Sonntag, April 20

Xherdan Shaqiri und Ciriaco Sforza plaudern in Interviews in Italien über Inter und die Bayern. Sie nutzen die Plattform unterschiedlich.

Die Schweiz sieht die Champions League nur aus grosser Entfernung – doch ganz ohne helvetische Beteiligung gingen die Viertelfinals des Wettbewerbs in den vergangenen zwei Wochen nicht vonstatten. Denn in Italien wurden vor dem Duell von Inter gegen die Bayern, das die Mailänder für sich entschieden, gleich zwei Schweizer als Experten aufgeboten. Xherdan Shaqiri, Basler Zauberfüsschen, gab der «Gazzetta dello Sport» ein Interview; Ciriaco Sforza, arbeitsloser Trainer, der «Repubblica». Beide waren sowohl bei den Münchnern als auch den Mailändern engagiert, man darf sagen: mit überschaubarem Erfolg.

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Shaqiri hat 2015 in einer halben Saison 15 Mal für Inter in der Serie A gespielt. Die Mannschaft sei damals nicht gut zusammengesetzt gewesen, sagt er, trotzdem habe er viel Spass gehabt. Staatsmännisch neutral verzichtet er auf eine «Prediction», wer den Viertelfinal gewinnen werde, wie die Zeitung neuitalienisch schreibt. Dafür erklärte er in typischer Xherdan-Treuherzigkeit, er werde einfach das bessere Team anfeuern.

Fussballerisch unauffällig blieb in Mailand während der Saison 1996/97 auch Ciriaco Sforza; auch er war, wie er im Interview sagt, zur falschen Zeit bei Inter, alle seien miteinander im Streit gelegen. Positive Aspekte erwähnt er trotzdem: «Die Kameraden, das Haus in Como.» Absolut nachvollziehbar, vor allem das Haus.

Spuren hinterlassen hat Sforza trotzdem. Er ist indirekt für eine Filmszene verantwortlich, die in Italien Kult ist. Böse Zungen behaupten sogar, er verdanke seine Bekanntheit im Land allein ihr und nicht seinen Meriten auf dem Platz. «Tre uomini e una gamba» heisst das Werk des beliebten Komikertrios Aldo, Giovanni und Giacomo. Es ist eine jener Komödien, bei der nur Italiener lachen müssen, dafür herzhaft.

Ein Mann wird ins Spital eingeliefert, er hat kein Pyjama dabei. Sein Freund hilft mit einem Shirt aus, es ist Sforzas Inter-Trikot mit der Nummer 21. Ob er angebracht finde, dass der Kranke darin schlafe, wird der Freund gefragt. «Das von Ronaldo war ausverkauft», sagt er. Die Komödie stammt von 1997, dem Jahr, in dem der Brasilianer zu Inter wechselte. Obwohl die Pointe einen etwas ratlos lässt, hat sie Eingang gefunden ins italienische Repertoire der gern zitierten «scherzi».

Sforza, der in der «Repubblica» hartnäckig als Trainer von Schaffhausen vorgestellt wird, obwohl er dort Anfang März freigestellt wurde, kennt die Szene natürlich, er findet den Film toll. «Es ist nicht meine Schuld, dass das Trikot von Ronaldo ausverkauft war», sagt er der Zeitung scherzhaft. Dafür war eindeutig der Kamerad verantwortlich.

Weniger lustig ist wohl seine kaum getarnte Joboffensive gemeint. «Ich würde gerne Trainer in der Serie A werden», sagt er im Interview unvermittelt, «ich fühle mich bereit.» Ob das angebracht ist? Diese Prediction sollen andere machen.

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