Freitag, Oktober 18

Starker Niederschlag führt in Teilen Süddeutschlands zu einer neuen Hochwasserkatastrophe. Der Regen dauert an.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Das Hochwasser konzentriert sich zunehmend auf die Donau, wobei neuerliche Regenfälle Rückgang verzögern. Die höchste Meldestufe vier wurde laut dem Lagebericht unter anderem von Regensburg bis Straubing erreicht, in Passau werde es bis am Abend so weit sein. 
  • Einsatzkräfte haben einen seit der Nacht auf Sonntag im Hochwasser vermissten Feuerwehrmann im schwäbischen Offingen noch nicht gefunden. Die Suche nach dem 22-Jährigen wird fortgesetzt. In der gleichen Nacht war in Oberbayern ein Feuerwehrmann bei einer Rettungsaktion ums Leben gekommen. In Oberbayern wird zudem eine Frau vermisst. Zum Bericht
  • Wegen der Unwetterschäden bleibt der Bahnverkehr im Süden Deutschlands am Montag stark beeinträchtigt. Die Deutsche Bahn riet von Reisen in die betroffenen Hochwassergebiete in Bayern und Baden-Württemberg ab. Die Autobahn A9 ist teilweise gesperrt.

Montag, 3. Juni

08.33 Uhr: Autobahn A9 teilweise gesperrt

Die Autobahn A9 ist teilweise wegen des Hochwassers im Süden Deutschlands gesperrt. Wie der ADAC auf seiner Webseite meldet, ist ein Abschnitt zwischen Ingolstadt-Süd und Langenbruck in beiden Richtungen nicht befahrbar. Die Sperrung soll bis 10 Uhr dauern.

08.10 Uhr: Verschärfung entlang der Donau erwartet

An den Zuflüssen zur Donau gehen die Fluten laut Angaben des Hochwassernachrichtendienstes Bayern vielerorts langsam zurück. Hier seien die Höchststände weitgehend erreicht, hiess es in der Nacht im Lagebericht. Nun konzentriere sich das Hochwasser zunehmend auf die Donau selbst. Neuerliche Regenfälle könnten den weiteren Rückgang allerdings verzögern. Zudem könne das Hochwasser auch wieder leicht steigen, aber ohne die Situation nach jetziger Einschätzung zusätzlich zu verschärfen, heisst es in dem Bericht.

Die höchste Meldestufe vier wurde laut dem Lagebericht unter anderem an der Donau von Regensburg bis Straubing erreicht, in Passau werde es am Montagabend so weit sein. In Donauwörth erwarten die Experten den Hochwasserscheitel für Montagnachmittag. In Kelheim werde die Donau im Laufe des Tages in den Bereich eines 20-jährlichen Hochwassers steigen.

07.41 Uhr: Kanzler Scholz und Innenministerin Faeser machen sich Bild von der Lage

Am Vormittag wollen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Innenministerin Nancy Faeser die Flutgebiete besuchen und sich im oberbayrischen Reichertshofen mit Einsatzkräften unterhalten.

07.36 Uhr: Regensburg ruft Katastrophenfall aus

Regensburg hat den Katastrophenfall ausgerufen. Das meldet die bayrische Stadt am frühen Morgen auf ihrer Website. An der Eisernen Brücke habe die Donau eine Pegelhöhe von 5,80 Metern erreicht. Der Katastrophenfall werde ausgerufen, wenn es ein Schadensereignis gebe, das die Lebensgrundlage oder die Gesundheit einer Vielzahl von Menschen gefährde.

07.05 Uhr: In Fluten vermisster Feuerwehrmann noch nicht gefunden

Einsatzkräfte haben einen im Hochwasser vermissten Feuerwehrmann im schwäbischen Offingen noch nicht gefunden. «Die Suche wird weiter fortgesetzt werden», sagte ein Polizeisprecher am Montagmorgen. Details gab er zunächst nicht an. Der 22-Jährige war in der Nacht zum Sonntag in der Gemeinde im Landkreis Günzburg mit einem Boot der DLRG-Wasserrettung unterwegs gewesen. Das mit fünf Einsatzkräften besetzte Boot war aufgrund starker Strömung gegen 2 Uhr 50 Uhr gekentert. Vier Einsatzkräfte im Alter zwischen 24 und 70 Jahren konnten sich aus eigener Kraft an Land retten und blieben unverletzt.

