Zum Geburtstag
Von der ikonischen Ponyfrisur bis zum Buzz-Cut, von Mamas Liebling zum Rebell: Heute feiert der Pop-Sänger seinen 30. Geburtstag. Ein Blick auf seine Stil-Evolution.
Wer an Justin Bieber denkt, der denkt immer auch an seine Frisur, nicht nur an den Gesang. 2008 wurde der 13-jährige Kanadier aus einfachen Verhältnissen auf Youtube entdeckt. Ein Jahr später erschien die EP «My World», die 2,5 Millionen Mal verkauft wurde. Eine klassische Aufsteigergeschichte, die sich gut verkaufen lässt. Mit dem Debütalbum im Jahr 2010 brach weltweit das «Bieber-Fieber» aus: Vor allem junge Mädchen fielen bei seinen Konzerten reihenweise in Ohnmacht.
Justin Bieber war fortan der berühmteste Teenager der Welt. Doch auch er musste erwachsen werden. Ein Blick von damals bis heute.
1. Die Frisur
Er war es nicht nur, Justin Bieber sah auch aus wie der Junge von nebenan. Dafür sorgte vor allem seine Frisur, die das bübische Image bestens untermalte. Ikonisch war dieser «Side Sweep», ein nach rechts gekämmter Pony mit locker fallenden Stufen, der knapp über den Augen endete. Die Frisur, die von Erwachsenen eher als seltsame Helmfrisur eingestuft wurde, konnte man nun nicht mehr nur an ihm sehen, sondern überall auf den Strassen; getragen von seinen Fans. Sie hatte den grossen Vorteil, dass man damit die pubertären Pickel auf der Stirn kaschieren konnte.
Schockiert reagierten die Fans, «Belieber» genannt, dann auf Biebers Haarveränderung im Jahr 2012. Der 17-Jährige legte seine Stirn frei, indem er die Haare hochgelte. Eine Zäsur. Die Frisur wurde auch hierzulande nachgeahmt, etwa vom Schweizer Sänger Luca Hänni.
Wie fast alle Teenie-Idole durchlief auch Justin Bieber eine rebellische Phase, die unterstrichen werden musste mit einem sogenannten Undercut. Bei dieser Frisur sind die Seiten und der hintere Teil der Haare kurz und das Deckhaar länger.
2018 schnitt Bieber die Haare dann sogar raspelkurz zu einem sogenannten «Buzz-Cut». Nachdem das Statement «Ich sehe nicht mehr aus, wie ihr wollt» gesetzt war, liess er die Haare wieder wachsen und experimentierte bis heute weiter.
2. Hüte und Mützen
Obwohl Justin Bieber für seine Frisur bekannt ist, trug er schon als Teenager gerne umgedrehte Caps zu Premieren und Award-Verleihungen; nicht nachzuahmen von Erwachsenen bitte. Wobei, er selbst tut das heute noch, etwa zum Anzug oder bei Sportveranstaltungen.
Weitere signifikante Kopfbedeckungen sind Wollmützen. Damit promotet er auch sein 2019 erschienenes Fashionlabel Drew House, dessen Name an seinen zweiten Vornamen angelehnt ist.
Im Jahr 2023 ging ein Bild von Justin und seiner Frau Hailey Bieber viral. Denn während er aussieht wie frisch aus dem Bett geschlüpft mit Cap über dem Hoodie und Crocs an den Füssen, ist sie in einem roten Cocktailkleid mit Absatzschuhen unterwegs. Die «New York Times» schrieb dazu: «Wir wissen nicht, warum sich Hailey und Justin nie für den gleichen Event anziehen.» Doch, eigentlich sind sie beide ja nur ihrem Stil treu geblieben.
3. Brillen
Ein Accessoire, mit dem Justin Bieber immer wieder spielt, sind (Sonnen-)Brillen. Zu Beginn seiner Karriere war die Zeit der Nerdbrillen aus Fensterglas. Diese trug er in verschiedenen Varianten zwischen 2010 und 2012. Sie passten zu dem unschuldigen Bild, das man von ihm haben sollte.
Ab 2013 sah man Bieber auf und neben der Bühne häufig mit grossen Sonnenbrillen, sogenannten «Shields». Sie schützten ihn vor dem Blitzlichtgewitter der Fotografen.
Mit den Jahren wurde Justin Bieber mit seinen Brillen experimentierfreudiger. 2017 trug er unter anderem die «Composit 1.0» von Christian Dior, 2021 die «Rectangle 1969» von Ray-Ban oder das Modell «Cherloi» von der australischen Marke Poppy Lissiman. Letztere sieht mit ihren schrägen Gläsern aus wie die Augen einer Biene. Darum, schön auszusehen, geht es dabei nicht.
4. Tattoos
Justin Bieber hat sich mit 16 Jahren sein erstes Tattoo stechen lassen: Eine kleine Möwe aus der Fabel« Jonathan Livingston Seagull» an seiner linken Hüfte. In den nächsten zwei Jahren folgten ein Schriftzug mit «Yeshua» (hebräisch für Jesus) auf den Rippen und ein Porträt von Jesus auf dem Unterschenkel.
Doch seine Tattoos zeigen nicht nur religiöse Symbole. Auf seinem Oberkörper steht zum Beispiel der Titel seines vierten Albums, «Purpose», und auf seiner linken Brust thront ein Löwe des Tattoo-Künstlers Bang Bang, der für Kraft stehen soll.
Mittlerweile hat Bieber um die 50 Tattoos. Die Rose am Hals soll ihn daran erinnern, dass er nicht perfekt und dennoch schön sei, sagt er der britischen «Vogue» in einem Interview.
5. Hosen
In seiner Jugend trug Justin Bieber häufig weisse oder zerrissene Bluejeans im Baggy Look. Als junger Erwachsener dann auch solche, bei denen man seine Unterhosen sehen konnte. Die Calvin-Klein-Kampagne 2015 kam da also wie gerufen.
Während der Corona-Pandemie sah man ihn häufiger in bunten, weiten Trainerhosen, die er zu Hoodies, Sweatshirts und T-Shirts seines Brands Drew House kombiniert. Gemütlich und oversized wurde sein neues modisches Markenzeichen – und dies bis heute.
Besonders Hosen trägt er immer noch gerne tief. Mit diesem extrem gemütlichen Look scheint er sagen zu wollen: Ich muss niemandem mehr etwas beweisen. Erst recht nicht mit 30.