Montag, September 30

In die Londoner Downing Street 10, den Sitz des britischen Premierministers Keir Starmer, ist das Katzen-Baby Prince eingezogen. Dahinter könnte durchaus politisches Kalkül stecken.

Was macht man, wenn die Welt so richtig doof ist? Katzenbilder anschauen! Das Netz ist voll mit Fotos und Videos von süssen, tollpatschigen, eleganten und mittlerweile auch KI-generierten Fellnasen für all jene, die eine Dosis Flausch brauchen. Auch Keir Starmer, seit Juli Premierminister von Grossbritannien, hat offenbar gerade eine nötig.

Nach einem guten Start als unprätentiöser Sympathieträger steht der Labour-Politiker nun in der Kritik. Zu viele Geschenke hat er wohl angenommen, beziehungsweise seine Frau, und dann auch noch nicht richtig deklariert. Damit es endlich wieder etwas anderes zu berichten gibt, und zwar etwas Positives, erschafft Starmer sein eigenes Katzenbild: mit dem etwas verschupft-aggressiv posierenden Familienneuzugang Prince, einem Sibirischen Baby-Büsi.

Damit reiht sich Starmer ein in eine Riege berühmter Katzenmenschen: Taylor Swift, die kürzlich ein Bild mit einem ihrer drei Haustiere postete und damit bekanntgab, Kamala Harris im amerikanischen Wahlkampf zu unterstützen. Karl Lagerfeld, dessen Birma-Katze Choupette auch Jahre nach seinem Ableben noch eine treue Fangemeinde hat. Claudia Schiffer und ihre Katze Chip, die schon mit ihr auf dem Cover der «Vogue» posierte und sie zu Filmpremieren begleitete. Und Chelsea Clinton, deren Kater Sock während der Amtszeit ihres Vaters im Weissen Haus residierte.

Büsi statt Schäferhund

Auch Prince ist (hoffentlich) in guter Gesellschaft: Er gesellt sich zu «Larry the Cat», der Downing-Street-Katze, die in 13 Jahren immerhin schon sechs Premierminister erlebte und auf X rund 900 000 Follower hat. Und zur Katze Jojo, dem bisherigen Starmer-Familientier.

Warum es Prince nun noch braucht, ausser für Likes und Jöh-Kommentare? Es ist der Ersatz für den Schäferhund, den sich Starmers zwei Kinder eigentlich als Lohn dafür ausgehandelt haben, wenn ihr Papa Premierminister wird, wie Starmer im Wahlkampf ausplauderte. Den habe er ihnen zum Glück ausreden können, denn die Wohnung sei doch ein wenig klein, so wird er von verschiedenen Quellen weiter zitiert.

Ob das nun wieder gut ankommt, so als Mann der Bescheidenheit? Auch der royale Name der kleinen Katze wirft Fragen auf. Preislich liegen Sibirische Katzen und Schäferhunde übrigens in einem vergleichbaren Rahmen: Man muss mit rund tausend Franken oder mehr rechnen. Auf dem Schreibtisch kommt die Katze aber sicher besser an als der typische deutsche Polizeihund.

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