durch Wälder hinab ins kleine Studen (SZ).

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