Donnerstag, Dezember 26

Die Bandengewalt fordert in Haiti immer mehr Opfer. Jetzt sind am wichtigsten öffentlichen Spital des Landes Schüsse gefallen.

(dpa) Mutmassliche Bandenmitglieder haben auf das grösste Spital von Haitis Hauptstadt Port-au-Prince geschossen und laut Medienberichten mindestens drei Personen getötet. Demnach handelte es sich bei den Opfern um zwei Journalisten und einen Polizisten, die am Dienstag (Ortszeit) an einer Veranstaltung zur geplanten Wiedereröffnung des Spitals der Staatlichen Universität Haitis teilnahmen. Mehrere Personen wurden verletzt.

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Die Übergangsregierung des Karibikstaates bestätigte auf der Plattform X, dass es Tote und Verletzte gebe. «Diese abscheuliche Tat, die sich gegen eine Einrichtung richtet, die sich der Gesundheit und dem Leben verschrieben hat, ist ein inakzeptabler Akt der Aggression gegen die Grundfesten unserer Gesellschaft», hiess es.

Bandengewalt führte zu Schliessung der Klinik

Haiti leidet seit Jahren unter der Gewalt schwer bewaffneter Banden, die Port-au-Prince grösstenteils unter ihrer Kontrolle haben. Staatspräsident Jovenel Moïse wurde im Juli 2021 unter noch immer nicht vollständig aufgeklärten Umständen ermordet. Eine Eskalation der Bandengewalt hinderte im März den damaligen Interims-Ministerpräsidenten Ariel Henry an der Rückkehr von einer Auslandsreise und zwang ihn zum Rücktritt. Derzeit regiert Alix Fils-Aimé als Interims-Ministerpräsident. Das Spital der Staatlichen Universität musste wegen der Gewalt schliessen.

Auch eine internationale Sicherheitsmission unter kenyanischer Führung, im Rahmen derer seit Juni mehrere hundert ausländische Einsatzkräfte nach Haiti gingen, konnte bislang nicht für Sicherheit sorgen. Nach einem Uno-Bericht vom Montag töteten Bandenmitglieder allein zwischen dem 6. und 11. Dezember in Cité Soleil, einem besonders armen Teil der Hauptstadt, mindestens 207 Personen.

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