Der Rebberg ist lediglich fünf Hektar gross, doch die Lage am Bielersee ist phänomenal: Für die Weine der St. Petersinsel ist neu das Weingut Hämmerli in Ins zuständig. Eine exklusive Probe der drei ersten Weine des Jahrgangs 2024.

Die Lage im Bielersee ist einzigartig: Die St. Petersinsel ist nur per Schiff oder in knapp einer Stunde zu Fuss erreichbar. Neben dem Naturschutzgebiet fällt der fünf Hektar grosse Rebberg auf. Er ist wie die Insel im Besitz der Burgergemeinde Bern. Für die Weine verantwortlich ist neuerdings das Familienweingut Hämmerli in Ins, welches das Potenzial dieser Lage besser ausschöpfen will als die Vorgänger. In der Vergangenheit waren etwas belanglose Tropfen gekeltert worden.

Das soll sich ändern, wie der erste abgefüllte Jahrgang 2024 beweist. Exklusiv konnte ich die ersten drei abgefüllten Weine verkosten. Besonders gut gefallen hat mir der trockene, geradlinige, frische, schlanke, mineralisch geprägte Chasselas, der perfekt zum Apéro passt. In der Nase offenbaren sich fruchtig-florale Noten. Der Weisswein wird mit Reinzuchthefen vergoren und im Stahltank ausgebaut.

Etwas fülliger kommt der im Holzfass vergorene Pinot gris 2024 daher, der aber keineswegs opulent und breit wirkt. Eine gut eingebundene Säure gibt dem Wein Frische und eine schöne Struktur. Das Bouquet ist von fruchtig-würzigen Noten geprägt. Ein guter Begleiter zu Fischgerichten.

Zu einem lauen Sommerabend passt der beschwingte Rosé de Pinot 2024. Glücklicherweise trocken gekeltert, präsentiert sich der frische, elegante Wein mit einem dezenten Lachsrosa, einer schönen Frucht, guter Intensität und schöner Länge.

Diese Insel-Gewächse geniesst man am besten im Innenhof oder, bei schlechtem Wetter, in der Seestube des historischen und eindrücklichen Hotels St. Petersinsel. Das traditionsreiche Haus wird seit dieser Saison unter der Marke «Swiss Design Hotels» von der Swiss Design Collection AG geführt und betrieben.

Auch hier ist ein Aufbruch allenthalben spürbar. Etwa in Sachen Weinkarte: Es werden künftig nicht nur alle sieben Insel-Weine, darunter auch ein Pinot noir, angeboten, sondern das bereits ansehnliche Sortiment an feinen Tropfen aus der Bielersee-Region soll ebenfalls ausgebaut werden. Das ist vorbildlich. Wo sonst lassen sich solch lokale Tropfen stilvoller geniessen als auf der romantischen St. Petersinsel?

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