Montag, September 30

Der Kanton verzeichnet eine leicht höhere Leerwohnungsziffer.

Wer in Zürich eine Wohnung sucht, ist nicht zu beneiden. Eine leichte Übung war es zwar nie, in den letzten Jahren hat sich die Lage allerdings deutlich verschärft. Die Schere zwischen Angebot und Nachfrage klafft immer weiter auseinander.

Ein Gradmesser für die Lage auf dem Wohnungsmarkt sind die jährlich veröffentlichten Leerwohnungsziffern. Sie zeigen, wie viele Wohnungen und Einfamilienhäuser ausgeschrieben werden, sprich welche nicht nahtlos vermietet oder weiterverkauft werden.

Am Mittwoch hat der Kanton Zürich die neusten Zahlen veröffentlicht, ebenso wie die Städte Zürich und Winterthur.

Wenig leere Wohnungen in den Städten

Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet die Statistik auf Kantonsebene eine leichte Zunahme bei den leeren Wohnungen. Damals standen im ganzen Kanton rund 4100 Wohnungen leer. Heuer sind es 4400. Die Leerwohnungsziffer ist somit von 0,53 auf 0,56 minim gestiegen.

Auch in der Stadt Zürich stehen etwas mehr Wohnungen frei als noch vor einem Jahr. Die Zunahme ist mit gut zwei Dutzend (von 144 auf 169) Wohneinheiten allerdings überschaubar, die Leerwohnungsziffer steigt von 0,06 Prozent auf 0,07 Prozent.

Die geringe Veränderung erklärt die Stadt damit, dass Bevölkerungswachstum und Wohnungsbau auf ähnlichem Niveau seien wie im Vorjahr.

Gerade die Neubauwohnungen sind in der Regel weg, bevor sie auf den Markt kommen. Innert Jahresfrist seien in der Stadt 2300 Neubauwohnungen fertiggestellt worden. Am Stichtag 2024 waren bis auf 18 alle vergeben.

In Winterthur, der zweitgrössten Stadt des Kantons, ist der Wohnungsmarkt gemäss den neusten Leerwohnungsziffern ähnlich unter Druck wie in Zürich. Standen 2023 noch 113 Wohnungen frei, waren es am 1. Juni 2024 noch 83. Die Leerwohnungsziffer ist demnach von 0,19 Prozent auf 0,14 Prozent gesunken.

In beiden Städten erfreuen sich Familienwohnungen mit mehr als fünf Zimmern grosser Beliebtheit – und sind entsprechend rar. Je sieben Wohnungen mit mehr als fünf Zimmern sind in Zürich und Winterthur derzeit nicht vermietet. Am besten sind die Chancen, wenn man eine Dreizimmerwohnung sucht. In Zürich sind zurzeit 52 unvermietet, in Winterthur 29.

Die höchsten Leerwohnungsziffern verzeichnen das Glatttal und das Zürcher Oberland mit 1,1 beziehungsweise 1,07 Prozent.

Ist der Wendepunkt erreicht?

Nachdem die kantonale Leerwohnungsziffer die letzten Jahre stark rückläufig gewesen ist (2020 lag sie noch bei 0,9 Prozent), zeichnet sich eine Stabilisierung der Lage ab. Der Kanton führt diese darauf zurück, dass 2023 insgesamt mehr neue Wohnungen entstanden als abgebrochen wurden.

Ob damit der Wendepunkt erreicht sei und die Leerwohnungsziffer in den kommenden Jahren wieder steigen werde, sei allerdings nicht absehbar, heisst es vonseiten des Kantons. Die derzeit verfügbaren Daten liessen eher erwarten, dass der Wohnungsbau in den nächsten Jahren stagnieren oder gar zurückgehen werde.

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