Samstag, Oktober 5


Reisetipp

Das Hotel Conca Bella befindet sich direkt an der Grenze zu Italien, im Tessiner Ort Vacallo. Ein Umweg dorthin ist für Weinfreaks zu empfehlen. Das Lokal punktet mit einer Weinkarte, auf der über 1000 verschiedene Positionen zu finden sind.

Wo liegt Vacallo, und wer geht schon freiwillig in diesen Ort? Er liegt ganz im Süden der Schweiz, an der Grenze zu Italien und oberhalb von Chiasso, das in zehn Autominuten zu erreichen ist. Es muss einen besonderen Grund geben, dorthin zu pilgern. Das Objekt der Begierde ist das Hotel Conca Bella, das erste Weinhotel des Tessins. Zu finden ist es mitten im Dorf, am Kirchplatz, wo bei schönem Wetter die Tische stehen und zu einem gemütlichen, ungezwungenen Apéro oder einem feinen Essen einladen.

Dass im «Conca Bella» der Wein eine Hauptrolle spielt, merkt man schnell. In den Hotelgängen sind Weinautomaten installiert, dank denen verschiedene Verkostungsweine glasweise versucht werden können, etwa der schöne Bolgheri Rosso des Weinguts Le Macchiole aus der toskanischen Maremma. Eine Augenweide ist der Weinkeller, wo die flüssigen Schätze des Boutique-Hotels liegen.

Total sind es rund 4000 Flaschen von mehr als 1000 unterschiedlichen Etiketten. Da hat es für jeden Geschmack und für jedes Budget etwas dabei. Der Schwerpunkt liegt bei, wen wundert’s, Tessiner Weinen. Zwar geniesst man diese am besten im Hotel, aber das «Conca Bella» ist auch eine Weinhandlung. Wer will, kann eine Flasche als Souvenir mit nach Hause nehmen. Etwa die besondere Abfüllung Conca Bella Reserve 2020 des Weinguts Cormano – ein dichter, komplexer Merlot, den es für 49 Franken über die Gasse zu kaufen gibt.

Doch auch Italien und das Bordelais sind auf der Weinkarte prominent vertreten. Zu den sicheren Werten zählt etwa Château Phélan-Ségur 2016 aus dem Saint-Estèphe, ein stets zuverlässiger Cru Bourgeois, der mehrheitlich aus Cabernet Sauvignon besteht. Merlot-affine Geniesser und Geniesserinnen wählen vielleicht den gereiften Château Petit Village 2009 aus dem Pomerol aus. Selbst ein deutscher Riesling hat es in den Südzipfel der Schweiz geschafft: Es handelt sich um den Riesling Forster Ziegler 2020 von Bassermann-Jordan aus der Pfalz, ein frischer, geradliniger Weisswein.

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