Mittwoch, Januar 15


Die Frage der Woche

Tanja A. aus B. will wissen, was mehr über die Qualität eines Weins verrät, der Geruch oder der Geschmack? Oder worauf muss man besonders achten, wenn ein Wein bewusst verkostet wird?

Als Erstes beurteilt man den Wein mit dem Auge. Bereits die Farbe gibt Aufschluss über die Rebsorte und das Alter. Dann folgt das Riechen. Für mich ist der Geruch ein erster Hinweis darauf, ob es sich um einen einfachen oder hochwertigen Tropfen handelt. Je intensiver und komplexer sich der Duft präsentiert, desto höher ist die Qualität einzuschätzen.

Weniger wichtig ist die Tatsache, welche Aromen man herausschmecken kann. Ob es jetzt eher Waldbeeren oder Brombeeren sind, ist nicht so wichtig. Viele Verkoster liefern Beschreibungen, die eher an einen Fruchtsalat erinnern als an einen Wein.

Auf die Nase kann man vertrauen

Klar ist: Enttäuscht die Nase mit einem eindimensionalen Geruch, dürfte sich in der Regel auch der Geschmack im Gaumen ähnlich durchschnittlich zeigen. Ein guter Wein ist ausgewogen, strukturiert, tiefgründig und lang anhaltend, besitzt eine schöne Frische und widerspiegelt seine Herkunft.

Somit spielt selbstverständlich auch der Geschmack beim Testen eine wichtige Rolle. Die Eigenschaften sagen viel über die Qualität aus. Aber ich finde den Erstkontakt mit der Nase schon einmal matchentscheidend, wie ich einen Wein beurteile.

Fragen an: wein-keller@nzz.ch

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