Die Tierhaltung im Zoo hat sich in den letzten Jahren stark verändert.
Knies Kinderzoo in Rapperswil-Jona schafft per Ende Jahr eine seiner beliebtesten Attraktionen ab: das Elefantenreiten. Hintergrund sind die Auflagen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms, dem der Zoo angehört, wie es in einer Mitteilung vom Freitag heisst.
Gemäss diesen Auflagen dürfen Tierpflegerinnen und Tierpfleger bis zum Jahr 2030 nur noch in «geschützten Kontakt» mit den Tieren treten. Das bedeutet, dass der Kontakt zwischen Menschen und Elefanten nie direkt ist. Die Versorgung der Tiere, aber auch medizinische Behandlungen erfolgen durch eine Absperrung.
Viele Tierschützer stellen die Elefantenhaltung grundsätzlich infrage und damit auch das Elefantenreiten, das seit der Eröffnung des Kinderzoos im Jahr 1962 fix zum Programm gehört. Es sei nicht tiergerecht. Wie eine Sprecherin des Kinderzoos der NZZ sagt, habe es vereinzelt Kritik daran gegeben. Der Entscheid, das Elefantenreiten aufzugeben, basiere aber in erster Linie darauf, «konsequent den Weg einer modernen Tierhaltung zu beschreiten».
Das Zuchtprogramm verfolgt den Ansatz, dass das Tierwohl in Zoos «absolute Priorität» hat. Unter dieser Voraussetzung ist das Elefantenreiten schlicht aus der Zeit gefallen.
Bereits seit dem Jahr 2016 verzichtet die Familie Knie auf Elefantennummern im Zirkus. Auch im Kinderzoo ist es in den letzten Jahren zu einigen Veränderungen gekommen: 1998 schloss der Zoo nach fast dreissig Jahren das Delfinarium. Per Ende 2019 wurde die Arbeit mit den Seelöwen eingestellt, die Kunststücke für die Besucherinnen und Besucher aufführten.
Die Zoogäste sollen die Elefanten auch in Zukunft aus nächster Nähe erleben können, teilt der Zoo mit. Momentan ist ein spezielles Beschäftigungsprogramm mit «Elefanteninteraktionen» für die Besucher in Ausarbeitung.