Samstag, März 15

Das Spital ist weit davon entfernt, die zahlreichen Investitionen aus eigener Kraft stemmen zu können.

Monika Jänicke ist im Sommer 2023 als neue Chefin des Zürcher Universitätsspitals angetreten, um eine neue, offenere Kultur in den krisengeschüttelten Betrieb zu tragen. Dabei war sie offenbar erfolgreich. Laut einer Personalbefragung ist das Vertrauen in die Spitalführung um 18 Prozent gestiegen. Dies teilte das Spital am Freitag mit.

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Auch sonst sei es gemäss der Umfrage in vielen Bereichen aufwärtsgegangen: Die Angestellten fühlten sich zufriedener, besser informiert und glaubten, dass der Kurs des Spitals stimme. Dies widerspiegelte sich auch in weniger Abgängen. Allerdings gilt dies primär für die Pflege, während bei der Ärzteschaft das Gegenteil der Fall war.

Für die Patientinnen und Patienten hat sich laut der Mitteilung ebenfalls einiges verbessert. Die Aufnahmekapazität der Notfallstation sei erhöht worden, die Wartezeiten hätten sich verkürzt. Und dank der Einführung eines neuen Programms zur Planung der Bettenauslastung würden Engpässe nun frühzeitig erkannt.

Wirtschaftlich allerdings ist das Spital noch nicht da, wo es sein sollte. Das Defizit hat sich zwar von 49 auf 30 Millionen Franken verringert, und die Betriebsmarge hat sich leicht verbessert. Sie liegt mit 3,3 Prozent aber immer noch deutlich unter der Marke von 10 Prozent, die nach einer Faustregel nötig sind, damit Spitäler selbst für ihre Investitionen aufkommen können.

Das Unispital hat denn auch erst im Februar Unterstützung von der Kantonsregierung versprochen bekommen, um seine umfangreichen Bauvorhaben realisieren zu können. Der Kanton will anstelle des Spitals 690 Millionen Franken am Markt aufnehmen, weil er die besseren Konditionen erhält. Das Geld wird benötigt, um den Campus Mitte an der Gloriastrasse fertigzustellen, in dem unter anderem die neue Notfallstation untergebracht wird.

Von diesem Gebäude ist zurzeit erst die gewaltige Baugrube zu sehen. Laut dem Spital verzögert eine rechtliche Beschwerde gegen die Vergabe eines Auftrags die Bauarbeiten. Gleichzeitig wird schon das nächste Projekt vorangetrieben, ein neues Laborgebäude. Das Spital hat fünf Planungsteams ausgewählt, die nun je einen detaillierten Projektvorschlag einreichen sollen.

Die Kosten für diesen und die weiteren Neubauten, die das Unispital bis 2050 plant, werden auf über eine Milliarde Franken geschätzt. Ob der Kanton auch dafür wieder Geld bereitstellen wird, ist unsicher. Der Finanzdirektor Ernst Stocker hat angedeutet, dass die Messlatte dafür hoch sein werde. Das Unispital müsse bei seinen Bauprojekten über die Bücher gehen. Unterstützung gebe es nur, wenn die Investitionen in dieser Form wirklich nötig seien.

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