Die schwedische Aktivistin Thunberg nutzt ihre Plattform seit geraumer Zeit auch dafür, um gegen Israel zu agitieren. In Dänemark wird sie nun erneut festgenommen.
(dpa) Die bekannte Schwedin Greta Thunberg ist bei einem sogenannten «propalästinensischen Protest» in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen festgenommen worden. Fotos der Zeitungen «Politiken» und «Ekstra Bladet» sowie ein Video der Organisatoren der Aktion auf Instagram zeigten, wie die 21-Jährige vor einem Universitätsgebäude von Polizisten abgeführt wurde. Dabei trug sie ein Palästinensertuch um den Hals. «You are not alone!», riefen Mitstreiter ihr dabei immer wieder zu.
Die Kopenhagener Polizei meldete die Festnahme von sechs Demonstrierenden, ohne zu bestätigen oder zu dementieren, dass Thunberg darunter ist. Den Festgenommenen werde Hausfriedensbruch vorgeworfen, schrieb die Polizei auf der Online-Plattform X. Andere User zeigen Videos, die die Festnahme zeigen sollen.
Police arrested activist Greta Thunberg in Copenhagen, Denmark during a protest against Israel’s extermination war in Palestine. The 21-year-old Thunberg, along with a group of about 20 other activists, blocked entrances to buildings at Copenhagen University, leading to a series… pic.twitter.com/RWVE2U38b0
— red. (@redstreamnet) September 4, 2024
Thunberg selbst teilte in ihrer Instagram-Story Videos des Protests vor einem Verwaltungsgebäude der Kopenhagener Universität (KU). Man protestiere, weil die Universität nicht auf Forderungen unter anderem zu einem institutionellen akademischen Boykott eingegangen sei, schrieb sie dazu. Damit meinte sie, dass die KU jegliche Zusammenarbeit mit israelischen Universitäten aufgrund des Gaza-Kriegs einstellen müsse.
Dazu wird die Universität seit längerem von der Gruppe «Studerende mod Besættelsen» (Studierende gegen die Besetzung) aufgefordert, die die Protestaktion organisiert hatte. Die Verwaltungs- und Museumsgebäude der Universität liegen im Stadtkern von Kopenhagen in unmittelbarer Nähe der Grossen Synagoge der Stadt.
Von der «Fridays for Future» zur Anti-Israel-Aktivistin
Greta Thunberg ist durch ihren «Schulstreik fürs Klima» weltberühmt geworden. Aus ihrer einst einsamen Protestaktion ist die internationale Klimabewegung Fridays for Future entstanden. Seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023, der durch die Pogrome von Hamas-Terroristen und anderer Palästinenser an der israelischen Zivilbevölkerung ausgelöst wurde, nutzt die Schwedin ihre Reichweite in den sozialen Netzwerken aber auch immer wieder, um gegen Israel zu agitieren. Thunberg und ihr Umfeld verbreiteten in den Wochen nach dem Massaker der Hamas immer wieder antisemitische Klischees.
Mehrmals ist Thunberg bei Demonstrationen in verschiedenen Ländern bereits festgenommen worden, dabei in erster Linie bei Klimaprotesten. Am Rande des Eurovision Song Contests im südschwedischen Malmö, bei denen es zu antiisraelischen Demonstrationen kam, war sie im Mai auch bei einer Kundgebung gegen die Teilnahme Israels von der Polizei abgeführt worden.