Donnerstag, Oktober 10

Die Feuerwehr ist mit 170 Leuten im Einsatz und warnt vor giftigem Rauch. Das Rüstungsunternehmen Diehl Defence stellt unter anderem die Flugabwehrsysteme Iris-T-SLM her, mit denen Kiew geschützt wird.

ela. In Berlin steht seit Freitagvormittag ein Fabrikgebäude im Stadtteil Lichterfelde in Flammen. Es handelt sich um den Waffenhersteller Diehl Metal Applications. Nach Angaben des Diehl-Sprechers, Michael Nitz, handelt es sich bei dem brennenden Gebäude um einen Galvanik-Betrieb, der vor allem Teile für die Automobilindustrie herstellt. Die Diehl-Gruppe ist ein grosser Rüstungskonzern; im Berliner Werk seien jedoch keine Rüstungsgüter produziert worden, sagte Nitz. Das Unternehmen entwickelt unter anderem Luftabwehr, die in der Ukraine zum Einsatz kommt.

Laut Medienberichten sind rund 170 Feuerwehrleute im Einsatz. Auch die Flughafenfeuerwehr sowie die Werksfeuerwehr des Bayer-Konzerns mit Fachkräften für Chemikalien wurden hinzugezogen. Weil Chemikalien brennen, wurde eine Schule geschlossen und die Bevölkerung über Warnapps informiert. In einem Umkreis von 500 bis 1000 Metern um die Fabrik bestehe «extreme Gefahr». In der Halle seien Kupfercyanid und Schwefelsäure gelagert gewesen, und während des Brands habe sich womöglich Blausäure gebildet, sagte ein Sprecher am frühen Nachmittag.

Helmut Rauch, der Chef des Rüstungsunternehmens Diehl Defence, das die Flugabwehrsysteme Iris-T-SLM herstellt, hatte Mitte April den deutschen Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck nach Kiew begleitet. «Unser langfristiges Ziel ist natürlich, dass vor Ort in der Ukraine die Systeme selber gewartet werden können, repariert werden können und Ähnliches», sagte Rauch damals. Bisher habe Diehl drei Systeme an die Ukraine geliefert. Mithilfe des Systems wird Kiew geschützt. Ein viertes System werde sein Unternehmen in den kommenden Wochen liefern, sagte Rauch Mitte April. Weitere sollten noch in diesem Jahr folgen.

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