Ein Kurzkommentar.
Es wird kaum klappen. Die Schweiz wird nicht das zweite Land nach Grossbritannien, das mit der Regierung von Donald Trump die «reziproken» Zölle wegverhandelt.
Dabei hat die Schweizer Diplomatie durchaus Bemerkenswertes erreicht. Kontakte auf allen Ebenen und das Telefonat der Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter mit Donald Trump persönlich schürten Hoffnungen. Doch die verschiedenen US-Ministerien haben noch keine übereinstimmende Meinung, was es für eine Einigung mit der Schweiz mindestens braucht. Und diese hat auch nicht allzu viel Neues anzubieten.
Ihre Vertreter sollten deshalb die Bereitschaft zu intensiven liberalen Wirtschaftsbeziehungen mit den USA weiter betonen, aber sich dabei auch nicht zu sehr auf eine Seite ziehen lassen. Der undiskriminierte Zugang zum EU-Binnenmarkt als erweitertem «Heimmarkt» ist wirtschaftlich gesehen am wichtigsten. Und es ist kein Zufall, dass die Schweiz am Rande der Genfer Gespräche zwischen den USA und China auch mit der Delegation aus Peking substanzielle Gespräche führt. Eine Modernisierung des Freihandelsabkommens mit China sollte in einer Welt der geopolitischen Machtspiele dafür sorgen, dass die Schweiz von keiner Seite zu einseitig abhängig wird.
So gesehen ist die noch fehlende Einigung mit den USA «no big deal», keine grosse Sache. Besser ein guter als ein schneller Deal.
Ein Artikel aus der «NZZ am Sonntag»