Dienstag, März 18


Design

Ein älteres Paar hat sich rund um sein Haus eine grüne Oase gestalten lassen, die auch der Seele guttut. Nur ein «geschleckter Garten» sollte es nicht werden.

«An unserem Garten habe ich einfach Freude!», sagt der Hausbesitzer. Seine Begeisterung versteht, wer mit ihm durch die Anlage an einem Einfamilienhaus oberhalb von Pfäffikon (ZH) spaziert. Auf kleinem Raum entfaltet sich hier eine reiche Gartenlandschaft, die anregt und beruhigt – ein Garten Eden, der unterschiedliche Elemente harmonisch vereint und dabei doch natürlich wirkt.

«Wir kauften das Haus vor vierzig Jahren», erzählt der Eigentümer. Der Garten wurde von Anfang an gut genutzt. Weil es «nicht einmal ein Häuschen für den Rasenmäher gegeben» habe, liess er am Ende des Gartens eine sehr geräumige, zehn Meter breite und dreieinhalb Meter tiefe Loggia mit einem Raum für Gartengeräte und einem Pizzaofen errichten. Haus und Garten wurden ständig optimiert; zur Strasse hin entstanden ein Swimmingpool und ein kleiner Teich, ein Vorbau vergrösserte das Haus.

Ein Baum als Akzent

Längst sind die Kinder ausgezogen, der Hausherr ist mittlerweile achtzig Jahre alt. Müde geworden, seinen Besitz zu verschönern, ist er nicht. «Vor ein paar Jahren waren wir bei Freunden eingeladen, die gerade ihren Garten umgebaut hatten», erzählt er. «Ich war fasziniert und wollte so etwas auch.» Er wandte sich an die Gestalter der Freunde – die Firma Gartenkultur in Bern – und bat sie um Vorschläge.

Der beauftragte Gartendesigner, Benjamin Uhlmann, machte sich an die Arbeit. «Er verstand genau, was wir wollten, darum konnten wir ihm praktisch freie Hand lassen», sagt der Bauherr. Ein paar Ideen brachte er aber selber ein. Zum Beispiel, dass auf der zentralen Wiese ein kleines Hügelchen aufgeschüttet und darauf ein Baum gepflanzt wird – ein origineller Akzent, der den Blick auf sich zieht. Viele bestehende Elemente wurden in das neue Konzept integriert, manche Pflanzen erhielten einen neuen Standort.

Es wuchert und wächst

Heute strahlt der Garten viel Liebe zum Detail aus. Nichts wurde dem Zufall überlassen, und doch geht der Anlage jede Künstlichkeit ab. «Ich kann mich an dieser Pracht kaum sattsehen», sagt die Hausherrin, «darum liege ich am liebsten einfach im Liegestuhl und geniesse die bunte Gartenvielfalt.» Am Anfang habe ihr die Perfektion des Gartens etwas Mühe bereitet – «ich konnte hier ja gar nichts machen!»

Aber Natur bleibt Natur, und bald gab es doch wieder einiges zu tun. «Das wuchert und wächst, manchmal muss eine Pflanze ersetzt werden, und das gefällt mir», sagt sie. «Ich will keinen geschleckten Garten.» Und auch der Herr des Hauses freut sich, dass der Garten lebt. «Mein neues Hobby ist Jäten, ich gehe täglich herum und kratze etwas aus.» Drei, vier Mal im Jahr kommt auch der Gärtner vorbei.

Hat es sich gelohnt, so viel Geld und Zeit in die neue Gartengestaltung zu stecken? «Als wir mit der Planung begannen, sagte ich: ‹Wenn ich den neu gestalteten Garten auch nur eine Woche lang geniessen kann, ist es die Sache wert.› Und jetzt freuen wir uns bereits auf den dritten Sommer in diesem Paradies!»

Exit mobile version