Nach dem 22-Jährigen suchten kurz darauf Helfer der Freiwilligen Feuerwehren, der DLRG-Wasserrettung, der Wasserwacht, der Bundeswehr und der Polizei. Im oberbayrischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm war in derselben Nacht bereits ein Feuerwehrmann bei einer Rettungsaktion ums Leben gekommen.

Neben dem 22-Jährigen wurde am Sonntag – allerdings im oberbayrischen Schrobenhausen – auch eine Frau vermisst. Rettungskräfte vermuteten sie in einem überfluteten Keller. Wegen der gefährlichen Lage konnten Helfer aber bis Sonntagabend nicht nach ihr suchen. Ob sie mittlerweile gefunden wurde, konnte ein Polizeisprecher am Montag zunächst nicht sagen.

05.28 Uhr: Gemeinden im Ostalbkreis wegen Hochwassers evakuiert

Auch im baden-württembergischen Ostalbkreis spitzt sich die Hochwasserlage zu. Wegen vorhergesagter Überflutungen wurden in der Nacht zu Montag vorsorglich Menschen in Teilen der Gemeinden Leinzell, Heuchlingen und Göggingen aus ihren Häusern gebracht, wie eine Sprecherin des Krisenstabs am frühen Montagmorgen mitteilte. Die Gemeinde Täferrot sollte komplett evakuiert werden. Erste Überflutungen hätten den Ort am Morgen bereits erreicht, hiess es. Etwa 250 bis 300 Menschen wurden in der Nacht an sichere Orte gebracht.

Es drohten bis zum Morgen Überflutungen der Orte entlang der Lein, sagte die Sprecherin. Wegen schwerer Gewitter und Starkregens im Nordwesten des Ostalbkreises und im Rems-Murr-Kreis erreichten zwei Rückhaltebecken in der Region ihre maximalen Füllstände. Sie liefen kontrolliert über. Welches Ausmass die Flut in den Gemeinden haben könnte, war noch unklar. Die Menschen wurden per Warn-Apps über die Situation informiert.

02.16 Uhr: Unwetter: Bahnverkehr im Süden bleibt stark beeinträchtigt

Wegen der Unwetterschäden bleibt der Bahnverkehr im Süden Deutschlands am Montag stark beeinträchtigt. Die Deutsche Bahn teilte in der Nacht auf Montag mit: «Wir raten von Reisen in die betroffenen Hochwassergebiete in Bayern und Baden-Württemberg ab und empfehlen, nicht notwendige Reisen zu verschieben. Bitte rechnen Sie zusätzlich damit, dass es bei den noch verkehrenden Zügen zu einer sehr hohen Auslastung kommt.»

Der Fernverkehr könne München von Norden und Westen derzeit nicht anfahren. Auch der Nahverkehr in Bayern bleibe stark beeinträchtigt. Für die Nacht wurden in Stuttgart, Nürnberg und München für Reisende Aufenthaltszüge eingerichtet.

Die Deutsche Bahn hat ihre Kulanzregelung auf Montag ausgedehnt: Wer bis einschliesslich Sonntag eine Fahrkarte für den Zeitraum von Sonntag bis diesen Montag gekauft hat und seine Fahrt wegen der Unwetterschäden verschieben möchte, kann später reisen. Die Zugbindung sei für diese Fahrkarten aufgehoben, teilte das Unternehmen am Sonntag mit. In welchem Umfang der Verkehr beeinträchtigt ist, lässt sich nach Angaben einer Sprecherin noch nicht beziffern.

Am Sonntag waren mehrere Fernverkehrsstrecken im Süden betroffen. Züge fielen aus, etwa auf den Strecken München–Nürnberg–Berlin, Stuttgart–Mannheim–Frankfurt sowie Karlsruhe–Stuttgart–Crailsheim–Nürnberg und Karlsruhe–Stuttgart–Ulm–Augsburg–München.

Am Samstagabend waren zwei Waggons eines ICE mit 185 Passagieren an Bord im baden-württembergischen Schwäbisch Gmünd nach einem Erdrutsch entgleist. Nach Angaben der Deutschen Bahn wurde niemand verletzt. Die für den Fernverkehr wichtige Strecke zwischen Stuttgart und München war zeitweise gesperrt. Der Zug wurde am Sonntag geborgen.

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