Hat das Stil?
Darf man Menschen auf Partys im Smalltalk fragen, was sie beruflich machen? Oder kommt das übergriffig rüber? – Viktoria S., Zürich
Liebe Viktoria, oje: Ist das Thema Arbeit jetzt also auch schon eine Smalltalk-No-go-Area, ähnlich wie die Frage nach der «echten Herkunft»? Nein, eigentlich nicht. Aber macht uns das Thema nicht irgendwie müde? Der Erste erzieht Kinder, die Zweite macht Marketing für ein Fitnessstudio, der Dritte irgendeinen IT-Kram, die Vierte sucht gerade etwas Neues.
Natürlich kann man das fragen, ist ja nichts Ehrenrühriges, nur: Warum will man das wissen? Unsere Arbeit geht mit Images und impliziten Bewertungen einher, eigentlich ist es schöner, das beim Smalltalk auszuklammern. Zudem nähert man sich auch dem inhaltlichen Todesstreifen, nämlich der Frage nach den Einkünften.
Also ja, Sie können nach dem Job fragen, aber es gibt auch andere Fragen, mit denen Sie ins Gespräch kommen können: Woher kennen Sie die Gastgeberin? Wie sind Sie hierhergekommen? Und wo zum Teufel steckt Prinzessin Catherine?
Ihre Fragen senden Sie bitte an: hatdasstil@nzz.ch
