Donnerstag, September 19

Das abenteuerliche Leben des amerikanischen Milliardärs hält auch eine Lektion für uns Normalsterbliche bereit.

Been there! Done that! Schon normale Zeitgenossen leben auf grossem Fuss. Ein Trekking in Zentralasien, eine Safari in Botswana, die Arktis-Expedition: Sie haben scheinbar alle Abenteuer, die diese Welt zu bieten hat, schon erlebt.

Ein Weltraumflug ist nichts besonderes mehr

Wie viel aufwendiger ist es dann für Milliardäre, ihre Freizeit interessant zu gestalten. Tiefseetauchen oder der Besitz eines Fussballklubs sind ziemlich ordinär geworden. Und selbst ein Weltraumflug bringt nicht mehr die gewünschte Distinktion oder den gewünschten Nervenkitzel. Ausser, man steige unterwegs aus.

Genau das hat der amerikanische Unternehmer Jared Isaacman getan: Als erster Hobby-Astronaut überhaupt unternahm er am Donnerstag einen Space-Walk, um sich dann an die Erdenbewohner zu richten und diese bedeutungsvollen Worte zu sagen: «Zu Hause haben wir alle eine Menge zu tun. Aber von hier aus sieht die Erde wirklich wie eine perfekte Welt aus.»

Abenteuer an Abenteuer

Nun ist Isaacman nicht etwa ein gelangweilter Superreicher, der angesichts seines saturierten Daseins zur Abwechslung einmal etwas Aufregendes erleben will. Der Anfangsvierziger scheint vielmehr ein Getriebener zu sein, der Abenteuer an Abenteuer reiht.

Mit den grossen Projekten ging es früh los: Nachdem Isaacman mit 15 von der Schule geflogen war, gründete er gemäss «Forbes» als 16-Jähriger im Keller seines Elternhauses das Unternehmen, mit dem er den Grundstein zu seinem Milliardenvermögen legte: die Zahlungsfirma Shift4 Payments.

Danach stellte Isaacman die Firma Draken International auf die Beine, die Piloten der Luftwaffe ausbildet. Selbstredend ist auch er selbst Pilot. Einer, der laut «Forbes» «die MiG schneller als der Schall fliegen lässt und Berge besteigt, um sich von den pausenlosen, intensiven 80-Stunden-Wochen zu erholen».

Ein Weltrekord

Da darf natürlich auch ein eigener Weltrekord nicht fehlen. Isaacman hat ihn 2009 mit der schnellsten Erdumrundung mit einem Leichtbau-Flugzeug aufgestellt.

Bei dieser Gelegenheit muss der Unternehmer zum Schluss gekommen sein, dass die herkömmliche Luftfahrt etwas für Kleingeister ist. Und dass einer wie er höher hinaus muss: So bezahlte er 2021 Elon Musk ein Vermögen, um die Welt im Orbit umrunden zu können.

Für uns Normalsterbliche hält das Leben von Isaacman eine wichtige Lektion bereit: Um sicher zu sein, dass man es ganz nach oben gebracht hat, braucht mehr als bloss den eigenen Wikipedia-Eintrag. Ein richtiger Kerl bist du erst, wenn dir Netflix eine eigene Fernsehserie widmet. Die über Isaacson heisst: «Countdown: Die Weltraummission Inspiration4».

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