Sonntag, Oktober 6

Sie arbeitet erst seit einigen Monaten im Restaurant Magdalena in Rickenbach (SZ) und ist von Gault-Millau bereits zur Jung-Sommelière des Jahres ausgezeichnet worden: Greta Burzywoda will zu den Weinen eine gute Geschichte erzählen.

Die Küche des angesagten Restaurants Magdalena in Rickenbach (SZ) ist rein vegetarisch. Der Küchenchef Dominik Hartmann setzt vorwiegend auf regionale Kleinerzeuger. Für den Weinkeller mit rund 370 Positionen ist Greta Burzywoda zuständig. Die grosse Mehrheit des Sortiments besteht aus Schweizer Crus. Die 25-jährige Deutsche, die erst seit September 2023 im Trendlokal arbeitet, sorgt bereits für Furore und ist kürzlich vom Gastronomieführer Gault-Millau zur Jung-Sommelière des Jahres 2025 gekürt worden.

«Die Auszeichnung ist ziemlich unerwartet gekommen», sagt Burzywoda, die einen Lehrgang in Hospitality Management und keine klassische Sommelier-Ausbildung absolviert hat. Ihr Weinwissen holte sie in der Praxis, bei Aufenthalten auf Weingütern, in der Zusammenarbeit mit anderen Sommeliers. Und mit dem Lesen von Fachbüchern. Zurzeit belegt die Deutsche zudem einen Kurs beim renommierten Institut Wine and Spirit Education Trust (WSET).

Greta Burzywoda ist begeistert von der Vielseitigkeit der Weinwelt. Ihr Wissen und ihre Begeisterung sollen auch die Gäste des «Magdalena» zu spüren bekommen. «Ich will ihnen zuhören und die richtigen Fragen stellen, damit sie den passenden Wein auswählen können», erklärt die Fachfrau ihre Philosophie. Der beste Tipp nütze nichts, wenn die Kundschaft den Tropfen nicht möge. Der Preis sei nicht ausschlaggebend. «Vielmehr ist es mir ein Anliegen, den Gästen eine gute Geschichte zum Wein erzählen zu können», fügt Burzywoda an.

Viele wählen stattdessen als genussvolle Alternative alkoholfreie Produkte. Die entsprechende Begleitung zum fünf- bis siebengängigen Menu wird bereits mehr verlangt als die Weinbegleitung. Nicht ohne Grund: Chef de Service Nadine Reitinger produziert die alkoholfreien Getränke selbst. Dies hat dem «Magdalena» auch einen exzellenten Ruf eingetragen.

So wird der Wein im Restaurant Magdalena ausgewählt

Egal, ob Wein oder nicht: Beim Pairing legt der Koch zuerst die einzelnen Gänge fest. Erst nachher sucht die Jung-Sommelière die passenden Kombinationen aus. Zusammen werde dann die Auswahl nochmals diskutiert, erklärt Burzywoda. Für sie selbst ergänzt beispielsweise der Chardonnay des Bündner Weinguts Hansruedi Adank perfekt den gebratenen Blumenkohl mit Beurre blanc.

Chardonnay ist ein gutes Stichwort: Die weisse Rebsorte mag die Deutsche auch persönlich besonders gerne. Ihre Stärken seien die Wandelbarkeit und die Fähigkeit, das Terroir, die Herkunft, sehr schön zum Ausdruck zu bringen. «Zu viel Holz lehne ich ab», streicht die Fachfrau zudem hervor. Ebenfalls angetan haben es ihr nicht zu gemachte Stile wie etwa die Weissweine aus dem französischen Jura.

Bei den Roten hängen die Favoriten von ihrer jeweiligen Stimmung ab. Gerne geniesst Greta Burzywoda indessen einen Brunello di Montalcino aus der Toskana. Oder einen feinen Wein aus Pinot noir: «Die Sorte braucht eine sorgfältige Arbeit, damit sie herausragende Ergebnisse liefert. Und sie ist überaus vielseitig», lobt die Sommelière.

Exit mobile version