Donnerstag, Oktober 10

Am Mittwoch ergab eine Umfrage der TX Group, dass 59 Prozent der Befragten die Absicht hätten, die BVG-Reform abzulehnen. Die SRG-Umfrage von Freitag weist nun aber ein relatives Ja für die Vorlage aus.

Laut einer am Mittwoch publizierten Umfrage, die LeeWas im Auftrag von Tamedia und «20 Minuten» durchführte, ist die Sache klar: «Der BVG-Reform droht ein Mega-Debakel!» («20min.ch»). 59 Prozent der Befragten würden heute Nein oder eher Nein stimmen, steht im Bericht. Nur gerade 33 Prozent würden sich für oder eher für die Reform entscheiden – 8 Prozent seien unentschlossen. Auffallend sei, dass 60 Prozent der Frauen die BVG-Reform nicht oder eher nicht annehmen wollten.

Auch bei den nach Parteisympathien aufgeschlüsselten Präferenzen zeigt die Umfrage von Tamedia und «20 Minuten» ein klares Bild: Demnach lehnen 70 Prozent der SP-Wähler, 60 Prozent der Grünen und 60 Prozent der SVP-Anhänger die Reform ab. Auch die Wählerinnen und Wähler der Mitte sprechen sich mit 58 Prozent für ein Nein aus, obwohl Mitte-Präsident Gerhard Pfister einer der prominentesten Vertreter des Ja-Lagers ist.

Das Fazit der Auftraggeber: «Bleibt für das Ja-Lager zu hoffen, dass ihr Kampagnen-Budget von 3,5 Millionen Franken ausreicht, um unsichere Wählende noch zu überzeugen.»

Zu einem anderen Resultat kommt hingegen die Umfrage von GfS Bern im Auftrag der SRG. Der am Freitagmorgen publizierte Bericht hat nach einer Online-Befragung von 12 000 Personen ergeben, dass derzeit eine relative Mehrheit von 49 Prozent Ja zur Reform der beruflichen Vorsorge sagt. Auf die Frage, ob sie, falls der Urnengang jetzt stattfinden würde, mit Ja oder Nein stimmen würden, antworteten 23 Prozent der Teilnehmer mit «Ja», 26 Prozent mit «eher Ja», 12 mit «weiss nicht», 18 Prozent mit «eher Nein» und 21 Prozent mit «bestimmt dagegen».

Auch bei der Stimmabsicht nach Parteisympathien ergeben sich Differenzen zur ersten Umfrage. Laut GfS sind 63 Prozent der Mitte-Wähler für die Reform und nur 29 dagegen. Bei der SVP sagen 46 Prozent Ja und 42 Prozent Nein. Am klarsten für die Reform sprechen sich die Wählerinnen und Wähler von FDP und GLP aus. Bei SP und Grünen beträgt der Nein-Stimmen-Anteil 51 und 38 Prozent. Ja sagen 42 Prozent der Grünen und 37 Prozent der SP-Wählerinnen und -Wähler. Bei den Grünen sind noch 20 Prozent unsicher, bei der SP 12.

Unterschiedlich im Resultat, aber mit weniger Abweichungen fallen die Befragungsresultate bei der Biodiversitätsinitiative aus. Laut LeeWas sagen derzeit 51 Prozent der Befragten Nein. 42 Prozent geben an, Nein oder eher Nein zu stimmen, und sieben Prozent sind sich noch unsicher. Laut GfS Bern sind 51 Prozent der Befragten für das Volksbegehren. 43 sagen Nein, und 6 Prozent sind noch unentschlossen.

Es ist nicht das erste Mal, das LeeWas und GfS Bern zu unterschiedlichen Befragungsresultaten kommen. Nach dem Nein zum CO2-Gesetz im Jahr 2021 ergab die Nachbefragung von LeeWas, dass die Jungen mehrheitlich Nein gesagt hätten. GfS Bern kam hingegen zur Ansicht, dass mehr als 60 Prozent der jungen Menschen Ja gesagt hätten. Drei Jahre später, im Februar 2024, ergab eine Umfrage von GfS Bern eine Zustimmung von 53 Prozent zur AHV-Initiative. Das Institut LeeWas hingegen kam auf eine Zustimmung von 59 Prozent. Die Stimmberechtigten und die Mehrheit der Kantone sagten am 3. März dann mit 58,24 Prozent Ja zu einer 13. AHV-Rente.

Und wer hat nun häufiger Recht? Im langjährigen Schnitt zeigt sich, dass beide Institute etwa gleich oft und gleich stark vom tatsächlichen Resultat abweichen.

Exit mobile version