Montag, Januar 13

Wenn sein berühmter Vater einmal stirbt, soll Howie Buffett dafür sorgen, dass in der 1-Billion-Dollar-Firma Berkshire Hathaway die Kultur stimmt. Aber was genau heisst das?

Er war einmal Sheriff und ist gelernter Bauer. In Zukunft wird er Berkshire Hathaway führen, eine 1-Billion-Dollar Firma. Howard – genannt Howie – Buffett ist das mittlere Kind der Investorenlegende Warren Buffett und wird von seinem Vater nun auf die Nachfolge nach dessen Tod vorbereitet . Das «Wall Street Journal» berichtet ausführlich über die ungewöhnliche Entscheidung. «Ich fühle mich darauf vorbereitet, weil er mich vorbereitet hat», sagt Howie über seinen berühmten Vater.

NZZ.ch benötigt JavaScript für wichtige Funktionen. Ihr Browser oder Adblocker verhindert dies momentan.

Bitte passen Sie die Einstellungen an.

Warren Buffett wird aufgrund seines Wohnorts gern als «Orakel von Omaha» beschrieben. So oft lag er mit seinen Investitionen richtig. Mit Berkshire Hathaway, einem Konglomerat aus über 80 Firmen, hält er beträchtliche Anteile an Firmen wie Apple, American Express, Coca-Cola oder der Bank of America.

Nun sorgt der 94-jährige Warren Buffett für sein Lebenswerk vor. «Ich denke mehr über die Zukunft von Berkshire Hathaway nach meinem Tod nach als jetzt, wo ich noch am Leben bin. Sie ist meine Schöpfung», sagt er. Selbst CEO und Präsident von Berkshire Hathaway, soll sein Sohn künftig Präsident ohne ausführende Funktion werden. Aber warum ausgerechnet Howie? Daraus macht Buffett kein Geheimnis: «Er kriegt den Job, weil er mein Sohn ist», sagt Buffett zum «Wall Street Journal».

Der 70-jährige Howie Buffett tat sich an der Uni schwer und verliess mehrere Studiengänge ohne Abschluss. Nach einer kurzen Phase in der Grossstadt Los Angeles zog es ihn zurück ins ländliche Omaha, wo er aufgewachsen ist. Dort wollte er etwas mit grossen Maschinen machen. Er gründete ein Aushub-Business und entdeckte die Landwirtschaft. Schliesslich kaufte ihm sein Vater eine Farm. Howie sagt, er habe seinem Vater eine marktübliche Pacht bezahlt.

Howie Buffett heuerte beim amerikanischen Agrarindustrie-Riesen Archer Daniels Midland, wo er unter anderem die Abteilung Investor Relations leitete. Er hatte danach mehrere Leitungspositionen in anderen Unternehmen inne. Vor über 30 Jahren nahm der Unternehmersohn Einsitz im Verwaltungsrat der Firma Berkshire Hathaway .

Nun soll er dafür sorgen, dass die Firma bleibt, wie sie ist, wenn die Überfigur Warren Buffett einmal nicht mehr da ist. Sein Auftrag: die Kultur des Unternehmens bewahren. Aber was heisst das genau? «Er muss das Unternehmen nicht führen», sagt sein Vater Warren, «aber er muss als Präsident darüber nachdenken, ob der Verwaltungsrat vielleicht den CEO auswechseln muss.»

Den vielleicht schwierigsten Teil des Jobs hat Howie Buffett schon ein Leben lang geübt: Sohn einer Legende zu sein.

Ein Artikel aus der «»

Exit mobile version